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Der Rapper Gavis Dean, der in eine weiße Jacke mit roten Ärmeln gekleidet, vor einer Marmorstatue steht
Gavis Deans Fangemeinde ist mittlerweile in 84 Ländern zu Hause
Gavis Deans Fangemeinde ist mittlerweile in 84 Ländern zu Hause
Cutfilms Productions

Gavis Dean: Auf zu neuen Ufern

06.02.2023 um 11:17, Stefan Kohlmaier
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Wir unterhielten uns mit Kärntens Rap-Aushängeschild über seine erste deutschsprachige Single, seinen internationalen Erfolg und den Einsatz der Playback-Technik bei Live-Konzerten.

Weekend: Was hat dich dazu inspiriert, mit „Juckt Mich Nicht“ erstmals eine deutschsprachige Single aufzunehmen?
Gavis Dean: Ich wollte bereits 2022 mein Repertoire erweitern und musikalisch neues Terrain beschreiten, weshalb ich in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres ausschließlich deutschsprachige Songs komponiert habe. Dabei handelte es sich jedoch um einen natürlichen, nicht bewusst geplanten Prozess. Da mein künstlerisches Konzept allerdings stets sehr amerikaaffin ausgerichtet war, habe ich diese Lieder zunächst verworfen. Im Zuge der Vorbereitungen der Dreharbeiten für ein neues Musikvideo hat mich mein neues Team schlussendlich darin bestärkt, diese Songs doch noch zu veröffentlichen.

Weekend: Auf welche Resonanz stießen die Nummern bei deiner Crew?
Gavis Dean: Sie zeigte sich begeistert und wurde augenblicklich von deren intensiver Atmosphäre ergriffen. In diesem Zusammenhang wurde mir zum ersten Mal bewusst, welch enorme Kraft auch von deutschsprachiger Musik ausgehen kann. Die Zuhörer können sich mit Texten, die in ihrer Muttersprache verfasst wurden, oftmals deutlich besser identifizieren.

Weekend: Was kannst du uns über die Single und das dazugehörige Video im Allgemeinen erzählen?
Gavis Dean: Der Song ertönt etwas härter und repräsentiert die Essenz des „Gavis Dean-Styles“. Es ist ein Drillsong, der zum Upturnen animiert und dessen Text einen starken Ohrwurmfaktor aufweist. Das Video besticht durch klassische Motive des Rap-Genres. So kurven beispielsweise zwei Luxusautos der Marken Mercedes und Maserati durchs Bild und sämtliche Darsteller sind in stylische Outfits gekleidet, die auf die Stimmung der Bilder abgestimmt sind. Inhaltlich feiere ich einerseits sowohl die maskuline als auch die feminine Energie und empfehle dem Zuhörer andererseits, öfters über den Dingen zu stehen und sich vieles nicht allzu sehr zu Herzen zu nehmen. Gerade in unserem Social Media-Zeitalter messen wir beispielsweise eigentlich unbedeutsamen Shitstorms erheblich zu viel Bedeutung bei. Das Video wird am 17.02.2023 seine Premiere feiern.

Eine Gruppe junger Männer und Frauen in Hip Hop-Outfits vor zwei Luxussportwägen und einem Gebäude bei Nacht
Das Musikvideo zu "Juckt Mich Nicht" besticht durch die klassischen Zutaten des Rap-Genres

Weekend: Wie bewertest du den Umstand, dass deine Musik in 84 Ländern gehört wird?
Gavis Dean: Ich bin sehr dankbar dafür, dass meine Lieder bei einem derart internationalen Publikum so großen Anklang finden. Der Umstand, dass ich nicht nur auf den naheliegenden Märkten – Österreich und Deutschland -, sondern auch in den USA und Mexiko stark vertreten bin, zeigt mir außerdem, dass mein langfristiges Ziel, auf Welttournee zu gehen, alles andere als unrealistisch ist.

Weekend: Mit welchen Gefühlen blickst du auf deinen Auftritt beim World Bodypainting-Festival 2022 zurück?
Gavis Dean: Da es sich dabei um meine erste Live-Show auf einer größeren Festival-Bühne handelte, stellte er zweifelsohne eine Art Feuertaufe dar. Dank einer hervorragenden Setlist und meines perfekt eingespielten Teams ist es uns dabei gelungen, ein faszinierendes Ambiente zu erzeugen. Lediglich mit dem nachmittäglichen Zeitfenster für meinen Auftritt war ich nicht glücklich.

Weekend: Wie stehst du zu der Anwendung der Playback-Technik bei Live-Konzerten?
Gavis Dean: Ich beurteile diese Entscheidung weniger streng als manche älteren Kollegen. Auf einer Open Air-Bühne würde ich zwar eher live singen, in kleineren Clubs kann es allerdings ein Vorteil sein, mit Playback zu arbeiten. Du kannst dich als Musiker dadurch besser auf die Interaktion mit dem Publikum fokussieren und somit eine stärkere Bindung zu ihm herstellen. In den USA ist diese Vorgehensweise gang und gäbe und wird auch von Superstars wie Drake praktiziert.

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