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Kim Jong-Un im Sitzungssaal
Kim Jong-Un hat Nordkorea nach außen streng abgeschottet.
Kim Jong-Un hat Nordkorea nach außen streng abgeschottet.
AFP / picturedesk.com

Rache: Hacker nimmt Nordkorea das Internet weg

04.02.2022 um 09:05, Lukas Steinberger-Weiß
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Da dürfte Kim Jong-un wohl geschäumt haben. Ein amerikanischer Hacker legt fast die gesamte Internetanbindung von Nordkorea lahm. Aus Rache, weil er selbst vor einiger Zeit von nordkoreanischen Hackern attackiert wurde.

"Wer anderen eine Grube gräbt,..." wer kennt dieses Sprichwort nicht.  Spätestens jetzt weiß auch Kim Jong-un, was es bedeutet. Denn ein amerikanischer Hacker hat aus Rache einfach mal fast ganz Nordkorea vom Netz genommen. Na bumm! Aber was ist passiert?

Nordkorea hackt Hacker, Hacker hackt Nordkorea

Vor rund einem Jahr sollen nordkoreanische Hacker, die vom Staat beauftragt wurden, Sicherheitsforscher auf der ganzen Welt gehackt und attackiert haben. Die Story schlug in den Kreisen hohe Wellen, viele der Attackierten nahmen es sich aber nicht zu Herzen. Bis auf einen - ein Forscher mit dem Pseudonym P4X. Das berichtet die amerikanische Computerzeitschrift wired in einem Artikel.

P4X plante seine Rache und rund ein Jahr später schafft er es, fast den gesamten Staat Nordkorea vom Internet zu trennen. Seit einigen Wochen rätseln nämlich Forscher, dass Webpages aus dem abgeschotteten Land nur schwer oder gar nicht erreichbar sind. Jetzt ist der Grund dafür offenbar gefunden. P4X legt dem wired-Magazin auch ausreichende Beweise  für seinen Hack vor.

Genial oder törricht?

Die Community selbst ist ob dieses Coups gespalten. Natürlich ist es eine gigantische Leistung eines vermeintlich Einzelnen ein gesamtes Land vom Internet abzuschotten. Andererseits ist Nordkorea aber auch nicht für seine technische Progressivität bekannt und laut P4X war es ein leichtes, die veralteten Systeme der Diktatur zu überfordern und in die Knie zu zwingen.

Aber wenn das so einfach ist, warum machen das dann nicht andere Stellen wie Geheimdienste? Die sind natürlich in Nordkorea aktiv und unterwandern die dortigen Systeme permanent. Deswegen ist die Aktion von P4X auf kritisch zu sehen. Denn nun ist Nordkorea gewarnt und gezwungen die Sicherheit zu verbessern. Die Aktion eines Einzelnen, kann nun also auch die Bemühungen von staatlichen Geheimdiensten unterwandern.

 

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