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Alma Zadic vor der österreichischen und der Regenbohnenfahne.
Justizministerin Alma Zadic.
Justizministerin Alma Zadic.
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

Zadić will Angebot für Abtreibungen ausbauen

12.07.2022 um 07:23, Stefanie Hermann
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Justizministerin Zadić und Gesundheitsminister Rauch sind sich einig. Sie wollen den Zugang zum Schwangerschaftsabbruch in Österreich erleichtern.

Das EU-Parlament hat vorgeschlagen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche in die Charta der Grundrechte der Europäischen Union aufzunehmen. Justizministerin Alma Zadić und Gesundheitsminister Johannes Rauch (beide Grüne) begrüßen diesen Vorschlag. "Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine bewusste, höchstpersönliche Entscheidung. Wir müssen aufhören, über die Körper insbesondere von Frauen zu bestimmen“, so Zadić. „Ihre höchstpersönlichen Entscheidungen sind zu akzeptieren.“

Wir müssen aufhören, über die Körper insbesondere von Frauen zu bestimmen.

Handlungsbedarf in Österreich

„Wir müssen auch in Österreich die Möglichkeit der selbstbestimmten, freien Wahl sicherstellen", so die Minister. Auch in Österreich gebe es kein flächendeckendes Angebot für einen sicheren Schwangerschaftsabbruch. Dabei fällt die Entscheidung schwer genug, wie Betroffene berichten. Trotzdem sind die Hürden hoch. Frauen müssen sich für einen Termin von der Arbeit freinehmen, teils weit fahren. Zudem ist ein Schwangerschaftsabbruch privat zu bezahlen.

Bundesländer sollen Möglichkeit zum Abbruch schaffen

Rauch und Zadić fordern ein "flächendeckendes und leistbares Angebot für einen Schwangerschaftsabbruch". Dafür nehmen sie die Bundesländer in die Pflicht. Diese müssten die Möglichkeiten dafür ausbauen. In vielen Bundesländern gebe es zu wenig Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte und Ärztinnen, die einen Abbruch durchführen. "Das alles führt zu einer zusätzlichen Belastung, die Frauen eine selbstbestimmte, freie Entscheidung erschwert“, kritisiert Rauch.

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