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Galerist Thadäus Ropac Karin Srb.
2004 zu Gast in Salzburg: Galerist Thadäus Ropac Karin Srb.
2004 zu Gast in Salzburg: Galerist Thadäus Ropac Karin Srb.
www.neumayr.cc

Schock: Escada-Erbin tot in Wohnung aufgefunden

21.03.2024 um 13:47, Simone Reitmeier
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Karin Srb, Tochter von Escada-Gründerin Margaretha Ley, ist tot in ihrer Wohnung in München aufgefunden worden. Sie wurde 67 Jahre alt.

Die Erbin des Modelabels Escada, Karin Srb, ist nach einem Bericht der bayerischen Zeitung "Münchner Merkur" tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Sie wurde 67 Jahre alt.

Todesursache: Herzversagen

Die 67-Jährige wurde bereits am vergangenen Sonntag tot in ihrer Wohnung im Münchner Stadtteil Bogenhausen gefunden. Zunächst war noch unklar, woran sie verstarb. Ihr Bruder Sven Ley (49), zu dem sie eine innige Beziehung pflegte, habe sichtbar trauernd gesagt, man wisse nicht, was passiert sei. Eine angeordnete Obduktion brachte nun Klarheit: Karin Srb starb an Herzversagen.

Karin Srb in Salzburg

Bis zuletzt galt Srb als leidenschaftliche Kunstsammlerin, sie hat die Online-Galerie artsation.com geführt. Bei Society-Events war sie ein gern gesehener Gast – sei es beim Oktoberfest oder bei diversen Eröffnungs-, Cocktail- und Dinnerpartys. Auch Salzburg stattete sie einige Besuche ab, unter anderem als ihr Bruder Sven 2004 seine Frau Zoe in der Mozartstadt heiratete. Auch bei der Eröffnung des Museums der Moderne am Mönchsberg war die Escada-Erbin mit dabei.

Karin Srb 2004 vor dem Salzburger Dom in einem rosa Kostüm.
Karin Srb bei der Hochzeit von Sven Ley und Zoe Aplleyard im Salzburger Dom 2004.

Escada: Marke der Superstars

Srb ist die Tochter der schwedischen Modeschöpferin und Mitbegründerin der Luxusmarke Escada Margaretha Ley († 4. Juni 1992). Seine Glanzzeit erlebte das Modelabel in den 80er Jahren, damals zählte es zu den internationalen Topmarken. Supermodels wie Cindy Crawford, Claudia Schiffer oder Linda Evangelist gehörten zu den Gesichtern der Marke. Zu den wichtigsten Kunden zählten Stars wie Prinzessin Diana, Kim Basinger und Demi Moore. Anfang der 1990er Jahre verfügte Escada über ein ausgedehntes Boutiquennetz in den wichtigsten europäischen Metropolen, in New York und in Japan.

Von Krise zu Krise: Insolvenz 2009

Ab den 90er Jahren schlitterte das Unternehmen immer wieder in Krisen. 1992 durch internationale Rezessionswellen und Wechselkursschwankungen, Anfang der 2000er Jahre durch eine weltweite Wirtschaftsflaute. Hinzu kam, dass Escada in dieser Zeit in Deutschland zunehmend als eher altmodische Marke für Damen fortgeschrittenen Alters galt, was den Umsatz zusätzlich belastete. Auch die Finanzkrise 2007 ging nicht spurlos vorbei: 2008 hat die Firma 91,7 Millionen Euro Verlust geschrieben. Am 11. August 2009 meldete Escada schließlich Insolvenz an. Karin und ihr Bruder Sven Lay versuchten noch, das elterliche Unternehmen mit einem Übernahmeangebot, einer Neuausrichtung und neuen Investoren zu retten. Doch das gelang nicht: Escada wurde an Megha Mittal, Schwiegertochter des indischen Stahlmagnaten Lakshmi Mittal, verkauft. Berichten zufolge für 60 Millionen Euro. Von da an ging es mit dem Unternehmen immer weiter bergab, 2020 folgte die nächste Insolvenz.

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