Direkt zum Inhalt
Huawei Watch Ultimate
Die neue Huawei Watch Ultimate im Test
Die neue Huawei Watch Ultimate im Test
Weekend

Tech-Blog: Huawei Watch Ultimate im Test: Das Akkuwunder!

07.04.2023 um 08:15, Lukas Steinberger-Weiß
min read
Huawei startet mit der nagelneuen Watch Ultimate einen Frontalangriff auf Apple und Garmin. Die Watch Ultimate punktet vor allem bei der Akkulaufzeit.

Wenn es um Alleskönner am Handgelenk im Premium-Segment geht kommt man derzeit an Apple und Garmin nicht vorbei. Die Apple Watch Ultra und die Garmin Fenix/Enduro sind in diesem Segment die unangefochtenen Platzhirsche. Apple punktet mit einem tollen Display, hochwertigem Design und vielen Funktionen. Die Garmin Fenix ist die wohl kompletteste Multisport-Uhr, dafür eine weniger gute Smartwatch als die Apple Watch Ultra. Huawei betritt mit der Watch Ultimate den Ring und teilt ordentlich aus, denn diese Uhr vereint das beste beider Welten.

Watch Ultimate mit Box

Design und Hardware herausragend

Zart "behändete" Menschen müssten hier eigentlich aufhören zu lesen, denn die Watch Ultimate ist ein ordentlich großes und mächtiges Teil am Handgelenk. (Bitte trotzdem weiterlesen!). Um das 1,5-Zoll große Display schmiegt sich noch eine Krone, die Uhr ist alles andere als dezent. Es kommt einem vor als möchte Huawei schreien: Wir haben die Größte! Die Watch Ultimate ist in etwa so groß wie die größten Modelle von Garmin (Fenix 7X und Enduro 2). Mit 76 Gramm Gewicht ist sie auch kein Leichtgewicht und kann vor allem beim Schlaftracking ein Störfaktor sein. Verarbeitung und Materialwahl sind allerdings vorbildlich. Saphirglas, Keramik und Zirkonium. Viel edler geht es fast nicht. Dazu gibt es vier Buttons. Die Uhr ist bis 100 Meter Wassertiefe komplett dicht, kann also auch bedenkenlos zum Schwimmen verwendet werden.

Akkulaufzeit beeindruckt

Unter der edlen "Hood" findet sich das Who-is-who der aktuellsten Sensoren. Die Uhr misst fast alles bis hin zu EKG und arterieller Elastizität. Nur der Blutdruck wird noch nicht gemessen, das kann aber die Huawei Watch D. Das gigantische Display löst mit 450x450 Pixel auf und kann extrem hell werden. Die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt und alles reagiert stets superflüssig. Mein persönliches Highlight ist aber die Akkulaufzeit. Bei so einer smarten Uhr erwartet man sich rund 1-2 Tage, wie es auch Apple und Samsung bei ihren Versionen vorexerzieren. Aber Huawei macht auch hier auf dicke Hose und spendiert der Watch Ultimate bis zu 14 Tage Laufzeit! Und wiewohl das Versprechen nicht ganz eingelöst werden kann, hält das Teil bei mir am Handgelenk rund 12 Tage durch (ohne Always-On-Display). Mit immer eingeschaltetem Display sind es wohlgemerkt immer noch rund 7 Tage. Und das bei gleicher Akkugröße wie eine Samsung Watch5 Pro, der nach drei Tagen die Luft ausgeht. Treffer, versenkt!

>>> Tech Blog: Die Huawei Watch D im Test

Huawei Watch Ultimate

Software hinkt etwas nach

Wo viel Licht, da ... Ach, lassen wir die Floskeln! Die Bedienung der Uhr funktioniert perfekt, ist performant und Harmony OS 3 ist wohl auch für die überragende Akkulaufzeit verantwortlich. Leider gilt das weniger für die Situation bei der lebensnotwendigen Companion-App am Smartphone. Die heißt Huawei Health und ist aus dem Google Play-Store verschwunden. Im Apple App-Store ist sie noch zu finden, aber Apple-Jünger die dem heiligen Cook nachlaufen werden wohl eher zur Apple Watch greifen - wiewohl das aus Sicht der Akkulaufzeit ein Fehler ist.

Huawei Health mit Hürden

Also, was machen jetzt Android-Nutzer? Versierte Nutzer laden sich die Health-App einfach als .apk (bitte nur aus sicheren Quellen!) oder bei Huawei direkt herunter. Weniger versierte Nutzer könnten aber hier anstehen und dann wandert die Uhr wieder zurück zum Händler. Alternativ lässt sich auch die Huawei App-Gallery auf dem Android-Gerät "sideloaden", wo wir aber wieder beim Problem für weniger versierte Nutzer wären. Diese Situation ist leider zunehmend unerträglich und schade, aber dem Clinch zwischen den USA und China geschuldet, in den jetzt auch Europa immer mehr einsteigt und Huawei zusehends verdrängt.  

Fazit:  Gelungener Einstieg ins Premium-Segment

Huawei macht mit der Watch Ultimate alles richtig und mischt das etwas fade Premium-Segment ordentlich auf. Die Watch Ultimate dient nämlich untertags als extrem edle Uhr und kann aber auch supersportlich alles tracken, was der User braucht. Diese Mischung ist selten, denn die Garmin-Uhren sind eher sportlich und die Apple Watch wirkt nicht wie eine richtige Uhr (vor allem für die Vertreter der runden Smartwatch-Fraktion).

Für die suboptimale Software-Situation bei Android können die Chinesen nur bedingt etwas, dieser Umstand könnte allerdings zu Irritationen führen. Wer allerdings eine große, funktionale und ausdauernde Smartwatch sucht, kommt an der Ultimate derzeit nicht vorbei. Die Uhr kostet UVP 799 Euro und bekommt von mir 9 von 10 Bewertungspunkte. In Österreich ist derzeit nur die schwarze Version erhältlich.

Mehr Bilder

Hinweis: Das Testgerät wurde mir von Huawei Austria für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestellt. Huawei erhält keine Vorab-Ansicht des Artikels und hat kein redaktionelles Mitspracherecht.

Weekend-Redakteur Lukas Steinberger-Weiß ist ein Technik-Freak sondergleichen. Wobei ihn die Bezeichnung „Nerd“ nicht beleidigt, sondern ehrt. Er saugt alle Neuheiten in sich auf und ist immer am neuesten Stand, liebt Computerspiele, beschäftigt sich ausführlich mit den neuesten Smartphones und den dazugehörigen Gadgets und ist ein Experte für Unterhaltungselektronik. In seinem Blog testet er Spiele, Konsolen, Smartphones, Gadgets und vieles mehr und lässt die Leser an seiner Faszination für die spannende Technik-Welt teilhaben.

more