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Gyeongbokgung Palast in Seoul bei Abenddämmerung
Seoul: Zwischen Tradition und futuristischem Flair
Seoul: Zwischen Tradition und futuristischem Flair
TwilightShow/iStock.com

Südkorea-Guide: Reisebericht mit Insider-Tipps

26.02.2024 um 09:59, Artikel von Passion-Autor: Hilal Külec
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Getrieben von der Liebe zur Kultur, zur Musik und vor allem zum Essen, führte die Reise im März 2023 mich und zwei Freundinnen nach Südkorea.

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Jahrelang hatten wir davon geträumt, gespart und geduldig auf den "richtigen" Zeitpunkt gewartet, nur um an einem spontanen Mittwoch via Facetime unseren Flug nach Korea zu buchen. Im Nachhinein sind wir uns einig: Das war die beste spontane Entscheidung, die wir hätten treffen können. Dadurch, dass eine von uns bereits in Seoul war, war die Detailplanung entsprechend einfach. Voller Vorfreude und mit jeweils zwei ziemlich leeren Koffern machten wir uns auf den Weg um den halben Globus.

Erster Halt: Seoul City

Unsere erste Station von unserer zweiwöchigen Südkorea Reise führte uns in die Hauptstadt – Seoul. Angekommen in unserem Airbnb, welches sich im Stadtviertel Myeongdong befand, machten wir uns am nächsten Tag durch die Innenstadt.

Eine Sache, die uns aufgefallen ist: Einen "Kulturschock", wie sich viele das Erwarten würden, wenn sie in eine Metropole wie Seoul verreisen, hatten wir gar nicht. Natürlich fällt auf, dass die Stadt größer, voller und moderner ist. Aber sie unterscheidet sich doch nicht so sehr von anderen europäischen Großstädten.

Kulinarischer Genuss, der durch Magen und Herz geht

Bulgogi Bibimbap, Gimbap, Tteokbokki, Kalguksu, Kimchi Jjigae – die Liste der Gerichte, die wir probiert haben, ist nicht nur unendlich lang, sondern auch geschmacklich und preislich unschlagbar. Wenn man, wie wir, die typischen Touristenrestaurants meidet und sich auf die von den Einheimischen geliebten konzentriert, ist ein unbeschreibliches Geschmackserlebnis garantiert. Unsere ultimative Empfehlung ist und bleibt: Myeongdong-Kyoja.

Dieses Restaurant hat nicht nur viele Gäste, sondern auch unglaublich viele Michelin-Sterne. Ein Vorteil: Die Speisekarte ist auf etwa fünf Gerichte beschränkt und erspart so manchem die Qual des langen Überlegens. Ein Muss in Seoul!

Marktstände mit Speisen in Gwangjang Market
Der "Gwangjang Market" in Seoul ist ein Must-Visit für alle Foodies!

Wem die Auswahl zu klein ist, für den ist ein Besuch des Gwangjang Market genau das Richtige. Dieser Markt ist eine Food-Markthalle, in der sich unzählige Stände aneinanderreihen. Die Halle ist typisch für viele Touristen, aber auch für viele Einheimische ein beliebter Ort zum Mittagessen. Besonders beliebt bei den Touristen ist das Essen von Cho Yonsoon. Sie ist als Köchin durch eine Streetfood-Show auf Netflix bekannt geworden – ihr Gericht Kalguksu muss man dort probiert haben und ist bei vielen Reisenden ein Favorit.

Wichtig: immer Bargeld mitnehmen! Dort kann man überwiegend nur mit Bargeld bezahlen.

Sehr empfehlenswert ist auch ein koreanisches Barbecue. Dabei hat jeder Tisch eine eigene Kochplatte, auf der das Fleisch nach Belieben gegrillt werden kann. Dazu gibt es verschiedene Beilagen wie Salatblätter, Kimchi und Reis. Den Abend kann man mit einer Flasche Soju (koreanischer Schnaps) ausklingen lassen

Ein Geheimtipp, an dem man gut essen und gleichzeitig eine tolle Aussicht genießen kann: der LOTTE WORLD TOWER. Lotte World ist ein Vergnügungspark mitten in Seoul. Er ist vor allem für Touristen eine sehr große Attraktion und kann mit dem bekannten Disneyland verglichen werden.

Direkt neben dem Vergnügungspark steht der LOTTE WORLD TOWER. Der Wolkenkratzer ist 555 Meter hoch und beherbergt Wohnungen, Hotelzimmer und Büros sowie ein eigenes Einkaufszentrum. Um einen atemberaubenden Blick über die Stadt zu bekommen, bezahlen viele Touristen eine Tageskarte und fahren mit dem Aufzug bis zur Spitze des LOTTE WORLD TOWER.

Ein Insider Tipp von uns: An einem bestimmten Eingang kann man sich kostenlos eine Karte holen, mit der man nur in die Food-Hall fahren darf, die zwar nicht ganz oben liegt, aber hoch genug, um den Blick über die Metropole zu genießen. Außerdem gibt es dort eine Kantine mit köstlichem Bibimbap.

Skyline von LOTTE WORLD
Beeindruckend: LOTTE WORLD mit anschließendem Vergnügungspark

K-POP Paradies: Auf den Spuren der Stars in Südkorea

In den letzten Jahren hat die Musikrichtung K-POP vor allem im Western an starker Popularität gewonnen. Dementsprechend geprägt ist auch die Stadt von den mittlerweile internationalen Stars. Plakate, Busse, U-Bahn-Werbungen – unzählige Ecken sind mit Stars plakatiert. Da meine Freundinnen und ich ebenfalls Fans dieser Musikrichtung sind, war diese Beobachtung für uns sehr euphorisch.

Eine Aktivität, mit der wir unsere Liebe für die K-POP Musik besonders gut ausleben konnten, war Karaoke. Im Stadtteil Hongdae (auch bekannt als die Student:innenengegend) tut sich am meisten. Die Karaoke-„Buden“ sind häufig versteckt in einem weitläufigen Gebäude untergebracht. Diese sind wiederum in mehrere Kabinen mit Fernseher und Mikrofon unterteilt. Der Spaßfaktor hebt das Nachtleben auf ein neues Niveau.

Zweiter Halt: Train To Busan

Da wir für zwei Wochen unterwegs waren, entschieden wir uns für einen Wochenendtrip mit dem Schnellzug nach Busan, der zweitgrößten Stadt Südkoreas. Die Stadt, welche auch zugleich am Strand liegt, ist mit den Zügen knapp zweieinhalb Stunden entfernt und leicht erreichbar.

Dort angekommen hatten wir uns vorgenommen, die Tage entspannt zu verbringen und so viel wie möglich von der Stadt zu erkunden und das bekannte Gamcheon Culture Village zu besuchen.Die Gegend des Gamcheon Village ist bekannt für ihre geschichteten Straßen, sowie labyrinthartigen Gassen und bunt bemalten Häuser, die in den letzten Jahren restauriert und verbessert wurden, um Tourismus anzuziehen.

Ausblick auf das "Gamcheon Culture Village"
Beeindruckend: Das "Gamcheon Culture Village" in Busan

Da uns das Wetter nach der Besichtigung der Ortschaft leider einen Strich durch die Rechnung machte, versuchten wir trotzdem das Beste daraus zu machen und fanden einen Grund mehr, verschiedene Cafés auszuprobieren und unsere Zeit mit weiteren Shoppingmöglichkeiten zu verbringen.

Insider-Tipp: Am Gwangalli Beach findet regelmäßig am Samstagabend ein Drohnen-Lichtspektakel statt. Die Show besteht aus 600 Drohnen, die atemberaubende Darbietungen zeigen und den Nachthimmel erleuchten. Das beeindruckende Spektakel kann entlang des Gwangalli-Strandes beobachtet werden. Es gibt zwei ideale Hotspots: vor dem Suyeong-gu Cultural Center und dem Treffplatz am Eingang des Strandes.

Hoch hinaus: Ein Shopping-Guide auf Wolke Sieben

Genau dafür eignen sich die riesigen Einkaufszentren besonders gut. Es ist nichts Neues, dass Einkaufszentren in ostasiatischen Ländern eine Größe haben, die wir in Europa gar nicht gewohnt sind. Zum Beispiel der Samjung Tower. Mit seinen 16 Stockwerken sind dem Shopping keine Grenzen gesetzt. Neugierig machten wir uns also auf den Weg, jedes einzelne Stockwerk zu erkunden. Restaurants, Anime sowie K-Pop Shops, Themencafés und Kino – die Mall wirkt wie eine Stadt für sich.

Und was wäre eine Reise nach Südkorea ohne einen Vorrat an Hautpflegeprodukten? Meiner Meinung nach keine gute. Denn wenn es etwas gibt, wofür die Koreaner bewundert werden, dann ist es ihre Hautpflege. Durch den Hype in den sozialen Medien sind koreanische bzw. ostasiatische Hautpflegeprodukte mittlerweile auch im Westen sehr beliebt.

Koreanische Make-up-Verpackungen und Fläschchen
Ein Muss für Beauty-Gurus: Olive Young macht koreanische Hautpflege einfach!

Vor allem, weil die Produkte sowie die Hautpflegebehandlungen in diversen Kliniken nicht nur günstiger, sondern auch effektiver und schonender sind. Die größte und bekannteste Kette in Seoul ist Olive Young. In Südkorea gibt es über 1.200 Filialen – kaum zu übersehen und noch schwieriger zu widerstehen. Insbesondere wegen der großzügigen Angebote wie 1+1 oder den zusätzlichen Probierprodukten, die man beim Kauf erhält.

Ein Insider-Shopping-Tipp: Wer in Korea einkauft, sollte auf jeden Fall die Rechnungen aufheben. Der Grund dafür ist das „Tax Return“. Am Ende der Reise kann man alle Rechnungen an einem Automaten am Flughafen einscannen und sich die Steuern zurückerstatten lassen. In vielen Olive Young Stores bekommt man den Rabatt direkt abgezogen, wenn man den Pass an der Kasse vorzeigt.

Über den Wolken: Mit der Haeundae Sky Capsule im Blueline Park

Ein Erlebnis in Busan, das jeden Cent wert ist, ist die Sky Capsule im Blueline Park. Die Haeundae Sky Capsule, ein Viersitzer im Retro-Stil, fährt auf einer 2,3 km langen Hochbahn in sieben bis zehn Meter Höhe entlang des Haeundae Beach Train von der Mipo Station direkt zur Cheongsapo Station. Wir hatten uns den Zeitpunkt der Fahrt genau zum Sonnenuntergang ausgesucht, um die Fahrt auf eine ganz besondere Art und Weise genießen zu können.

Schon die Fahrt zur Station war ein Erlebnis. Ein Regionalbus fährt in die Nähe der Abfahrtsstation und unter den Gleisen hindurch. Dort angekommen ging das Einchecken sehr schnell. Wir hatten unsere Tickets vorher online gekauft und konnten durch das Vorzeigen eines QR-Codes in die Sky Capsule einsteigen.

Zug "Haeundae Sky Capsule" im "Bluelinepark"
"Haeundae Sky Capsule" im "Blueline Park" zum Sonnenuntergang

Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten und führte entlang der Küste. Besonders der Ausblick bei Sonnenuntergang war atemberaubend und ein einmaliges Erlebnis. Ein Abenteuer wie aus einem Anime!

Fazit

Mit vollen Koffern und noch volleren Mägen sind wir von unserer zweiwöchigen Südkorea-Reise zurückgekehrt. Wir sind uns einig: Die Reise um die halbe Welt hat sich in jeder Hinsicht gelohnt! Sei es das Essen, die Kultur oder die außergewöhnlichen Shoppingmöglichkeiten – in Südkorea ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Auch wenn man kein Fan von der Musik ist, die Art und Weise wie die Menschen und die Kultur davon getrieben sind, lässt einen leicht dazu verführen der Musikrichtung doch noch eine Chance zu geben. Wenn schon nicht die Musik, dann sollten zumindest die Gastronomie und die einheimische Küche Grund genug sein, sich auf eine kulinarische Reise nach Südkorea zu begeben.

Wir sind uns jedenfalls einig, dass dies nicht unsere letzte Reise war und freuen uns schon auf das nächste Mal, wenn wir die Kultur hautnah erleben dürfen.

Zur Autorin

Freelance Redakteurin und Digital Campaign & Performance Managerin Hilal Külec ist neben dem Weekend Magazin auch für das Mode Luxusmagazin L’Officiel Austria tätig. Als Marketing-Expertin mit einem besonderen Auge für Ästhetik sowie Leidenschaft für die Modewelt lebt sie sich durch ihren eigenen Stil und ihren Job tagtäglich aus.

Die Autorin bei einer Portion Tteokbokki am Fluss Han
Bei einer Portion Tteokbokki am Fluss Han

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