Was war das? Al Pacino sorgt für irritierte Oscar-Gäste
Wäre es nicht Al Palcino mit seiner charmant-spitzbübischen Art gewesen, hätte man ihm seinen Auftritt bei der diesjährigen Oscar-Verleihung womöglich etwas übel genommen. Ausgerechnet zum Höhepunkt der Veranstaltung sorgte der 83-Jährige für reichlich Verwirrung unter den rund 3.400 Gästen.
"Bester Film"-Sieger verkündet
Der vielfach preisgekrönte Charakterdarsteller hatte die ehrenvolle Aufgabe, den Gewinner in der Königsdisziplin "Bester Film" zu verkünden. Normalerweise läuft das so ab: Man kommt auf die Bühne, nennt die Nominierten der Reihe nach, vielleicht gibt es noch kurze Filmausschnitte und schließlich wird mit Trommelwirbel der große Sieger verkündet. Ob er dazu keine Lust hatte, sich einen Spaß erlaubt oder es schlicht vergessen hat, sei dahingestellt. Pacinos Auftritt war jedenfalls etwas holprig und sorgte für viele irritierte Gesichter im Dolby Theatre in Beverley Hills.
Nominierten nicht genannt
Der 83-Jährige betritt die Bühne und kommt gleich zur Sache. Immerhin erwähnt er in seiner Rede, dass insgesamt zehn Filme nominiert sind. Das war's, welche es sind, erfährt man nicht. Pacino widmet sich dem Umschlag, öffnet ihn und sagt: "Da kommt er. Meine Augen sehen Oppenheimer!" Aus dem Publikum ertönt verhaltener Applaus, bis der "Pate"-Darsteller schnurstracks mit der Aufzählung der am Film beteiligten Personen fortfährt. Als klar wird, dass dies bereits die Siegerverkündung ist, bricht tosender Applaus durch den Saal.
"Alles lief wunderbar"
Doch die Academy nimmt es ihm offenbar alles andere als übel. Bill Kramer, Vorsitzender der Oscar-Akademie, sagte der New York Times auf Pacinos Auftritt angesprochen: "Alles lief wunderbar. Er hatte einfach ein bisschen Spaß da oben."