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Lara Gut-Behrami während einer Autogrammstunde des Sportgeschäfts Intersport
Lara Gut-Behrami muss ihre Saison nach einer Schock-Diagnose beenden.
Lara Gut-Behrami muss ihre Saison nach einer Schock-Diagnose beenden.
Udo Mittelberger

Schock-Diagnose: Saison-Aus für Lara Gut-Behrami

27.11.2025 um 14:34, Marcel Toifl
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Lara Gut-Behrami hat sich bei einem Trainingssturz schwer verletzt. Die Diagnose bestätigt Befürchtungen. Für die 34-Jährige ist die Saison vorbei

Lara Gut-Behrami hat sich im Training in Copper Mountain schwer verletzt. Die Schweizer Skifahrerin zog sich einen Kreuzband-, Innenband- und Meniskusriss im linken Knie zu. Der Schweizer Verband bestätigt die Diagnose am Donnerstagmorgen. Damit ist die Saison für die 34-Jährige beendet. Auch die Olympischen Winterspiele in Cortina verpasst sie.

Trainingssturz in den USA

Beim Training in Copper Mountain verlor Gut-Behrami im Super-G die Kontrolle. Sie kam zu Sturz und blieb mit Schmerzen im linken Knie liegen. Noch am selben Tag erfolgte die erste Untersuchung in den USA. Eine genaue Diagnose konnte erst nach der Rückkehr in die Schweiz gestellt werden. Der Teamarzt bestätigte einen Riss mehrerer Bänder und des Meniskus. Für die Tessinerin war das ein Schockmoment.

Lara Gut-Behrami schwer verletzt

Swiss-Ski teilte am Donnerstag offiziell mit, dass sich Gut-Behrami „einen Kreuzbandriss, einen Innenbandriss und einen Meniskusriss im linken Knie“ zugezogen hat. Die Operation erfolgt kommende Woche in der Schweiz. Danach beginnt die Reha. Ein Start im Weltcup ist in dieser Saison ausgeschlossen. Die Verletzung bedeutet auch das Aus für die Olympischen Spiele im Februar.

Erstes Statement

In einer Mitteilung des Verbandes erklärt Gut-Behrami: „Ich hatte mir die nächsten Monate ganz anders vorgestellt und mich sehr auf die weitere Skisaison gefreut.“ Sie stellte klar, dass sie die Situation realistisch einschätzt. „Wir haben in letzter Zeit dramatische Ereignisse erlebt in unserem Sport, tödliche Unfälle junger Athletinnen und Athleten. Ich bin der Meinung, dass eine Knieverletzung, so komplex sie auch sein mag, nicht als Tragödie betrachtet werden kann.“

Ihre Zukunft lässt die Schweizerin offen: „Mein Ziel ist, mich vollständig von dieser Verletzung zu erholen und wieder meine volle Leistungsfähigkeit zu erreichen. Erst dann werde ich wissen, was die Zukunft für mich bereithält.“

Trainer sieht Comeback als Möglichkeit

Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor spricht kurz nach Bekanntwerden der Diagnose über die Situation. „Lara hat die Situation angenommen. Sie wirkte sehr gefasst“, sagt er gegenüber Blick. Auch für das Team sei der Ausfall ein Rückschlag. „Lara wird massiv fehlen. Sie ist eine Leaderfigur, sie hat eine Vorbildfunktion.“

Tschuor sieht dennoch eine Perspektive: „Ich sehe ein Comeback als Möglichkeit.“ Der Trainer betonte, dass Gut-Behrami nach der Operation eine normale Reha absolvieren werde. Der Heilungsprozess dauert voraussichtlich sechs bis neun Monate. „Wichtig ist, dass sie gesund wird. Der Rest ist ein privater Entscheid.“

Karrierebilanz und Zukunft

Gut-Behrami zählt zu den erfolgreichsten Skifahrerinnen ihrer Generation. Sie gewann 48 Weltcup-Rennen, zweimal die Gesamtwertung, sechsmal den Super-G-Weltcup und einmal den Riesentorlauf. Bei Weltmeisterschaften holte sie neun Medaillen, darunter zwei Titel 2021 in Cortina. Bei Olympischen Spielen stand sie dreimal auf dem Podest, 2022 holte sie Gold im Super-G.

Vor dieser Saison hatte Gut-Behrami angekündigt, dass es ihr letztes Jahr als aktive Rennläuferin werden soll. Ob die Verletzung ihr Karriereende beschleunigt, bleibt offen. Laut Trainer Tschuor bleibt die Tür für eine Rückkehr offen. „Wie sie entscheiden wird, ist ihre Sache. Aber dass die Türe offenbleibt, ist sehr positiv.“

Quellen und weiterführende Informationen

  • ORF Sport: Kreuzbandriss bestätigt – Lara Gut-Behrami verpasst Olympische Spiele
  • Blick: Cheftrainer über Gut-Behrami – "Ich sehe ein Comeback als Möglichkeit"

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