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Kleinkind sitzt im Flugzeug und lacht
Istock.com/FamVeld

Fernreise mit Kleinkind: So funktioniert's

08.02.2023 um 12:55, Sandra Eder
min read
Viele Eltern scheuen sich davor, mit Babys und Kleinkindern eine Fernreise anzutreten. Mit der richtigen Vorbereitung spricht aber nichts gegen lange Flugstrecken.

Backpacking mit Kindern? Malediven-Urlaub mit Baby? Viele Eltern stresst allein der Gedanke an derartige Reisen. Zugegeben, ein Urlaubsziel in Autodistanz wirkt im ersten Moment sinnvoller. Wer aber nicht der Typ für klassische Familienurlaube ist, sollte sich nicht von den schier unzähligen Argumenten gegen eine Abenteuer- und Fernreise abschrecken lassen. Mit der richtigen Planung ist alles möglich.

Reisezeit schlau wählen

Im ersten Schritt empfiehlt sich ein Klima-Check. Wärme empfinden Babys als angenehm, Hitze sollte man hingegen meiden, da die kleinen Körper nicht in der Lage sind, extrem hohe Temperaturen auszugleichen. Wer keine Schulkinder hat, ist meist terminlich nicht an die (Sommer-)Ferien gebunden und kann somit Reise-Monate wählen, in denen im jeweiligen Land nicht gerade Hochsommer ist.

Kind spielt mit Sandspielsachen am Strand.

Passende Unterkunft suchen

Ob Hotel oder Selbstversorgung – beides hat Vor- und Nachteile. Während man sich im Hotel nicht um die Verpflegung kümmern muss, hat man in einem Ferienhaus oder Appartement mehr Ruhe und ist flexibler. So kann man Essenszeiten flexibel gestalten und hat nie das Gefühl, auf andere Urlauber Rücksicht nehmen zu müssen.

Vorbereitung ist alles

Je besser die Vorbereitung, umso entspannter der Urlaub. Zunächst sollte man mit dem Kinderarzt über nötige Impfungen sowie Vorkehrungen sprechen und entsprechende Reise-Versicherungen (Auslandskrankenschutz) checken. Folgende Dokumente werden benötigt:

  • Kinderreisepass
  • Krankenkassenkarte und Nachweis Auslandkrankenkasse
  • Impfpass
  • Geburtsurkunde
  • Notiz mit allen notwendigen Kontaktdaten (Botschaft, Versicherung, Kreditkarteninstitut, Notfallkontakt)
  • Alleinreisende Mütter oder Väter benötigen zusätzlich eine unterschriebene Reisevollmacht des anderen Sorgeberechtigten

Medizinische Versorgung checken

Wer unbeschwert reisen will, erkundigt sich im Vorfeld über die medizinische Versorgung vor Ort und erstellt eine Kontaktliste für den Notfall. Wo befindet sich das nächste Krankenhaus? Gibt es einen Kinderarzt in der Nähe? Zusätzlich kann man sich vom Arzt des Vertrauens beraten und sich eine entsprechende Reiseapotheke zusammenstellen lassen. Wer Fragen zur Sicherheitslage im jeweiligen Reiseziel hat, kann sich an das Auswärtige Amt wenden.

Sicheren Transport abklären

Für den Transport zum Hotel, die Nutzung eines Taxis oder eines Mietwagens wird ein Kindersitz benötigt. Wer diesen nicht im Flugzeug mitnehmen möchte, bucht den Sitz unbedingt im Vorfeld bei der Autovermietung bzw. beim Transport dazu.

Fliegen mit Baby

Viele Airlines nehmen bereits Säuglinge ab zwei Wochen mit. Empfehlenswert sind Langstreckenflüge aber erst nach vier bis fünf Monaten, sobald die Babys (und Eltern) einen gewissen Rhythmus haben. Familien mit Kindern gelangen meist per Priority-Boarding in den Flieger. Zusammenklappbare Buggys und Kinderwägen darf man in der Regel kostenlos mitnehmen und kann sie erst direkt am Flugzeug abgeben. Wichtig ist, an Board genügend Zeit und Platz zu haben, sich einzurichten. Es empfiehlt sich auch, beim Ausstieg zu warten, bis ein Großteil der Passagiere den Flieger verlassen hat.

Die Zeit an Board

Um den Druck bei Start und Landung zu minimieren, trinken die Kleinen währenddessen aus einer Saugflasche oder werden gestillt. Alternativ hilft ein Schnuller. Bei den meisten Airlines bekommen Eltern von Babys unter zwölf Monaten aber die Möglichkeit, sogenannte Bassinet (Babyschalen) dazuzubuchen. Damit den Kindern nicht kalt ist, empfiehlt es sich eine dünne Mütze und warme Söckchen anzuziehen. Eine Herausforderung: das Wickeln an Bord. Der Platz in den Baby Baskets und auf Flugzeugtoiletten reicht schwer aus. Geheimtipp: die Flugbegleiterinnen und -begleiter freundlich darum bitten, in der Toilette der Business Class wickeln zu dürfen.

Baby schläft im Flugzeug in Bassinet

Babynahrung & Versorgung im Flieger

Für Reisende mit Kleinkindern gelten gewisse Ausnahmeregelungen. So dürfen beispielsweise Flüssigkeiten in Form von Wasser, Tee und Säften mitgeführt werden. Auch Gläschen-Nahrung ist in den meisten Fällen erlaubt – solange es sich um eine für die Flugzeit vertretbare Anzahl handelt. Der Rest sollte besser im Koffer verstaut werden. Wichtig: Die Flüssigkeiten in durchsichtige Behälter füllen.

Routinen einhalten vor Ort

Am Urlaubsort angekommen gilt vor allem eines: entspannen und die Zeit genießen. Dabei hilft den Kleinen eine bekannte Routine. Gewohnte Schlafens- und Essenszeiten hält man idealerweise ein. Die tägliche Gute-Nacht-Geschichte oder Rituale vor dem Essen gehören auch in den Urlaub. Da auch Babys den Jetlag nach einem langen Flug spüren, planen Eltern vor allem nach Ankunft ruhiges Programm ein. Ebenso empfehlen sich nach der Heimreise ein paar ruhige Tage.

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