Nach 14 Jahren: ÖFB-Schiri pfeift CL-Spiel
Sebastian Gishamer leitet am Mittwoch die Champions-League-Partie zwischen Qarabag Agdam und dem Chelsea FC. Für den Salzburger ist es der bisher größte Moment seiner Laufbahn. Die Ansetzung markiert zugleich die Rückkehr eines heimischen Referees in die Königsklasse nach 14 Jahren. Damals pfiff Robert Schörgenhofer das Aufeinandertreffen des FC Barcelona gegen Viktoria Pilsen. Das Spiel ging mit 4:0 an die Katalanen.
Gishammer mit Meilenstein
Am Mittwoch um 18:45 Uhr pfeift der 37-jährige Salzburger die Begegnung in Baku an. Gishamer steht seit 2019 auf der FIFA-Liste und zählt seit der Saison 2023/24 zur Gruppe der UEFA-First-Category-Schiedsrichter. Mit der Champions-League-Nominierung erreicht er den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere. „Die Nominierung für ein Champions-League-Spiel ist natürlich ein besonderer Moment. Jeder träumt davon, unter den Besten Europas dabei sein zu können. Ich habe diesen Schritt jetzt geschafft. Ich freue mich, gemeinsam mit meinem Team dieses Spiel zu leiten und uns bestmöglich präsentieren zu können“, erklärt Gishamer in einer Aussendung des ÖFB.
Der Weg nach oben
Seit seinem ersten Einsatz im Jahr 2004 hat Gishamer konsequent an seiner Laufbahn gearbeitet. Mit 20 Jahren leitete er Spiele in der Regionalliga West, später folgten Partien im ÖFB-Cup und der Ersten Liga. 2016 schaffte er den Sprung in die Bundesliga. Seither führt er regelmäßig Spiele der höchsten österreichischen Spielklasse. 2024 vertraute ihm der Verband das ÖFB-Cup-Finale zwischen Sturm Graz und Rapid Wien an. Auch international machte der Salzburger auf sich aufmerksam. Sein erstes FIFA-Spiel leitete er 2019 in der U17-EM-Qualifikation zwischen Spanien und Kosovo. Es folgten Einsätze in der Europa League, der Conference League und in A-Länderspielen.
Team und Bedeutung
Unterstützt wird Gishamer in Baku von den FIFA-Schiedsrichterassistenten Roland Riedel und Santino Schreiner. Als Vierter Offizieller steht Walter Altmann an der Linie. Für die Videoüberprüfung sind Manuel Schüttengruber als VAR und Josef Spurny als AVAR (Assistant Video Assistant Referee) verantwortlich. Auch sie feiern ihr Debüt in der Königsklasse. Für das österreichische Schiedsrichterwesen ist dieser Einsatz ein historischer Schritt. Bereits im Jänner sorgte Alan Kijas als Videooffizieller bei Dortmund gegen Shakhtar Donetsk für internationale Anerkennung. Nun steht wieder ein Österreicher im Zentrum eines Champions-League-Spiels auf dem Rasen.