Aus für Bottas! Hamilton-Helfer zu Nachzügler Alfa Romeo abgeschoben
Dass er beim Rennen in Holland beinahe seinem Team-Leader Lewis Hamilton den WM-Punkt für die schnellste Rennrunde abgenommen hätte, konnte man schon als ausgestreckten Mittelfinger in Richtung Mercedes-Teamfühung betrachten. Schließlich wusste Valtteri Bottas da schon längst, dass seine Zeit beim dominierenden Rennstall der letzten Jahre vorbei ist.
Er wird ab 2022 für Alfa Romeo an den Start gehen. Was für ein Absturz: Vom dominierenden Auto der letzten Jahre muss der 32-Jährige in das zweitschlechtste Auto der laufenden Saison umsteigen. Kein Kampf mehr um Rennsiege - jeder Top-10-Platz wäre dann als Nachfolger des zurücktretenden Kimi Räikkönen ein Erfolg.
Fünf Jahre, neun Siege, null Chance
2017 war der Finne als Nachfolger des zurückgetretenen Hamilton-Rivalen Nico Rosberg zu Mercedes gestoßen. In den fünf Jahren seither hat er immerhin neun Rennen gewonnen (eines weniger als Gerhard Berger in seiner Karriere), zeigte eine Handvoll großartiger Rennen. Er konnte aber zu keinem Zeitpunkt Lewis Hamilton ernsthaft fordern und wurde immer mehr zum Edel-Helfer degradiert, musste den treuen Diener seines Herren ohne eigene Ambition spielen.
"Valtteri neigt dazu, dass sein Fokus nachlässt, sobald er selbst keine Chance mehr hat, um den WM-Titel zu fahren", bekam Bottas schon vor einem Jahr einen öffentlichen Rüffel von seinem Teamchef Toto Wolff.
Von seinem Nachfolger verblasen
Der Anfang vom Ende seiner Zeit bei Mercedes war das vorletzte Rennen der vergangenen Saison in Bahrain. Da fehlte Hamilton wegen seiner Corona-Erkrankung, der von Mercedes bei Williams geparkte George Russell kletterte in Hamiltons Cockpit - und verblies Bottas, ließ den Finnen wie einen Schulbuben aussehen.
Spätestens da war klar, dass Russell über kurz oder lang ins Mercedes-Werksteam hochgezogen wird, um ihn als Hamilton-Nachfolger aufzubauen. Nun wird es so weit sein: Schließlich wurde mit der Vermeldung des Russell-Transfers nur deswegen so lange gewartet, um für Bottas noch eine Zukunft in der Formel 1 zu sichern.