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Werner Christl

Test: Skoda Octavia Combi - Beinahe „Superb“

13.07.2020 um 10:25, Werner Christl
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Wenn ein Auto in der Zulassungsstatistik ganz oben anzutreffen ist, muss das wohl einen Grund haben. Der neue Octavia ist eben kein „simpler“ Kombi, sondern clever gemacht und nähert sich dem Skoda Superb an.

Über das neue Design unterhalten wir uns hier nicht – ist ohnehin gelungen und die Bilder sprechen für sich. Schreiben wir hier lieber über Dinge, die uns überrascht haben. Beispielsweise Fondkopfstützen mit einer Art „Schlaffunktion“ (Bild: unten). Oder einen Einfüllstutzen für das Scheibenwasser, damit nix verschüttet wird. Dann ein eingebauter Regenschirm in der Fahrertür, die Handytasche in der Rücklehne und das Einspeichenlenkrad. Auch eine Ladeabdeckung, die im Ladeboden des Kofferraums verschwindet, ist so ein Punkt. Alles sehr praktisch bis eben clever gemacht – wie der riesige, um 30 Liter auf 640 Liter gewachsene Kofferraum. Das hängt übrigens mit der „neuen“ Länge von knapp 4,7 Metern zusammen. Damit ist der Octavia fast in der Kompaktklasse angekommen. Das bedeutet auch mehr Beinfreiheit für die Fondpassagiere! Im Cockpit thront ein 10-Zoll-Touchscreen sowie das Virtual Cockpit. Alles lässt sich einigermaßen logisch bedienen. Etwas störend fanden wir die Lautstärkenregelung Slide-Touch. Wie beim Konzernbruder Golf doch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Im Gegenzug gibt es aber praktische Tasten, die direkt in Menüs des Screens führen.

So fährt er sich. Alleine durch den langen Radstand ergibt sich viel Fahrkomfort. Auf Langstrecken fühlt sich der Octavia – bzw. der Rücken des Fahrers – sichtlich wohl. Gegen Aufpreis gibt es die dynamische Fahrwerksregelung. Der Unterscheid zwischen Komfort und Sport ist verglichen mit vielen anderen Systemen am Markt tatsächlich zu spüren. Den Octavia gibt es mit Benziner (110, 150, 190 PS), als Diesel (116, 150, 200 PS), Mildhybrid, Plug-in und sogar als CNG-Variante. Der getestete 150-PS-Benziner mit 1,4 Litern Hubraum schafft den Hunderter in 8,2 Sekunden. Da merkt man schon: ein flottes Kerlchen. Die Verbrauchswerte sind klar über denen des Diesels. Laut Werk sind es 5,3 bis 6,7 Liter im Schnitt. Wir lagen im Test bei durchschnittlich 6,7 Litern. Unterm Strich ist der Golfbruder ein Auto, das nicht nur viel Platz bietet, sondern in vielen Bereichen gelungen ist. Das war bei Skoda in der Vergangenheit nicht immer so. Da lernt wer von Modell zu Modell dazu. Preislich sind wir mit 40.000 Euro für das Testauto und einem Startpreis von 29.730 Euro auch nicht mehr im Billigsegment unterwegs – was aber logisch ist.

Skoda Octavia Combi TSI:

Leistung: 150 PS

Testverbrauch: 6,7 Liter

Motor: Benziner, 1,4 Liter

Kofferraum: 640 Liter

0 – 100 km/h: 8,2 Sekunden

 

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