RTL kauft Sky: Das ändert sich jetzt in Österreich
- Übernahme bestätigt
- Streaming-Markt im Fokus
- Finanzrahmen des Deals
- Ziele und Strategie
- Struktur und Führung
- Folgen in Österreich
RTL Deutschland übernimmt Sky Deutschland für einen Kaufpreis von 150 Millionen Euro. Das gaben beide Unternehmen am Freitag in einer gemeinsamen Aussendung bekannt. Durch Earn-Out-Regelungen kann der Preis auf bis zu 377 Millionen Euro steigen. Auf den österreichischen TV-Markt könnte dies drastische Auswirkungen haben.
Übernahme bestätigt
Die RTL Group hat eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme der Sky-Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterzeichnet. Damit entsteht ein gemeinsames Medienunternehmen mit rund 11,5 Millionen zahlenden Abonnenten und einem Pro-forma-Umsatz von 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2024.
Streaming-Markt im Fokus
Unter einem Dach agieren künftig die Marken RTL, RTL+, Sky und WOW. Ziel ist es, eine europäische Streaming- und TV-Plattform zu schaffen, die sich im Wettbewerb mit internationalen Anbietern wie Netflix und Amazon behaupten kann. Die jährlichen Investitionen in Inhalte belaufen sich bereits auf rund 2,5 Milliarden Euro. Gemeinsam wollen die Unternehmen ein Angebot aus Sport, Unterhaltung und Journalismus bieten.
Finanzrahmen des Deals
Der Kaufpreis beträgt zunächst 150 Millionen Euro, weitere Zahlungen von bis zu 377 Millionen Euro sind abhängig vom Aktienkurs der RTL Group. Die RTL Group kann diese Earn-Out-Zahlungen in bar oder in Aktien leisten. Die erwarteten Synergien belaufen sich auf 250 Millionen Euro innerhalb von drei Jahren.
Ziele und Strategie
RTL-Deutschland-CEO Stephan Schmitter erklärt: „Wir bringen zwei große europäische Medienmarken zusammen und schaffen ein einzigartiges Angebot von Free bis Premium.“ Sky-CEO Barny Mills ergänzt: „Wir kombinieren erstklassige Inhalte, moderne Technologie und lokale Marktkenntnis.“ Die Inhalte-Partnerschaft umfasst bereits gemeinsame Übertragungen der Formel 1. Auch die Sky-Marke bleibt in der DACH-Region erhalten und wird weiter genutzt.
Struktur und Führung
Nach Erhalt der behördlichen Genehmigungen wird Stephan Schmitter das fusionierte Unternehmen führen. Barny Mills zieht sich zurück. Der Hauptsitz von RTL bleibt in Köln, jener von Sky in München. Bis zum Abschluss der Transaktion operieren beide Unternehmen eigenständig.
Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch Wettbewerbs- und Medienaufsichtsbehörden. Diese wird für 2026 erwartet. Bis dahin bleibt Sky Deutschland Teil der Comcast Group.
Folgen in Österreich
Sky besitzt die Exklusivrechte an der österreichischen Fußballbundesliga bis 2026. Danach muss ein neuer Vertrag ausgehandelt werden. Bundesliga-Chef Ebenbauer hat angekündigt, eine eigene Plattform in Konkurrenz zum Pay-TV-Kanal anbieten zu wollen.
Die Formel-1 wird weiterhin auf Servus TV und im ORF zu sehen sein. Durch die Unternehmensfusion entsteht ein weiterer Big-Player am Fernsehmarkt. Auf Nachfrage von weekend.at wollte man sich seitens des ORF nicht zu der Causa äußern.