Hier besser nicht Urlaub machen: Top 10 der giftigsten Orte der Welt
Ein Umweltreport der Schweizer Stiftung Green Cross listet die dreckigsten und giftigsten Orte der Welt auf. Unter mehr als 3.000 Orten weltweit wurden die Gegenden ausgewählt, in denen die Grenzwerte für Giftstoffe überschritten sind. Bewertet wurde ebenfalls, wo die Entwicklung besonders dramatisch verläuft – und wie viele Menschen von den Umweltgiften betroffen sind. Am stärksten von Umweltgiften belastet sind die Länder Russland, Argentinien, Bangladesch, Ghana, Indonesien, Nigeria, Sambia und die Ukraine. Hier die Top 10 der giftigsten Orte der Welt:
1. Agbogbloshie-Deponie, Ghana
Elektro-Abfall macht die Agbogbloshie-Deponie zu dem giftigsten Ort der Welt. Vor allem wenn Kabel verbrannt werden, um an das wertvolle Kupfer im Inneren zu gelangen, wird es gefährlich: Auf diese Weise wird Blei freigesetzt – was bei Arbeitern und Anrainern zu schweren gesundheitlichen Schäden führt.
2. Industriestadt Norilsk, Russland
In Norilsk werden Tag für Tag rund 500 Tonnen Kupfer und Nickeloxide sowie zwei Millionen Tonnen Schwefeloxide in die Luft befördert. Die Lebenserwartung der Fabrikmitarbeiter liegt aufgrund der hohen Verschmutzung zehn Jahre unter dem russischen Durchschnitt.
3. Citarum-Fluss, Indonesien
Große Mengen Aluminium und Eisen machen das Wasser des Citarum-Flusses auf der indonesischen Insel Java rund 1.000 Mal schmutziger als normales Trinkwasser. Der Grund für die Umweltbelastung: Rund 2.000 Fabriken leiten ihre Industriegifte in den Fluss ab. Dramatisch: Für die ansässigen Menschen dient der Fluss als Lebensgrundlage.
4. Industriezentrum Dserschinsk, Russland
Dserschinsk gilt als eines der wichtigen Zentren für Russlands Chemieindustrie. Zwischen 1930 und 1998 wurden hier jedoch rund 300.000 Tonnen an chemischem Abfall nicht korrekt entsorgt. Das Ergebnis: Viele Chemikalien gelangten ins Grundwasser sowie in die Luft – mit fatalen Folgen für die Bewohner: Frauen werden in Dserschinsk durchschnittlich 47, Männer 42 Jahre alt.
5. Atomkraftwerk Tschernobyl, Ukraine
Tschernonyl gehört seit Jahren zu einem der giftigsten Orte der Welt und gilt als einer der schlimmsten Reaktorunfälle der Geschichte. Bis heute leben im Umkreis von 30 Kilometern keine Menschen. Die Böden um das Kraftwerk sind nach wie vor stark verseucht und gefährden die Lebensmittelproduktion. Die Zahl der Leukämie-Erkrankten ist alarmierend.
6. Gerbereien in Hazaribagh, Bangladesch
Hazaribagh ist der Ort mit den meisten Gerbereien in Bangladesch. Die meisten der Fabriken nutzen jedoch veraltete Methoden. Täglich werden rund 22.000 Liter an giftigem Müll in den Buriganga-Fluss befördert, der jedoch als Hauptwasserquelle der Hauptstadt Dhaka wirkt. Wegen krebserregender Stoffe leiden viele Bewohner an Hauterkrankungen und Erkrankungen der Atemwege.
7. Bleiminen in Kabwe, Sambia
In Kabwe weisen viele Kinder eine erhöhte Dosis Blei im Blut auf. Der Grund: In der Stadt wird seit rund einem Jahrhundert Blei abgebaut. Schwermetalle in Form von Staubpartikeln werden durch das Abschmelzen frei und gehen gelangen in die Böden der Umgebung.
8. Goldminen in Kalimatan, Indonesien
Die zahlreichen Goldminen in Kalimantan setzen unter anderem giftiges Quecksilber frei. Jährlich werden über 10.000 Tonnen Quecksilber an die Umwelt abgegeben, wodurch das Gift auch in das Grundwasser gelangt.
9. Matanza-Riachuelo-Fluss, Argentinien
In den Matanza-Riachuelo Fluss in Argentinien entladen rund 15.000 Fabriken ihr Abwasser, weswegen das Wasser erhöhte Konzentrationen an Kupfer, Blei, Zimk und anderen Schwermetallen aufweist. Bewohner leiden vor allem an Darm- und Atemwegserkrankungen.
10. Das Nigerdelta, Nigeria
Das Nigerdelta ist eine stark bevölkerte Region in Nigeria. Dennoch ist es durch Öl und Kohlenwasserstoffe stark belastet, die sowohl das Grundwasser als auch die Böden verschmutzen. Rund 240.000 Barrel Erdöl gelangen aus der Erdölförderung durchschnittlich in die Umwelt.
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