Romy 2025: Gewinner und kleine Aufreger in Kitzbühel

• Romy-Premiere mit Tiroler Charme
• Frieren am Roten Teppich
• Die besten Momente der Gala
• Gottschalk: Verwirrung um Preis
• Die Gewinner der Romy 2025

Es war ein Abend der goldenen Statuetten und schimmernden Kleider: In Kitzbühel wurde am Freitag die Kurier Romy 2025 vergeben – Österreichs begehrtester Film- und Fernsehpreis. Große Überraschungen blieben aus, dafür sorgten alte Bekannte für ordentlich Gesprächsstoff. Vor allem einer: Erneut ging eine Großveranstaltung nicht ganz ohne Fragezeichen rund um Entertainer-Legende Thomas Gottschalk über die Bühne. Bereits im Vorfeld sorgte die Posse rund um seinen Sonderpreis für Stirnrunzeln. Der Feierlaune tat das in Tirol aber keinen Abbruch.

​Romy-Premiere mit Tiroler Charme

Erstmals fand die Romy nicht wie gewohnt in Wien, sondern in Kitzbühel statt. Vor der Kulisse von Schloss Kaps bot die eigens errichtete Kurier Romy Hall alles, was ein TV-Gala-Abend braucht: rote Teppiche, goldene Deko und Stars, wohin man blickte. Moderiert wurde das Spektakel von Hans Sigl und Mirjam Weichselbraun. Sigl versprach schon zu Beginn: „Es wird ein brutales Gschnas.“ Der Abend hielt Wort. Vom Bundesheer bis zu Moonboots, vom Tiroler Dialekt bis zu Ukulele-Songs: Das Fernsehfest bot auf, was Unterhaltung verspricht.

​Stars am Roten Teppich

Trotz klirrender Kälte in Kitzbühel glühte der rote Teppich, bevor die Kameras überhaupt liefen. Silvia Schneider kam in Gold, der Romy-Statue verblüffend ähnlich Konkurrenz machend, und erklärte lachend: „Kochen als Friedensangebot können nur die Österreicher.“ „Ich liebe Österreich! Ich fühle mich heute Abend so umarmt", schwärmte Veronica Ferres, die in der Kategorie Beliebteste Schauspielerinnen TV/Streaming nominiert war und den Preis letztlich mit Anke Engelke teilen durfte.

Mit einem violetten Farbklecks machte Thomas Stipsits auf sich aufmerksam. Der TV-Liebling, der bereits drei Romys sein Eigen nennen darf, erschien nicht ganz Gala-passend mit Austria-Schal. Für sein doch eher ungewöhnliches Accessoire hatte er aber einen guten Grund: „Jedes Mal, wenn ich ihn trage, gewinne ich eine Romy.“ Er sollte Recht behalten. „Das ist die magischste Devotionalie seit Rapid 1996", witzelte Sigl.

​Die besten Momente der Gala

Für die erste Romy in Kitzbühel hatte das Deko-Team die Bühne mit Kunstschnee und Moonboots geschmückt. Moderator Hans Sigl („Es wird ein brutales Gschnas“) begrüßte das Publikum in bestem Tiroler Dialekt. Das Publikum lachte schon, bevor die erste Kategorie verlesen war.

Stefan Raab und Bully Herbig, die jeweils mit einer Sonder-Romy ausgezeichnet wurden, lieferten eine musikalische Einlage mit Ukulele, das Publikum sang begeistert mit. Dabei scherzten sie über Raabs Zähne und über Gottschalks Dauerpräsenz: „Thommy bleibt, auch wenn er geht.“

Caroline Peters, frisch gekürte beste Schauspielerin Film, strahlte. Die Burgtheater-Darstellerin überzeugte zuletzt in der Komödie „What a Feeling“, in der sie eine Ärztin spielt, die ihr altes Leben hinter sich lässt. Die Romy sei eine schöne Bestätigung dafür, dass Publikum und Schauspielerin „auf einer Wellenlänge lachen und fühlen“.

Viktoria Schnaderbeck erhielt die Romy in der Kategorie „TV-Analyse“. Die frühere Kapitänin des österreichischen Frauen-Nationalteams wurde für ihre klare, sachliche Art gelobt, Spiele zu erklären. Mit ihrer ersten Romy bewies sie, dass Expertise und Präsenz längst nicht mehr reine Männersache sind.

Jubel gab es auch beim Jedermann: Philipp Hochmair und Deleila Piasko nahmen den Publikumspreis entgegen. Die Inszenierung der Festspiele hatte im Sommer für volle Ränge gesorgt und begeisterte nun auch das Fernsehpublikum. „Theater lebt“, rief Hochmair und erntete dafür Standing Ovations.

​Gottschalk: Verwirrung um Preis

Zwischen Glanz und Glamour blitzte auch ein wenig Irritation auf: Die „Kristall-Romy“-Affäre war Gesprächsthema des Abends. Während einzelne Medien im Vorfeld von einer „Notbremse“ Swarovskis schrieben, zeigte man sich seitens des Veranstalters unbeeindruckt und überreichte Gottschalk die neu ins Leben gerufene „Diamant-Romy“. Mit seiner etwas wirren Dankesrede sorgte er erneut für Staunen („Ich werde mich morgen wieder entschuldigen müssen“), aber auch Lacher, als er über Mikrofonhöhen und österreichischen Humor scherzte.

Christa Kummer erhielt parallel eine Sonder-Romy für ihr Lebenswerk. Während ihr Porträtfilm lief, stand das Publikum spontan auf. Viele Kolleginnen und Kollegen hatten Tränen in den Augen. „Dass uns das Wasser bis zum Hals steht, bedeutet: Es ist nicht egal, welchen Lebensstil wir haben“, so die Ex-ORF-Wetterfrau in ihrer Dankesrede, für die es prompt Standing Ovations gab.

​Gewinner der Romy 2025

Caroline Peters und Simon Schwarz siegten in den Filmkategorien, Anke Engelke und Veronica Ferres teilten sich den Streaming-Titel, Thomas Stipsits gewann erneut als beliebtester Schauspieler TV. Teresa Vogl und Michael Ostrowski holten die Romy für „100 Jahre Radio“, Peter Klien punktete im TV-Journalismus, Viktoria Schnaderbeck wurde erstmals für TV-Analyse ausgezeichnet, Lisa Gadenstätter für ihre Doku „Dok1: Marcel“, der „Jedermann“ aus Salzburg wurde Publikumshit. Dazu kamen vier Sonderpreise für Christa Kummer, Bully Herbig, Stefan Raab und Thomas Gottschalk.

Beliebteste Schauspielerin Film: Caroline Peters
Beliebtester Schauspieler Film: Simon Schwarz
Beliebteste Schauspielerinnen TV/Streaming: Anke Engelke & Veronica Ferres
Beliebtester Schauspieler TV/Streaming: Thomas Stipsits
Show/Unterhaltung: Teresa Vogl & Michael Ostrowski („100 Jahre Radio“)
Beste TV-Doku: Lisa Gadenstätter („Dok1: Marcel“)
TV-Journalismus: Peter Klien („Gute Nacht Österreich“)
Kurier-Preis für TV-Analyse: Viktoria Schnaderbeck
Publikumshit: „Jedermann“, Salzburger Festspiele mit Philipp Hochmair & Deleila Piasko
Sonder-Romy (ORF-Wetter-Legende): Christa Kummer
Sonder-Romy (Kinoerfolg): Michael „Bully“ Herbig
Sonder-Romy (TV-Entertainment): Stefan Raab
Diamant-Romy (Lebenswerk): Thomas Gottschalk