"Keine Ambitionen": Roland Düringer macht Schluss
Der österreichische Schauspieler beendet seine Arbeit für Film und Fernsehen. Im Gespräch mit Heute erklärt der 61-Jährige, dass er keine Ambitionen mehr für neue Filmprojekte habe. Er wolle sich aus dieser Branche zurückziehen und nur noch dann mitwirken, wenn er persönlich von Regisseurinnen oder Regisseuren eingeladen werde und die Rolle gut in seinen Alltag passe. Zuletzt war dies bei der Produktion Happy der Fall, bei der er eine kleinere Nebenrolle übernahm.
Veränderungen in der Sprache
Ein zentraler Grund für seinen Rückzug ist die Veränderung der Sprache im österreichischen Film. Der Schauspieler erklärt, dass seine Tochter, obwohl mit ihm aufgewachsen, inzwischen ein anderes Deutsch spreche. Moderne Medien wie Fernsehen und YouTube hätten zu einer Vereinheitlichung der Sprache geführt, bei der das Wienerische immer weiter zurückgedrängt werde. Für ihn sei diese Entwicklung ein Verlust an Authentizität, insbesondere im Bereich Film und Fernsehen.
Verlust von Identität
Er sieht in der sprachlichen Veränderung auch einen Verlust an kultureller Identität. Produktionen wie "Ein echter Wiener geht nicht unter" hätten damals Erfolg gehabt, weil die Figuren so gesprochen hätten wie Menschen auf der Straße. Diese Natürlichkeit sei verloren gegangen, insbesondere seit deutsche Partner in der Finanzierung österreichischer Produktionen mitentscheiden. Aus seiner Sicht ist in der heutigen Filmlandschaft kein Platz mehr für seine Sprache und damit auch nicht für ihn als Darsteller.
Fokus auf die Bühne
Trotz des Rückzugs vom Film will der Schauspieler weiterhin künstlerisch aktiv bleiben. Er plant, seine Kabarettprogramme fortzusetzen und sich auf Bühnenauftritte zu konzentrieren. Im Gespräch betont er, dass ihm das Auftreten vor Publikum große Freude bereite und dies auch in Zukunft sein Schwerpunkt bleiben werde. Die Bühne bleibe für ihn ein Ort der echten Begegnung und des unmittelbaren Kontakts mit dem Publikum.