Schwedens coolster Export: Das ist Alicia Vikander
Inhalt
- Ein Oscar für Alicia
- Science Fiction und Politdrama
- Sie scheut das Rampenlicht
- Ein holpriger Weg
- Feministisches Sprachrohr
Wäre Alicia Vikanders Mädchentraum in Erfüllung gegangen, hätte sie die Bühne und nicht die Leinwände dieser Welt erobert. Denn mit neun Jahren begann die Schwedin ihr Balletttraining an einer Schule in Göteborg. Mit 15 Jahren zog sie nach Stockholm, um an der Königlich Schwedischen Ballettschule zu trainieren und gleichzeitig eine Gymnasialausbildung zu erhalten. Mehrere Verletzungen zwangen Alicia schließlich dazu, die Spitzenschuhe endgültig an den Nagel zu hängen.
Ein Oscar für Alicia
Was im ersten Moment traurig klingt, sollte sich für Alicia als großes Glück entpuppen. Denn mit dem Ende ihrer Tanzkarriere entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Schauspielerei. Im Alter von 20 Jahren gelang ihr mit der TV-Serie "Andra Avenyn" der Durchbruch und bald schon sollten auch internationale Rollen folgen. 2012 begeisterte sie an der Seite von Keira Knightley und Jude Law in der Verfilmung "Anna Karenina". Einen der größten Meilensteine ihrer Karriere erreichte sie jedoch mit dem Drama "The Danish Girl". Für ihre Darstellung der "Gerda Wegener" wurde sie bei den 88. Academy Awards mit dem Oscar als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Aber auch als "Lara Croft" in Tomb Raider und Roboter "Ava" im Film "Ex Machina" machte sich Vikander einen Namen.
Science Fiction und Politdrama
2025 schlüpfte die Schwedin schon in viele interessante Rollen. Im Frühling war Vikander im Science-Fiction-Thriller "The Assessment" im Kino zu sehen. Darin spielt sie eine Gutachterin, die darüber entscheidet, ob ein Paar Kinder bekommen darf oder nicht. Mit Jude Law stand Vikander vor kurzem ebenfalls wieder vor der Kamera. Bei den Filmfestspielen in Venedig präsentierten sie das Polit-Drama "Der Magier im Kreml", der von Wladimir Putins Aufstieg erzählt. Der Film wird voraussichtlich 2026 in die Kinos kommen.
Das Internet ist raus aus dem unschuldigen Alter, in dem jeder Dinge postet, ohne sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen.
Sie scheut das Rampenlicht
Privat scheut die Schwedin das Rampenlicht. Auch auf Social Media ist Vikander nicht zu finden. "Als Instagram auf den Markt kam, habe ich es gleich ausprobiert. Aber die App hat mich nur gestresst. Das gehörte nicht zu meinem Leben. Bei Facebook habe ich mich mal angemeldet, aber ich nutze es nicht mehr. Das Internet ist raus aus dem unschuldigen Alter, in dem jeder Dinge postet, ohne sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen", erklärte sie einmal in einem Interview. Obwohl sie mit Schauspieler Michael Fassbender bereits seit 2014 liiert ist – die beiden lernten sich bei den Dreharbeiten zu "The Light Between Oceans" kennen – sind gemeinsame Auftritte rar. Erst 2016 folgte der erste öffentliche Kuss des Pärchens. 2017 gaben sich die beiden im engsten Familien- und Freundeskreis das Jawort.
Ein holpriger Weg
Mittlerweile krönen zwei gemeinsame Kinder das Liebesglück der Schauspieler. Doch der Weg dorthin war holprig. Anfangs wusste Vikander gar nicht, ob sie überhaupt eine Mutter sein wollte. "Ich dachte tatsächlich nicht, dass ich überhaupt Kinder haben wollte, bis ich 30 wurde", erzählte sie in einem Interview mit dem Modemagazin "Harper's Bazaar". Dann aber kam die Corona-Pandemie und mit der Ruhe kehrte auch der Wunsch nach einer eigenen Familie ein. Nach etlichen Versuchen wurde Vikander schwanger – und erlitt eine Fehlgeburt. Dieses Erlebnis verdeutlichte der Schwedin nur noch einmal, wie sehr sie sich nach Nachwuchs sehnte. "Es war so extrem schmerzhaft, das zu durchleben. Ich habe lange versucht, wieder schwanger zu werden und die Zeit während der Pandemie war sehr schwierig, weil ich irgendwann nicht mehr daran glaubte, jemals schwanger zu werden", so Vikander gegenüber der britischen "Times". Mit ihrer Geschichte möchte die Schwedin anderen Frauen Mut machen: "Ich habe lange überlegt, ob ich darüber sprechen werde. Aber so viele Frauen erleben ähnliche Dinge."
Es geht darum, Frauen in ihrer Vielschichtigkeit zu zeigen.
Feministisches Sprachrohr
Sich für Frauen und ihre Rechte einzusetzen – das macht Alicia Vikander mit Leidenschaft. Deswegen gründete sie 2017 auch ihre eigene Produktionsfirma "Vikarious", die sich auf die Förderung von Frauen in der Filmbranche spezialisiert hat. 2018 nutzte sie die Promo-Tour für die Verfilmung des Action-Videospiels "Tomb Raider", um auf die Sexualisierung von Frauen in Filmen aufmerksam zu machen. "Ich bin Feministin und fühle mich durch meinen Job in der Verantwortung, solche Gespräche weiterzuführen, damit wir uns in Zukunft irgendwann nicht mehr wundern, Frauen in solchen Rollen zu sehen. Es geht darum, die Vereinfachungen aufzubrechen und Frauen in ihrer Vielschichtigkeit zu zeigen", erklärte sie im Gespräch mit der "Welt".