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ABBA 1974 nach ihrem Sensationserfolg
ABBA 1974 nach ihrem Sensationserfolg
Olle Lindeborg/AFP/picturedesk.com

Die 9 größten Stars der Song Contest-Geschichte

05.05.2021 um 07:55, Ute Daniela Rossbacher
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Die meisten Teilnehmer des Eurovision Song Contests geraten in Vergessenheit. An manche jedoch erinnert sich jeder. So mancher Hit bleibt unvergessen. Und für einige wenige war der Bewerb sogar das Sprungbrett zur großen Karriere.

1. ABBA

Brighton, 6. April 1974: Nach dem Auftritt des schwedischen Quartetts ABBA, das beim 19. Eurovision Song Contest für Schweden ins Rennen geht, steht kein Stein mehr auf dem anderen. Als achte Teilnehmer betreten sie die Bühne und reißen mit "Waterloo" die Zuseher vor den Bildschirmen von den Stühlen. Eine Karriere mit Anlauf, denn bereits im Jahr zuvor hatte sich die Band mit "Ring, Ring" um die Teilnahme bemüht, landete in der schwedischen Vorausscheidung jedoch "nur" auf Platz 3. Nach ihrem umjubelten Sieg in Großbritannien war das kein Thema mehr. Trotz der Auflösung der populären Band 1982 zählen ihre Alben auch knapp vierzig Jahre danach immer noch zu den meist verkauften der Welt.

2. Udo Jürgens

Mehr als 1.000 Lieder hat der erfolgreichste deutschsprachige Sänger aller Zeiten komponiert, mehr als 100 Millionen Alben verkauft - und drei seiner bekanntesten Titel beim Eurovision Song Contest präsentiert. Mit "Warum nur, warum?" landete der gebürtige Kärntner beim 9. Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne, wie der Eurovision Song Contest damals noch hieß, 1964 in Kopenhagen auf Platz 6. Der nächste Achtungserfolg gelang ihm ein Jahr darauf bei dem Bewerb, der in Neapel ausgetragen wurde, mit "Sag ihr, ich lass' sie grüßen" (Platz 4). Einen Sensationserfolg landete er 1966 in Luxemburg, als er mit "Merci, Cherie" haushoch gewann. Der Rest ist Geschichte.

3. Olivia Newton-John

Den meisten ist die populäre Sängerin der 1970er- und frühen 1980er-Jahre aus dem Film-Musical "Grease" bekannt. Doch die australische Sängerin, die ursprünglich als Country-Sängerin in Nashville begonnen hatte und als Disco Pop-Ikone zum Weltstar wurde, ging 1974 - im selben Jahr wie ABBA übrigens - beim 19. Eurovision Song Contest für Großbritannien an den Start. Mit "Long Live Love" erzielte sie den vierten Platz. Kurios: Aus sechs Titeln, die für den Bewerb zur Auswahl standen, wurde just jener ausgewählt, der der Sängerin am wenigsten gefiel. Ihrer Karriere tat dies jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil.

Olivia Newton-John 1974 in Brighton

4. Toto Cotugno

Mit seinem Hit "L'Italiano" hat sich der italienische Sänger in den Herzen vieler Italo-Pop-Fans für immer verewigt. Dass ausgerechnet sein Beitrag "Insieme: 1992", den er 1990 beim 35. Eurovision Song Contest in Zagreb zum Besten gab, den Erfolg seiner früheren Hits toppen würde, hätte er selbst wohl am wenigsten gedacht. Dabei trat er bei dem Bewerb nur an, weil die eigentlich vorgesehene Band ihre Teilnahme abgesagt hatte. Für den Sänger wurde der Sieg in Zagreb somit zu einer unerwarteten Sternstunde in seiner Karriere.

5. Celine Dion

Als sie 1988 mit dem Beitrag "Ne partez pas sans moi" beim 33. Eurovsion Song Contest in Dublin für die Schweiz ins Rennen ging, war Celine Dion in ihrer kanadischen Heimat und Frankreich zwar ein Begriff, aber über die Grenzen hinaus noch kaum bekannt. Ihre Songs hatte sie bis dato ausschließlich in Französisch gesungen. Ihr Manager und späterer Ehemann Rene Angélil erkannte die Gunst der Stunde und ebnete der damals gerade erst 20-Jährigen den Weg zu einer Weltkarriere. Mehr als 190 Millionen Alben hat sie seit damals weltweit verkauft.

Celine Dion nach ihrem Sieg 1988 in Dublin

6. Cliff Richard

Nur Elvis Presley hatte in Großbritannien mehr Top 10-Hits als er, der in seiner Heimat zu den größten Pop-Legenden aller Zeiten zählt. Nicht zuletzt, weil es ihm gelang, in jedem Jahrzehnt mit Songs in den Charts vertreten zu sein. Zu seiner weltweiten Popularität trug bei, dass der Sänger in mehreren Sprachen sang, darunter auch in Deutsch ("Rote Lippen sollst du küssen"). Beim 13. Eurovision Song Contest in London 1968 verfehlte er mit "Congratulations" hauchdünn den Sieg und landete auf Platz 2. Weltweit wurde der Song zum Hit und damit deutlich erfolgreicher als der spanische Siegertitel "La, La, La" der Sängerin Massiel.

Cliff Richard beim Eurovision Song Contest 1968

7. Katrina & The Waves

Langjährige Zuseher kennen ihn - den typischen Sound des Eurovision Song Contests. 1997 brach Großbritannien mutig mit der Tradition und schickte die amerikanisch-britische Band Katrina & The Waves mit dem rockigen Titel "Love Shine A Light" zum 42. Eurovision Song Contest in Dublin. Mit Erfolg. Der Song setzte sich klar gegen die Konkurrenz durch und bescherte der Band, deren größter Hit "Walking On Sunshine" ist, einen unerwarteten kommerziellen Erfolg.

8. Johnny Logan

Der irische Musiker gilt als "Mister Song Contest". Gleich zwei Mal entschied er das Rennen für sich - einmal mit "What's Another Year" 1980 beim 25. Eurovision Song Contest in Den Haag. Ein zweites Mal mit seiner von ihm selbst geschriebenen Ballade "Hold Me Now" 1987 in Brüssel beim 32. Concours Eurovision de la Chanson, wie der Bewerb in jenem Jahr hieß. Mit dem Song, den er seiner geschiedenen Frau gewidmet hatte, landete er eine musikalische Punktlandung. Darüberhinaus gewann Linda Martin 1992 mit dem Titel "Why Me", der ebenfalls auf Logans Konto ging, den 37. Eurovision Song Contest im schwedischen Malmö.

9. Bonnie Tyler

Ihre größten Erfolge feierte die walisische Sängerin mit der rauchigen Stimme in den 1970er- und 1980er-Jahren. Mit französischen Neueinspielungen ihrer Hits "It's A Heartache" und "Total Eclipse of The Heart" gelang es ihr in den 1990er-Jahren, die Charts in Frankreich und Belgien noch einmal zu erobern sowie im deutschsprachigen Raum mit Songs, die Dieter Bohlen für sie geschrieben und produziert hatte, neu durchzustarten. Nachdem es etwas ruhiger um sie geworden war, kehrte sie 2013 auf die Bühne zurück und vertrat Großbritannien mit "Believe in Me" beim 58. Eurovision Song Contest in Malmö. Dabei erzielte sie Platz 19.

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