Große Trauer: Reporter-Legende ist tot
Ulrich „Ulli“ Potofski hat über Jahrzehnte den deutschen Fußball im Fernsehen begleitet. Nun ist der Moderator tot. Nach schwerer Krankheit starb er am Sonntag im Alter von 73 Jahren. Seine frühere Ehefrau Monika Potofski bestätigt den Tod gegenüber der Deutschen Presse Agentur (dpa).
Stimme der Bundesliga
Seit 2006 kommentierte Ulli Potofski für Sky, damals noch Premiere. Auf den Bildschirm kam er mit ruhiger Stimme und spürbarem Respekt für das Spiel. Ursprünglich wollte er sich 2023 zurückziehen, verlängerte aber noch einmal. Fußball blieb für ihn Herzenssache.
Seine Fernsehkarriere begann in den 1980er-Jahren bei RTL. Dort baute er die Sportredaktion mit auf. Von 1988 bis 1992 moderierte er das Format „Anpfiff“, das erste regelmäßige Fußballmagazin im deutschen Privatfernsehen. Für seine Arbeit erhielt er den Bambi als beliebtester TV-Moderator. Auch beim DSF, dem heutigen Sport1, war er aktiv.
Moderator mit Mikro und Menschenverstand
Potofski galt als Reporter zum Anfassen. Statt markiger Sprüche setzte er auf Nähe zum Zuschauer. Auch abseits des Spielfelds machte er sich einen Namen. Er sicherte Sportrechte für Boxkämpfe, Tennis und Formel 1. Später trat er sogar in der RTL-Show „Let’s Dance“ auf.
„Es war mir eine große Ehre, dich kennenlernen zu dürfen. Dich zu erleben, dich zu hören, mit dir zu lachen, und so viele wundervolle Stunden mit dir zu verbringen, werde ich nie vergessen”, schreibt der „Let’s Dance”-Juror Joachim Llambi bei Instagram.
Der gebürtige Gelsenkirchener blieb dem Fußball eng verbunden. Als bekennender Schalke-Fan stand er den Fans nahe. In Interviews und Podcasts zeigte er sich reflektiert, auch selbstkritisch. Medienprofi, aber nie abgehoben.
Abschied mit Herz und Seele
Seit 2019 sprach Potofski täglich in seinem Podcast „Herz, Seele, Ball“. Dort informierte er zuletzt über seinen Gesundheitszustand: „Ich bin wieder in meinem Krankenhaus gelandet, werde hier hoffentlich gut versorgt. Und Herz, Seele, Ball macht weiter.“
Am 6. Juli gibt der 73-Jährige sein letztes Lebenszeichen auf Instagram: „Danke an Nadja, meine Partnerin seit über zehn Jahren, für ihre unendliche Geduld, Liebe und Unterstützung.“ Die nächsten Podcast-Folgen übernahm Freund und Kollege Christian Sprenger.