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Grace Kelly lies sich von den Männern nicht einschüchtern
Grace Kelly lies sich von den Männern nicht einschüchtern
Uncredited/AP/picturedesk.com

Internationaler Frauentag: 8 (Vor-) Kämpferinnen und ihre Geschichte

04.03.2019 um 08:33, Doris Pichlbauer
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Der Weltfrauentag steht für die Rechte der Frau, ihre Sexualität, ihr Rollenverständnis. Seit hunderten Jahren setzen sich Frauenrechtlerinnen, wie Beate Uhse, für ihre Ziele ein. Das sind die acht berühmtesten Feministinnen der Geschichte.

1. Amelia Earhart (1897-1937)

Die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin ist vielen auch als "Lady Lindy" bekannt. Als bekannte US-amerikanische Flugpionierin stellte sie zahlreiche Rekorde auf. Sie war die erste Frau, die im Jahr 1932 alleine über den Atlantik flog. Seit ihrem Versuch einer Weltumrundung mit dem Flugzeug ist die Pilotin verschollen. Für ihr Vorhaben wurde sie vor allem von Männern stark kritisiert. Ihnen entgegnete sie folgendes: "Ich möchte Ihnen zu bedenken geben, dass ich mir über die Gefahren ziemlich im Klaren bin. Ich will es tun, weil ich es tun will. Frauen müssen Dinge genauso versuchen, wie Männer es getan haben. Wenn sie versagen, darf ihr Versagen nichts anderes sein als eine Herausforderung für andere." Als erste Frau übrigens besaß sie einen Pilotenschein der Fédération Aéronautique Internationale.

2. Raden Adjeng Kartini (1879-1904)

Der Einsatz der indonesischen Aristokratin galt vor allem jungen Mädchen. 1903 setzte sie sich für die Gründung einer Mädchenschule ein, um jungen Mädchen in ihrer Heimat den Weg zu Bildung zu ebnen. Überdies machte sie sich für ein Polygamie-Verbot stark. Heute wird die Frauenrechtlerin jedes Jahr an ihrem Geburtstag - dem 21. April - landesweit in den indonesischen Schulen als Nationalheldin gefeiert.

3. Simone de Beauvoir (1908-1986)

Die französische Schriftstellerin, Philosophin und bekennende Feministin zählt dank ihres Welterfolges "Das andere Geschlecht" (1949) zu den bekanntesten Intellektuellen Frankreichs.

Simone de Beauvoir war bekennende Feministin

4. Clara Josephine Zetkin (1857-1933)

Die sozialistische Politikerin und Reichstagsabgeordnete aus Deutschland initiierte den Internationalen Frauentag. Vehement setzte sie sich seit dem Jahr 1889 für die Rechte der Frauen ein und wurde wegen ihrem Mut, ihrer Klugheit und ihrer Entschlossenheit geschätzt.

5. Sojouner Truth (1797-1883)

Eine weitere bedeutende Frauenrechtlerin war Isabella Bomefree, die sich später Sojouner Truth nannte. Als Sklavin wurde sie mit düsterer Zukunftsperspektive geboren und entwickelte sich zur ersten Fürsprecherin für die Abschaffung der Sklaverei und für die Einführung des Frauenwahlrechtes. Als sie mit 29 Jahren aus der Sklaverei befreit wurde, konvertierte sie zum Christentum und zog später als Predigerin durchs Land. Sie wurde aufgrund ihres Engagements, ihres Scharfsinns und der Intensität ihrer öffentlichen Reden bekannt. Als erste schwarze Aktivistin verband sie die Frauenrechte mit jenen der Sklaven. Vor allem ihre Rede "And ain’t I a woman?" (Bin ich denn keine Frau?), die sie im Jahr 1851 anlässlich einer Frauenrechtskonvention in Ohio hielt, wurde legendär.

6. Audrey Hepburn (1929-1993)

Die Schauspielerin war bekannt als Stil-Ikone, doch galt sie auch als Feministin. Sie ließ sich nicht auf Schönheitsideale reduzieren und tat dies auch ungeniert kund: "Sex-Appeal ist viel mehr als Maße. Ich brauche kein Schlafzimmer, um mich weiblich zu fühlen. Ich kann auch beim Apfelpflücken oder im Regen stehend Sex-Appeal vermitteln."

Stil-Ikone Audrey Hepburn war auch Feministin

7. Grace Kelly (1929-1982)

Die Schauspielerin ließ sich von Männern nicht einschüchtern. "Ich möchte mit niemandem verheiratet sein, der sich minderwertig fühlt, weil er weniger erfolgreich ist oder weniger verdient als ich", erzählte sie in einem Interview. Für sie kam es nicht in Frage, ihr Talent und Können unter den Teppich zu kehren, nur um einem Mann zu gefallen und dem gängigen Klischee der Vorzeigefrau zu entsprechen. Sie stand zu ihrer feministischen Ader: "Im Grunde bin ich Feministin. Ich bin überzeugt, dass Frauen alles tun können, was sie sich vornehmen."

8. Beate Uhse (1919-2001)

Die Deutsche, die den ersten Sexshop der Welt eröffnete, galt als emanzipierte Frau der ersten Stunde. Darüberhinaus war sie Pilotin, Aufklärerin, Querdenkerin und Feministin mit Leib und Seele. Für die Emanzipation zu kämpfen war ihr wohl in die Wiege gelegt worden: Immerhin war ihre Mutter eine der ersten drei Ärztinnen in Deutschland und ihr Vater ermutigte sie immer: "Man kann alles werden, was man sich wünscht – auch als Mädchen." Sie wurde die allererste Berufsfliegerin und verdiente sich ab dem Jahr 1937 als Einfliegerin neuer Flugzeuge und einzige weibliche Kunstfliegerin ihr Geld. Nach Kriegsende begann sie damit, die Frauen mit einer sechsseitigen Schrift über sexuelle Vorgänge aufzuklären. Schon bald folgte der Beate Uhse-Versandhandel und 1962 die Eröffnung ihres ersten Sexshops. Aus dem "Fachgeschäft für Ehehygiene" ist inzwischen eine bekannte Marke geworden. Über ihren Tod 2001 hinaus prägte sie die Emanzipationsbewegung.

Warum Frauentag?

Der Internationale Frauentag, der immer am 8. März stattfindet, ist ein Zeichen gegen die mehrfache Diskriminierung und Ausbeutung von Frauen und Mädchen. Am 19. März 1922 wurde jener erstmals begangen. Über 20.000 Frauen gingen damals auf die Straße und setzten sich für ihre Rechte ein. Die bekannteste Forderung von damals: das Wahlrecht für Frauen. Desweiteren: Arbeitsschutzgesetze, die Einführung des 8-Stunden-Tags sowie einer Sozialversicherung oder die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs. So manche Forderung von damals ist heute Gesetz, andere Forderungen wie gleicher Lohn für gleiche Arbeit sind auch nach über 100 Jahren Kampf noch in weiter Ferne - wie es scheint. Nicht zuletzt deshalb setzen sich nach wie vor viele bekannte Stars weltweit für Frauenrechte aktiv ein.

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