"Bulle von Tölz"-Star Jacob über Promiwelt: "Peinlich"
Inhalt
- Der rote Teppich macht keinen Spaß mehr
- Kaum bekannte Gesichter
- Müde
- Der stille Abgang
- Neue Prioritäten im Leben
- Keine Traurigkeit, sondern Erleichterung
Seit Jahrzehnten gehört Katerina Jacob zu den Fixsternen der heimischen Film- und Fernsehwelt. Nun hat die 67-Jährige in einem ausführlichen Facebook Posting ungewöhnlich offen beschrieben, warum sie roten Teppichen zunehmend fernbleibt.
Der rote Teppich macht keinen Spaß mehr
Jacob schildert, dass sie Veranstaltungen inzwischen als anstrengend empfindet. Sie schreibt: „Je älter ich werde, desto weniger habe ich Lust, auf Veranstaltungen zu gehen. Der rote Teppich wird stressiger, die vielen Blitzlichter und das Geschrei der Fotografen.“ Für sie wirkt vieles nur noch künstlich. „Viele Prominente springen herum, machen Grimassen, Hauptsache, das Bild kommt in die Zeitung, peinlich.“ Noch dazu habe sich der Umgang verändert. „Sobald ein Topmodel oder ein Influencer oder ein Reality-Star auftauchen, wird man weggescheucht, also ich.“
Kaum bekannte Gesichter
Ist der erste Trubel vorbei, fühlt sie sich kaum noch zugehörig. „Habe ich den Teppich hinter mich gebracht, stelle ich fest, dass ich höchstens 5 Prozent der Anwesenden noch kenne.“ Gespräche seien für ihr Empfinden oberflächlich. „Immer gleich, immer belanglos. Keins dauert länger als drei Minuten.“
Müde
Auch die Preisverleihungen können sie nicht mehr fesseln. „Die Preisträger sind keine Überraschung, die Moderatoren langweilig oder bemüht lustig und die Laudatoren auch immer die Gleichen.“ Sie selbst sucht sich einen Platz, von dem aus sie unauffällig gehen kann. „Ich sitze in der hintersten Reihe, hab ich mir ausgesucht, dann kann ich verschwinden.“
Der stille Abgang
ßDie Veranstaltung dauert ihr zu lange. Der Stuhl sei unbequem, das Kleid ebenso. „Eigentlich habe ich keine Lust mehr, mich wieder in den Saal zu begeben. Ich denke an meine gemütliche Couch zu Hause. Kurzerhand beschließe ich abzuhauen.“ Vermisst fühle sie dort niemanden mehr. „Diese Zeiten sind vorbei, das ist mir klar.“
Neue Prioritäten im Leben
Nach über fünfzig Jahren im Rampenlicht zieht Jacob ein klares Fazit. „Der rote Teppich, die Bühne, die Glitzerwelt, das gehört den Jungen, die noch kämpfen.“ Sie selbst freue sich inzwischen mehr auf ihre Hunde und ihr Bett. „Man muss auch wissen, wann man abtritt.“
Keine Traurigkeit, sondern Erleichterung
Wehmut verspürt sie keine. „Bin ich traurig? Nein, eher erleichtert.“ Sie versteht nun auch ihre Mutter, die sich früh von solchen Anlässen distanzierte und lieber Skat spielte. Zum Schluss schreibt Jacob: „Ich schreibe jetzt an meinem Buch weiter, schaue aufs Meer und hab Mitleid mit denen, die sich aufgeschnatzelt über den roten Teppich schlagen müssen.“