Rangnick tobt nach 0:1-Pleite: „Wir waren sehr deppert!“
Inhalt
- Rangnick: „In den letzten Minuten völlig unnötig“
- Fehlende Durchschlagskraft im Angriff
- „Ganz, ganz wichtiger Punkt“ verloren
- Kein Platz für Arroganz
Drei Tage nach dem historischen 10:0 gegen San Marino ist Österreichs Nationalteam hart am Boden der Realität gelandet. In Bukarest setzte es in der WM-Qualifikation ein bitteres 0:1 gegen Rumänien, ein Rückschlag, der weh tut, auch wenn die Chancen auf die Endrundenteilnahme weiterhin intakt bleiben. Teamchef Ralf Rangnick fand nach der Partie deutliche Worte. Der Deutsche ärgerte sich weniger über den Gegner als über das eigene Verhalten in der Schlussphase: „Wir haben uns sehr deppert verhalten“, sagt Rangnick im ORF-Interview.
Rangnick: „In den letzten Minuten völlig unnötig“
Rangnick erklärte, man habe die Partie eigentlich unter Kontrolle gehabt. „In den letzten zehn Minuten war es ein klares 0:0-Spiel. Die Rumänen wollten gar nicht mehr, und im Stadion hat niemand mehr gedacht, dass noch etwas passieren kann.“ Doch dann kam alles anders: Nach einem riskanten Ballverlust von Konrad Laimer und einem unnötigen Foul an der Mittellinie führte ein Freistoß zu Rumäniens Siegtreffer durch Virgil Ghita.
„Wir hatten am Schluss drei Minuten Ballbesitz und kamen dann auf die depperte Idee, uns vorne durchkombinieren zu wollen. Nur dadurch ist der Freistoß überhaupt entstanden“, ärgert sich Rangnick.
Fehlende Durchschlagskraft im Angriff
Neben der Unachtsamkeit in der Defensive kritisierte der Teamchef auch die Harmlosigkeit seiner Mannschaft in der Offensive. Rumäniens Torhüter Ionut Radu musste sich im gesamten Spiel nur einmal bei einem Schuss von Marcel Sabitzer ernsthaft strecken. „Wir hatten nicht das Durchsetzungsvermögen, das wir normalerweise an den Tag legen. Der Gegner hat es gut gemacht, aber wir waren zu brav“, fasst Rangnick zusammen.
„Ganz, ganz wichtiger Punkt“ verloren
Das 0:1 kam zur Unzeit: Mit einem Unentschieden hätte Österreich in der Tabelle alle Trümpfe in der Hand gehabt. „Am Ende geht es darum, ein gutes Ergebnis mitzunehmen. Das haben wir in letzter Sekunde verpasst – und das hat uns einen ganz, ganz wichtigen Punkt gekostet“, erklärt der Teamchef.
Österreich bleibt zwar weiter gut im Rennen, doch die kommenden Spiele gegen Zypern (15. November) und Bosnien-Herzegowina werden entscheidend. „Wir haben es nach wie vor selbst in der Hand“, betont Rangnick.
Kein Platz für Arroganz
Einem rumänischen Reporter, der dem ÖFB-Team Arroganz unterstellte, widersprach Rangnick entschieden: „Wir waren überhaupt nicht hochnäsig. Das hatte damit gar nichts zu tun.“
Er verwies auf den Kräfteverschleiß nach dem intensiven San-Marino-Spiel: „Die Rumänen hatten ein Testmatch mit einer B-Elf. Wir haben viel investiert, aber nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“