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Honda Civic e:HEV
Honda Civic e:HEV
Werner Christl

Test: Honda Civic e:HEV – Der Strom-Anbieter

22.11.2022 um 13:55, Werner Christl
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So was hört man heute selten. Quasi kostenlosen Strom bietet der neue e:HEV. Für den Modellnamen e:HEV gibt es eine Eselsbrücke – im Englischen als „i-Ätsch-I-Wi“ etwas leichter zu merken. Oder auch nicht... Jedenfalls ein Hightech-Hybrid mit komplexer Technik. Was Hondas Strom-Anbieter wirklich kann, klären wir im Test.

Fahrbericht e:HEV

Der Hybridantrieb des neuen Civic ist ein komplexer –was die Technik betrifft. Um Sie als Leser nicht gleich auf den ersten Zeilen zu verscheuchen, beschränken wir uns darauf, wie er sich fährt, und nicht, warum das so ist. Denn der Fahrer muss sich ohnehin um nichts kümmern. Also: Im Stadtverkehr und auf Kurzstrecken fährt der Civic erstaunlich oft rein elektrisch im EV-Modus. So kann der ambitionierte Bravfahrer auf Kurzstrecken durchaus unter vier Liter verbrauchen. Honda spricht von 4,7 Litern im Schnitt. Im Test lagen wir bei durchschnittlich 6,3. Seine Stärken spielt er sicher in der Stadt aus. Der Zweiliter-Benziner leistet 141 PS, gemeinsam mit den zwei E-Motoren sind es flotte 184 PS Systemleistung und 315 Newtonmeter Drehmoment. Der Civic e:HEV sieht nicht nur flott aus, er beschleunigt in guten 7,8 Sekunden auf 100 km/h. Beim Anfahren kommt so etwas wie E-Autofeeling auf, weil das Hybridsystem den Druck aufs Gaspedal sofort mit Drehmoment quittiert. Das verbaute e-CVT-Getriebe hat mit normalen CVT-Getrieben wenig zu tun. Störendes Aufheulen des Motors gibt es wenig. Sogar die Schaltvorgänge einer Automatik werden sehr gut simuliert. Heißt: Er fährt sich fast wie mit einem normalen Automatikgetriebe. Das Fahrwerk ist leicht straff, ohne dabei auf Komfort zu verzichten – ein guter Mix. Die Karosseriesteifigkeit wurde verbessert und beim Gewicht eingespart. So gibt es eine Heckklappe aus Kunststoff und eine Motorhaube aus Alu.

Arbeitsplatz des Civic.

Honda spricht in Sachen Cockpit von „benutzerorientiertem Layout“. Wir übersetzen das so: Im Civic sucht man keine Funktionen, man drückt einfach ein Knöpfchen oder fingert zielgerichtet am Screen herum. Alles übersichtlich! Danke an dieser Stelle – da kennen wir Autos anderer Hersteller, die einen dahingehend verrückt machen. Generell hat sich Honda in Sachen Optik weiterentwickelt und einen ansprechenden Arbeitsplatz auf die Räder gestellt. Apropos Platz: Vorne und im Kofferraum ist alles im grünen Bereich. Hinten viel Kniefreiheit, aber etwas weniger Kopffreiheit. Preislich beginnt der Hybrid-Civic bei 32.790 Euro (Elegance). Der Test-Civic in der Advance-­Ausführung mit Leder, 10,2-­ Zoll-Fahrer-Infodisplay und anderen Nettigkeiten startet bei 37.990 Euro.

Eckdaten Honda Civic e:HEV

Leistung: 184 PS

Verbrauch Test/WLTP: 6,3/4,7 Liter

Motor: Benziner-Hybrid

Kofferraum: 410 bis 1.220

0 – 100 km/h: 7,8 Sekunden

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