"Ausbeutung": Proteste in Venedig wegen Bezos-Hochzeit
Jeff Bezos und Lauren Sánchez planen ihre Hochzeit vom 24. bis 26. Juni in Venedig und es soll ein großes gesellschaftliches Ereignis werden. Rund 250 VIP-Gäste werden in der Lagunenstadt erwartet, darunter zahlreiche Prominente aus Film, Mode, Wirtschaft und Politik. Die Planungen laufen auf Hochtouren, Hotels und Veranstaltungsorte sind teilweise bereits für private Feiern gesperrt. Es wird mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen und einer großen Medienpräsenz gerechnet.
Kritik aus der Bevölkerung
Doch nicht alle begrüßen das glamouröse Großereignis. In Venedig regt sich Widerstand: Aktivistengruppen und Bürgerverbände kritisieren die Einschränkungen für Einheimische und die symbolische Bedeutung der Hochzeit. Der Zusammenschluss "Laboratorio Morion" ruft unter dem Motto "No space for Bezos" zu Demonstrationen während der Feierlichkeiten auf. Die Organisatoren beklagen, dass der öffentliche Raum durch private Interessen blockiert werde und Superreiche wie Bezos die Stadt zunehmend vereinnahmen.
Protest gegen Kommerzialisierung
Sprecherin Federica Toninello erklärt, Venedig dürfe nicht zum exklusiven Veranstaltungsort für Reiche werden, während sich immer mehr Bürger das Leben in der Stadt nicht mehr leisten könnten. Besonders problematisch sei, dass die Hochzeit über mehrere Tage hinweg das öffentliche Leben behindere. Auch der Gemeinderat gerät in die Kritik, da er laut den Aktivisten der „Kommerzialisierung und Ausbeutung“ Venedigs Vorschub leiste. Die Protestaktionen sollen friedlich, aber deutlich sichtbar sein.
Prominente Vorbilder
Bezos und Sánchez sind nicht die ersten, die sich in Venedig das Jawort geben. Bereits 2014 heirateten dort George Clooney und Amal Alamuddin, begleitet von einem großen Staraufgebot. Die Feier wurde weltweit als „Hochzeit des Jahrhunderts“ bezeichnet. Auch damals waren Medien, Fotografen und Sicherheitsdienste in der Stadt stark präsent. Die Hochzeit von Bezos folgt nun einem ähnlichen Muster – sorgt jedoch aufgrund der gesellschaftlichen Stimmungslage für deutlich mehr Kontroversen.