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Ein kleines Roboter-Männchen auf einer Tastatur.
Die KI wurde von dem deutschen Satire-Magazin "Der Postillon"entworfen.
Die KI wurde von dem deutschen Satire-Magazin "Der Postillon"entworfen.
Christian Ohde / ChromOrange / picturedesk.com

Fies, aber lustig: Postillon launcht KI "DeppGPT"

01.06.2023 um 19:24, Simone Reitmeier
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Diese Künstliche Intelligenz ist alles andere als hilfreich. DeppGPT ist frech, unfreundlich und redet nur Schwachsinn. Wir haben die Satire-KI ausprobiert.

Seit Monaten sorgt die textbasierte KI ChatGPT für Gesprächsstoff und wirft viele Fragen auf: Welche Jobs liegen dadurch quasi im Sterben? Erleichtert die KI Schülern und Studenten das Schummeln? Und ist menschliche Intelligenz in Zukunft überhaupt noch notwendig? Nun gibt auch das deutsche Satire-Magazin "Der Postillon" seinen Senf dazu und veröffentlicht eine eigene KI mit dem klingenden Namen "DeppGPT". Eine amüsante Spielerei, mit ernstem Hintergrund: Nicht alle Infos einer Künstlichen Intelligenz sollte man für bare Münze nehmen.

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Das Anti-ChatGPT

Im Gegensatz zu ihrem prominenten Vorbild, ist die KI DeppGPT alles andere als hilfreich, freundlich und intelligent. Laut Postillon handelt es sich dabei um "die erste wirklich menschliche Sprach-KI". Inspiration holten sich die Entwickler dabei von "echten Menschen, Miesepetern und Leserbriefschreibern". Herausgekommen ist ein lustiges Programm, das so richtig fies, schlecht gelaunt und mit Sarkasmus auf Fragen antwortet. Wir haben ChatGPT ausprobiert und uns vorzüglich amüsiert.

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"Der Witz des Jahrhunderts"

DeppGPT kann ohne Registrierung völlig unkompliziert von Jedermann ausprobiert werden: Einfach auf die Seite des Postillon gehen und der dort direkt eingebetteten KI eine Frage stellen. Wir haben gleich einmal gefragt, was sie vom großen Bruder ChatGPT hält und ob sie uns einen Text korrigieren würde. Die Antworten möchten wir Ihnen nicht vorenthalten.

Screenshot der Antworten von DeppGPT.
DeppGPT hat auf alle Fragen ein äußerst freche Antwort.

"Immer in bester Laune"

Auf unsere Frage, warum sie (die KI) entwickelt wurde, folgt prompt diese Antwort: "Na endlich kommt mal jemand, der nicht weiß, warum ich entwickelt wurde. Kann man nicht einfach mal selbst nachdenken, statt auf offensichtliche Fragen Antworten zu suchen?" So weit so gut, der Ton wird nicht freundlicher. Zu guter Letzt versuchen wir noch, auf einfachere Dinge eine Antwort zu bekommen. Aber die grimmige KI ist auch auf Österreich nicht gut zu sprechen und hat nach wenigen Fragen keine Lust mehr mit uns zu plaudern. Das Gespräch wird abrupt beendet. Wer noch nicht genug hat, refreshed die Seite und versucht es erneut.

Chat-Verlauf mit DeppGPT.
Nach wenigen Fragen beendet die KI den Chat. "Gespräche" können als Bilder gespeichert werden.

Notorischer Lügner

Unter den FAQ findet man auch die Antwort auf die brennende Frage, wer die KI entworfen hat. Ein talentierter, neunjähriger Techniker sei ein Jahr lang mit einem Computer in den Keller gesperrt worden. Das Ergebnis: DeppGPT. Außerdem erfährt man, warum das Programm bereits nach wenigen Fragen das Gespräch abbricht. "Das muss an Ihnen liegen. Denken Sie mal darüber nach. Selbst eine Maschine will nicht mit Ihnen reden!" Und natürlich sagt die KI immer die Wahrheit – eben genauso wie das Satire-Magazin "Der Postillon".

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