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lisa schulcz

Faszination Oper mit Daniel Serafin

03.03.2023 um 11:51, Friederike Ploechl
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Daniel Serafin, Intendant der Oper im Steinbruch, macht mit „Carmen“ diesen mystischen Ort einmal mehr zum Treffpunkt der Opernfreunde aus aller Welt.

Sie haben 2019 die Intendanz der Oper im Steinbruch in Sankt Margarethen übernommen. Sind Sie nach wie vor so begeistert?    
Der Steinbruch ist weltweit einzig­artig. Der wurde nicht hingebaut, sondern es gibt ihn seit über 2.000 Jahren. Das macht die Faszination aus. Wir verbauen ihn auch nicht, er ist der eigentliche Protagonist. Arnaud Bernard, der Regisseur, der dieses Jahr Georges Bizets Oper „Carmen“ in ­Szene setzen wird und der bereits auch in der berühmten Arena von Verona inszeniert hat, war bei unserer gemeinsamen Besichtigung im Steinbruch schlichtweg überwältigt.    
                               
Warum haben Sie sich für die Oper „Carmen“ entschieden?    
Carmen war die erste Oper, die ich jemals gesehen habe. Ich war damals ein Bub von fünf Jahren und war einfach nur fasziniert: Liebe, Eifersucht – die klassischen Themen, dann eine starke Frau, die nur eines begehrt: ­Freiheit! Freiheit über alles. Diese ­Rolle der starken, emanzipierten Frau hat mir wahnsinig gut gefallen, und natürlich der Torero. Aber mich haben die ­ganze Musik, die Melodien in den Bann gezogen ... aber deswegen habe ich mich nicht dafür entschieden (lacht). Es gibt etwa zwölf bis 15  Opern, die man im Steinbruch spielen kann, und „Carmen“ zählt nun mal zu einem der weltweit wichtigsten Werke der gesamten Opernliteratur. Deswegen ist es mir eine Freude, „Carmen“ – und noch dazu in der Titelrolle mit einem internationalen Sopran wie Kristīne Opolais – präsentieren zu dürfen.

Sie selbst sind als Baritonsänger viele Jahre auf der Bühne gestanden. Warum haben Sie aufgehört zu singen?            

Ich habe in New York Operngesang studiert und das auch jahrelang ausgeübt und es dann beendet. Man muss sich entscheiden: A oder B! Ein singender Intendant zu sein, ist für mich nicht vorstellbar.

Ist Ihnen der Abschied als Opernsänger schwergefallen?               

Überhaupt nicht! Ich bereue nichts im Leben. Man hat sich für etwas entschieden, viel Positives, aber auch Fehler gemacht und dann im Nachhinein zu sagen, ich bereue etwas, bringt ja gar nichts. Man kann nur schauen, dass man mit sich im ­Frieden ist und seinen Mitmenschen nicht allzu viele Schäden hinterlassen hat, aber generell zu bereuen??  Nein, ich bin sehr glücklich!  

Sie sind auch der künstlerische Leiter des „Viennese Opera Ball“ in New York. Wie kam es dazu?

Ich habe schon lange eine sehr große Nähe zu New York. Es ist eine kultur­affine Stadt, eine Stadt der Vielfalt und dieses abwechslungsreiche ­kulturelle Angebot hat mich sofort wahnsinnig fasziniert. Bei der Kunst und Kultur muss man eine Barrierefreiheit schaffen. Mit dem „Viennese Opera Ball“ in New York trage ich ein Stück Wiener Ballkultur nach Amerika und das ist auch der Gedanke des Balls, der heuer am 12. Mai bereits zum 67. Mal stattfinden wird.  

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