GNTM-Kandidatin: "Durch mich ist Klum berühmter geworden"
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Maria Schimanski wollte als erste gehörlose Kandidatin bei Germany’s Next Topmodel Geschichte schreiben. Doch heute sieht sie ihre Teilnahme kritisch. In der Talkshow „deep und deutlich“ berichtet sie von enttäuschenden Erfahrungen – insbesondere einer Szene mit Leni Klum ist ihr negativ in Erinnerung geblieben.
Model-Traum
2021 bewarb sich Maria bei GNTM, voller Hoffnung auf eine Karriere im Modelbusiness. Doch die Produktionsbedingungen machten es ihr schwer. Gleich zu Beginn gab es ein Problem: Während sich die Top 30 Kandidatinnen in der Vorstellungsrunde unterhalten konnten, stand ihr kein Dolmetscher zur Verfügung. "Ich musste dann sagen: Stopp! Ich brauche zuerst meine Dolmetscher. Ich möchte auch wissen, wer ihr seid. Ich möchte auch mehr von euch erfahren und euch näherkommen", erzählt sie rückblickend. Obwohl ihr Übersetzer versprochen wurden, tauchte niemand auf.
Früher Rauswurf
Nach nur zwei Folgen war für sie Schluss. Doch Maria glaubt, dass nicht ihre Leistung der Grund für das frühe Aus war. „Ganz viele haben geschrieben, dass es nicht wegen meiner Leistung war, sondern wegen den Kosten. Denn Dolmetscher sind teuer. Und dass die Herausforderung einfach zu hoch ist für die Produktion“, sagt sie.
Unangenehmer Moment mit Leni Klum
Besonders ein Vorfall ließ Maria zweifeln, ob sie wirklich wegen ihres Talents eingeladen wurde. Während ihrer Zeit bei GNTM traf sie auf Leni Klum, die sie mit Gebärdensprache beeindrucken wollte. Doch Leni nutzte die amerikanische Version – nicht die deutsche, die Maria versteht.
Ausgenutzt
„Ich will jetzt nichts Doofes sagen, aber in diesem Moment hatte ich das Gefühl, ich werde benutzt, weil das noch nie vorgekommen ist, das Thema Gebärdensprache bei Germany's next Topmodel“, berichtet sie. Noch mehr stutzig machte sie, dass danach vor allem über Lenis Versuch, Gebärdensprache zu sprechen, berichtet wurde. „Ich habe danach [...] gelesen, dass Leni Klum durch mich ein bisschen bekannter geworden ist. Wenn das Thema Gebärdensprache nicht aufgekommen wäre, wäre das vielleicht in der Form nicht passiert. Und deswegen habe ich mich schon ausgenutzt und benutzt gefühlt“, erzählt Maria. Ihre Zweifel gingen so weit, dass sie sich gefragt habe, ob sie nur für die Interaktion mit Leni Klum ausgewählt wurde und nicht wegen ihres Modelpotenzials.
Inklusion bei GNTM
Maria ist nicht die erste Kandidatin, die hinter den Kulissen von GNTM mangelnde Rücksichtnahme kritisiert. Immer wieder gibt es Vorwürfe, dass Vielfalt und Inklusion zwar vor der Kamera großgeschrieben, aber in der Realität nicht ernsthaft umgesetzt werden. Maria hat sich von der Show distanziert, trotzdem haben sich ihr neue Türen geöffnet, wofür sie dankbar ist. Neben ihrer Tätigkeit als Buchbinderin modelt sie weiterhin.