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Alice und Ellen Kessler stehen eng nebeneinander im Zuschauerbereich des Circus Roncalli; die Kessler-Zwillinge lächeln in die Kamera während ihres letzten öffentlichen Auftritts.
Die Kessler-Zwillinge bei ihrem letzten öffentlichen Auftritt im Circus Roncalli: Sie sind selbstbestimmt aus dem Leben geschieden.
Die Kessler-Zwillinge bei ihrem letzten öffentlichen Auftritt im Circus Roncalli: Sie sind selbstbestimmt aus dem Leben geschieden.
APA-Images / SZ-Photo / Robert Haas

Kessler-Zwillinge: Geheimes Abschiedsgeschenk an enge Freundin

18.11.2025 um 09:38, Stefanie Hermann
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Kurz vor ihrem gemeinsamen Tod haben Alice und Ellen Kessler ein geheimes Abschiedspäckchen geschickt. Caroline Reiber erzählt über den Inhalt.

Am Montag, 17. November 2025 sind Alice und Ellen Kessler, bekannt als Kessler-Zwillinge, still und ohne öffentliche Ankündigung selbstbestimmt aus dem Leben geschieden. Bevor sie den letzten Schritt gesetzt haben, haben sie auf ihre Weise Abschied genommen. Wie ihre langjährige Freundin Carolin Reiber heute in einem Interview erzählt, haben sich Alice und Ellen auf besondere Art und Weise von ihr verabschiedet.

Gemeinsames Leben, gemeinsamer Tod

Seit Jahren haben sich die Kessler-Zwillinge mit ihrem Lebensende und Tod auseinandergesetzt. Bereits 2012 erklärten die Schwestern öffentlich, dass sie eines Tages gemeinsam sterben wollen. Auch ihren Wunsch nach einer gemeinsamen Urne brachten sie schon im vergangenen Jahr deutlich zum Ausdruck. Ihre Asche sollte zusammen mit jener ihrer Mutter Elsa und ihres Hundes Yello beigesetzt werden. „So haben wir es testamentarisch festgehalten“, sagten sie damals.

Kessler-Zwillinge haben Abschied genommen

Am 17. November sind die beiden Schwestern im Alter von 89 Jahren gemeinsam aus dem Leben geschieden. Bevor sie die Sterbehilfe in Anspruch nahmen, dürften sie sich aber noch gezielt von ihren Liebsten verabschiedet haben. Wie ihre enge Freundin Carolin Reiber heute im Interview mit Merkur erzählt, hat sie erst am Samstag ein Päckchen von ihren Freundinnen gefunden. Auf der Verpackung stand: „Erst am 18. November öffnen“.

Als sie am 17. November vom Tod der Schwestern hörte, öffnete sie es trotzdem sofort. Darin fanden sich ein Brief und, wie sie sagt, „ein unglaublich persönliches Abschiedsgeschenk“. Details nennt sie keine. Obwohl die Grünwalderin um die Schwestern trauert, findet sie auch Trost: „Für Ellen und Alice war es gut, also muss ich es akzeptieren“, sagt Reiber.

Letzter öffentlicher Auftritt von Alice und Ellen

Nur wenige Wochen vor ihrem Tod traten die Kessler-Zwillinge am 24. Oktober noch einmal öffentlich auf: bei der Premiere des Circus Roncalli in München, mit von der Partie war auch Reiber.

Roncalli-Direktor Bernhard Paul sagte später: „Die Kesslers sind gleich nach der Vorstellung gegangen. Das war ungewöhnlich, denn früher haben sie uns nach der Vorstellung immer noch im Wohnwagen besucht.“

Er schickte ihnen danach zwei Rosensträuße nach Grünwald, einer zart- und einer dunkelrosa. Die Antwort kam handschriftlich. Paul beschreibt eine jahrzehntelange Verbindung: „Wir kannten uns schon lang. Alice und Ellen Kessler sind schon in den 80er-Jahren zu uns gekommen. Sie haben auch meine Frau sehr gemocht.“ Die Nachricht vom Tod der beiden Entertainerinnen hat auch ihn erschüttert: „Sie waren immer eins, jetzt sind sie zusammen gestorben. Es wäre schwer vorstellbar gewesen, wenn eine von beiden übrig geblieben wäre.“

Quellen und weiterführende Informationen

  • Wikipedia: Hintergrund, Biografie und Lebenswerk der Kessler-Zwillinge
  • BILD-Bericht: Kessler-Zwillinge starben gemeinsam – Hintergründe zum selbstbestimmten Tod
  • Merkur.de: Carolin Reiber erhält bewegendes Abschiedspäckchen der Kessler-Zwillinge

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