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Ein Porträt des Bitmovin Gründers Stefan Lederer in blauem Sakko und weiß-blau karriertem Hemd
„Ich bin immer wieder begeistert von der hohen Dichte an Talenten im Technologiebereich, die unser Land hervorbringt.“ Stefan Lederer, CEO Bitmovin
„Ich bin immer wieder begeistert von der hohen Dichte an Talenten im Technologiebereich, die unser Land hervorbringt.“ Stefan Lederer, CEO Bitmovin
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Millioneninvestment: Interview mit Bitmovin CEO Stefan Lederer

29.04.2021 um 14:23, Stefan Kohlmaier
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Stefan Lederer konnte mit seinem Softwareunternehmen Bitmovin soeben ein 20 Millionen Euro schweres Investment an Land ziehen. Mit uns sprach er darüber, wie die Transformation des kleinen Start-Ups in einen globalen Player vonstattenging.

Weekend: Können Sie uns Ihr Unternehmen bitte kurz vorstellen?
Stefan Lederer: Bitmovin ist ein Softwareanbieter, der sich auf den Bereich Videostreaming im Internet spezialisiert hat. Unsere Software ermöglicht Medienunternehmen, ihre eigenen Streaming-Dienste aufzubauen und ihre Videos in bestmöglicher Qualität, höchster Geschwindigkeit sowie für alle Wiedergabegeräte auszuspielen. Zu unseren Kunden zählen unter anderem Pro Sieben, das Red Bull Media House oder die BBC. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie erhalten wir zudem viele Anfragen von Fitness-Dienstleistern, Bildungsreinrichtungen oder Organisatoren von Live-Veranstaltungen.

Weekend: Was schätzen diese mitunter äußerst namhaften Kunden an Ihrem Angebot?
Stefan Lederer: Unser Produkt repräsentiert eine absolute Technologieführerschaft. Wir nehmen viel Geld für seine regelmäßige Weiterentwicklung in die Hand und betreiben dafür auch ein eigenes Forschungslabor an der Universität Klagenfurt. Unsere Software spielt zudem in einer Liga mit Top-Streamingplattformen wie Netflix oder Amazon Prime. Ferner trägt sie zu einer deutlichen Reduktion der Distributionskosten bei und ermöglicht das Online stellen aller Inhalte innerhalb weniger Minuten. Da sie zudem modular konzipiert ist, können wir unseren Kunden personalisierte Lösungen anbieten.

Weekend: Was hat die Investoren davon überzeugt, knapp 20 Millionen Euro in Ihr Unternehmen zu investieren?
Stefan Lederer: In erster Linie die großen Erfolge, die unsere Kunden mit unserer Software erzielen konnten, aber auch die ungemein hohe Zufriedenheit, die sie in Gesprächen mit den Geldgebern zum Ausdruck brachten. Letztere ließen sich außerdem von unserer Technologiebegeisterung anstecken und waren von der Fokussierung unseres Unternehmens auf den Standort Europa sehr angetan.

Die Bitmovin Gründer Stefan Lederer (ein junger Mann mit kurzen braunen Haaren, blauem Sakko und weißem Hemd) und Christopher Müller (ein junger Mann mit kurzen blonden Haaren, schwarzem T-Shirt und einer Brille) im Porträt
Stefan Lederer ist CEO des von ihm und Christopher Müller gegründeten international erfolgreichen Softwareunternehmens Bitmovin

Weekend: Wie schätzen Sie die Zukunft des Streamings ein?
Stefan Lederer: Der Streaming-Trend ist nach wie vor ungebrochen und wird auch noch die kommenden Jahre anhalten. Vor allem, weil sich nun auch viele traditionelle Medienhäuser in Europa als Alternativen zu den US-Anbietern positionieren möchten und Nischenbereiche wie etwa Opernhäuser das Streaming ebenfalls für sich entdeckt haben. Irgendwann wird jedoch sicherlich auch ein Zustand der Übersättigung einsetzen.

Weekend: Wird das lineare Fernsehen aussterben?
Stefan Lederer: Nein, das lineare Fernsehen wird auch in Zukunft Bestand haben. Ich selbst halte zum Beispiel die Tradition des sonntäglichen Tatort-Schauens zur Prime Time mit Freuden aufrecht. Lineare Fernsehanbieter, die konkurrenzfähig bleiben möchten, müssen jedoch auf einen attraktiven Mix aus linearen und via Streaming abrufbaren Inhalten setzen. Dadurch können sie beispielsweise ihre Eigenproduktionen besser vermarkten oder den Zusehern unterschiedliche Abonnementmodelle – etwa kostenlos mit oder gebührenpflichtig ohne Werbung – anbieten.

Weekend: Wie steht es um den Plan, Bitmovin an die Börse zu führen?
Stefan Lederer: Es wäre eine Ehre für uns, dieses Ziel zu verwirklichen und wir arbeiten beständig darauf hin, die dafür notwendigen Qualitätsstandards wie einen dementsprechenden Umsatz oder einen ausreichend hohen Marktanteil zu erreichen. In einem nächsten Schritt werden wir etwa die Produktionskapazitäten in Österreich erhöhen und unsere Standorte in Klagenfurt und Wien personell ausbauen.

Weekend: Der Standort Österreich bleibt für Sie also von essenzieller Wichtigkeit?
Stefan Lederer: Absolut! Ich bin immer wieder begeistert von der hohen Dichte an Talenten, die unser Land hervorbringt, sowie davon, was unser Team von Klagenfurt aus alles auf die Beine gestellt hat.

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