Kein Geld mehr: SV Stripfing droht das Aus
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Beim Fußball-Zweitligisten SV Stripfing spitzt sich die finanzielle Krise dramatisch zu. Der Vorstand informierte am Samstagvormittag Mannschaft und Trainerstab über die bedrohliche Lage, ein Insolvenzantrag könnte bereits am Montag beim Landesgericht eingebracht werden.
Sollte der Spielbetrieb eingestellt werden, würden alle bisherigen Ergebnisse der Saison rückwirkend annulliert und der Klub aus der Tabelle gestrichen werden.
Verein ohne Mittel
Die finanzielle Schieflage des Vereins zieht sich bereits seit Monaten hin. Nach dem Ende der Kooperation mit der Wiener Austria im Sommer 2024, deren eigene „Young Violets“ in die 2. Liga aufgestiegen waren, verlor Stripfing seinen wichtigsten Partner und geriet in massive Liquiditätsprobleme.
Der Konkurs des einstigen Mäzens Erich Kirisits im Juli verschärfte die Lage zusätzlich. Seither kämpft der Weinviertler Klub ums Überleben. Noch am Freitag hatte der SV Stripfing in seinem Ausweichstadion auf dem FAC-Platz gegen Rapid II mit 0:4 verloren. Ob die nächste Partie am Freitag in Amstetten überhaupt noch stattfindet, ist offen.
Spieler ziehen Konsequenzen
Am Samstagabend zog ein Teil der Mannschaft die Reißleine. Acht Spieler erklärten ihren Vertragsaustritt mit 1. November, wegen offener Gehaltszahlungen.
Das bestätigt Gernot Baumgartner, Vorsitzender der Vereinigung der Fußballer (VdF), gegenüber der APA. „Wir haben die Lage sorgfältig geprüft und abgewogen. Da der Verein seine Verpflichtungen nicht erfüllen konnte, war der Austritt für die Spieler der klarere und bessere Weg“, erklärt Baumgartner.
Die betroffenen Akteure waren der VdF zufolge mit mehreren Monatsgehältern im Rückstand und hatten dem Klub eine Nachfrist bis 31. Oktober eingeräumt. Doch der Vorstand konnte die Zahlungen nicht leisten.
Gewerkschaften aktiv
Neben der VdF ist auch die Gewerkschaft younion eingeschaltet, die einen Großteil des Kaders vertritt, 19 Spieler und mindestens fünf Betreuer.
Sollte tatsächlich ein Insolvenzverfahren eröffnet werden, würde ein gerichtlich bestellter Masseverwalter das weitere Vorgehen bestimmen. Dieser könnte auch die Einstellung des Spielbetriebs verfügen, um zusätzliche Kosten zu vermeiden. In diesem Fall wären alle bisherigen Spiele ungültig, sämtliche Punkte würden gestrichen.
Am Sonntagvormittag wurde die Bundesliga offiziell über die Entwicklungen informiert. Eine Stellungnahme des Vereinsvorstands soll am Montag folgen.