OÖ-Ärzte: Gesund durch den Urlaub
Der neueste Reisetrend geht weg von Massentourismus und klassischem Strandurlaub, hin zu individuellen Reisen abseits der ausgetretenen Pfade. Mit dem Abenteuertourismus steigt auch die Gefahr sich mit gefährlichen Krankheiten wie Malaria oder dem Dengue-Fieber zu infizieren, erklärt Martin Haditsch, Facharzt für Infektiologie und Tropenmedizin in Leonding.
Die schlechte Nachricht: Jeder zweite Urlauber schlägt sich im Urlaub mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen herum. Ganz oben auf der Negativ-Hitparade der Krankheiten stehen Infektionen der Atemwege (Schnupfen, Husten etc.), gefolgt von Durchfall und Hepatitis A, sowie Tollwut. Tatsächlich kämpft jeder zweite Urlauber im Verlauf der Reise mit der Rache Montezumas.
Die gute Nachricht: wenn man einige, wichtige Vorkehrungen trifft, kann man den Urlaub gesund wieder beenden. Hier sind die wichtigsten Tipps:
Moskitos
Nur wer verhindert, dass er von Mücken gestochen wird, kann einer Infektion mit Malaria vorbeugen. Viele klassische Urlaubsländer bekämpfen die Malaria zwar in jenen Regionen, die von Touristen stark frequentiert werden. Ein Ausflug in weniger oft besuchte Regionen erhöht das Risiko einer Ansteckung aber um ein Vielfaches. Ein wirksamer Schutz gegen Moskitos sollte in keiner Reiseapotheke fehlen.
Wasser
Die meisten Keime finden sich im Leitungswasser des Urlaubslandes. Man sollte auch keine Nahrungsmittel, z.B. Obst, konsumieren, das mit Leitungswasser gewaschen wurde. Auch der Salat, der als Vorspeise im Restaurant gereicht wird, ist in vielen Fällen nicht keimfrei und kann sich in einer Durchfallerkrankung niederschlagen. Eine häufige Falle, an die man meist nicht denkt, sind die Eiswürfel in den Cocktails. Keime verstecken sich außerdem oft in Eiscreme und offenen Säften. Auch Typhus und Hepatitis können durch unsauberes Wasser übertragen werden. Abhilfe schaffen hier spezielle Filter oder auch Desinfektionsmittel, die mit dem Wasser vermischt werden. Für Trinkwasser wird meist Chlor verwendet, das allerdings einen unangenehmen Nachgeschmack mit sich bringt. Wer sein Wasser abkocht, macht es ebenfalls keimfrei. Dazu sollte das kostbare Nass allerdings eine Minute lang sprudelnd kochen.
Hygiene hochalten
Nur wer sich regelmäßig die Hände wäscht, besser noch sie desinfiziert, hat gute Chancen sich vor den Keimen im Urlaubsland zu schützen. Das Händewaschen sollte mindestens 20 Sekunden dauern und Fingerspitzen und Daumen einschließen. Auch die Handflächen werden beim Händewaschen sehr oft vernachlässigt. Wasser alleine genügt nicht, man sollte auf jeden Fall Seife miteinbeziehen, in Härtefällen auch Desinfektionsmittel.
Reisevorbereitung
Genau so wichtig wie eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist die Vorbereitung. Nur wer sich gut über die gesundheitlichen Risiken im Zielland informiert und allfällige Schutzimfpungen in Anspruch nimmt, ist auch wirklich gegen Krankheiten wie Malaria geschützt. Für einige Krankheiten gibt es (noch) keinen Impfschutz, wie z.B. gegen das Dengue- und das Chikungunya-Fieber, für Malaria gibt es jedoch eine gut wirksame Prophylaxe.
Wachsamkeit
Auch im Luxushotel ist man vor Keimen nicht gefeit. Trotz Fünfstern-Atmosphäre sollte man nicht auf die grundsätzlichen Hygienemaßnahmen verzichten, wie etwa keine halbrohe Nahrung (Steaks, Geflügel etc.) zu sich zu nehmen.