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Frau und Horoskop | Credit: iStock.com/Evheniia Vasylenko
Gibt es das 13. Sternzeichen?
Gibt es das 13. Sternzeichen?
iStock.com/Evheniia Vasylenko

Horoskope: hilfreich oder verwirrend?

01.03.2024 um 11:31, Artikel von Passion-Autor: Valerie Vonroe
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Nicht vergessen, wir sind viel mehr als „nur“ ein Sternzeichen. Das, was wir Schicksal nennen, wird in erster Linie von uns selbst bestimmt, oder?

Viele Menschen vertrauen auf ihr Horoskop und die individuellen Vorhersagen ihres Sternzeichens. Wenn ich nach mir gehe, passiert das vermehrt in Phasen, wo es mir „schlecht“ geht und ich hilfesuchend auf eine Antwort von außen hoffe. Auf eine Bestätigung, dass bald alles besser wird. Frei nach dem Motto – die Sterne werden es schon richten. Geht es mir gut, sehe ich positive Aussagen als reine Bestätigung und negative betreffen mich nicht. Wenn man bedenkt, dass Millionen von Menschen im gleichen Sternzeichen wie ich das Horoskop lesen und auf ihr aktuelles Leben anwenden, gibt es auch Millionen von Interpretationsvarianten. Das heißt: Alles ist möglich.

Horoskope: der Wunsch nach Orientierung

Astrologie ist naturwissenschaftlich nicht erklärbar. Erfahrung, psychologisches Grundwissen und ein gutes Computerprogramm schaffen als Gesamtheit die Möglichkeit einer Tendenz, die Umsetzung liegt beim Menschen selbst. Die gewerbliche Astrologie (Erstellung von Horoskopen und deren Interpretation) ist ein freies Gewerbe ohne Befähigungsnachweis. Vorausgesetzt wird eine ethisch verantwortungsvolle Grundhaltung.

Sternzeichen und Horoskope haben seit jeher eine große Faszination auf Menschen ausgeübt. Der Glaube daran, dass die Position der Sterne zum Zeitpunkt der Geburt einen Einfluss auf die Persönlichkeit und das Schicksal haben kann. Astronomie hat nichts mit Astrologie zu tun. Astronomen haben reines Interesse an Sternenkunde, Planeten und alles, was sich dort abspielt, während Astrologie in die Sterne schaut, um zu erkennen, was das Schicksal bereithält.

Frau blättert in Zeitschrift | Credit: iStock.com/FabrikaCr
Viele lesen regelmäßig ihr Sternzeichen

Der Weise regiert über seine Sterne

Der Grund, warum Astrologie keine wissenschaftliche Anerkennung finden kann, ist einfach erklärt – ein Horoskop kann unterschiedlich interpretiert werden. Sie ist wie Tiefenpsychologie nicht messbar, es existiert keine Objektivität. Jeder Astrologe wird subjektiv gefärbte Aussagen machen, wie es in jedem Beruf gute und schlechte Arbeitende gibt.

Ein Geburtshoroskop ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Kräften in dieser Sternenkonstellation und abhängig von Ort und Zeit. Den größten Nutzen, den uns ein persönliches Horoskop bietet, ist die Selbsterkenntnis. Eine gute astrologische Beratung zeigt oft mit brutaler Direktheit die karmische Last, die wir mitschleppen, die uns im Leben verfolgt wie ein roter, endloser Faden.

Tageshoroskope: Was ist dran?

Natürlich kennen wir unser Sternzeichen. Meist passen die beschriebenen Eigenschaften auch gut zu uns, aber der Aszendent ist mindestens genauso wichtig. Er gibt mehr über uns preis, wer wir sind und denken. Er ist ein individuelles Merkmal und hat enormen Einfluss auf unser „Ich“ mit allen Wesensmerkmalen. Der Aszendent drückt aus, was uns bei der Geburt mit auf den Weg gegeben wird. Talente, Fähigkeiten, Begabungen – die Lebensaufgaben, die ab der Geburt in unserem Lebensplan stehen. Sie sind ein wichtiger Faktor für die astrologische Deutung.

Der Zweck eines Tageshoroskops besteht darin, Orientierung zu geben und Hilfe für Entscheidungen zu ermöglichen – im positiven Sinn. Klarerweise sind die oft zweizeiligen Informationen sehr allgemein gehalten und können auf viele Menschen zutreffen. Auch ein gewisser Placeboeffekt ist nicht von der Hand zu weisen, sie können Trost und Sicherheit bieten oder noch mehr verunsichern. Der Schlüssel liegt in der Eigeninterpretation.

Ein Kritikpunkt ist auch, dass es bei Menschen dazu führen kann, keine Eigenverantwortung zu übernehmen, Entscheidungen in Abhängigkeit zu treffen – ohne nachzudenken. Im besten Falle kann man sie als eine Art Leitfaden betrachten, in Kombination mit unserer Lebenserfahrung und Urteilsvermögen über die persönliche Situation. Ob man nun daran glaubt oder nicht, jeder wird schon einmal einen Blick in sein Horoskop geworfen haben.

Frau  mit Buch in der Hand | Credit: iStock.com/Thanumporn Thongkongkaew
Ist wirklich Platz für den Schlangenträger?

Der Schlangenträger – das 13. Sternzeichen?

Astronomen bestätigen seine Existenz, Astrologen wollen ihn nicht akzeptieren – würde er doch alle Tierkreis-Konstellationen über Bord werfen und für viele Menschen das eigene Sternzeichen ändern. Sie teilen das Jahr in zwölf gleich große Zeitabschnitte, die unseren bekannten zwölf Sternzeichen entsprechen, da ist kein Platz für einen Schlangenträger.

Fakt ist, die Erde kreist um die Sonne, innerhalb eines Jahres durchläuft sie die zwölf Tierkreiszeichen. Jedoch hat sich angeblich die Laufbahn der Sonne verschoben und somit auch die Verweildauer der Sonne in einem Sternbild.

Haben wir bis jetzt an das Falsche geglaubt? November und Dezember sind die Monate des Schlangenträgers. Er läge zwischen dem 29./30. November und 17./18. Dezember, also zwischen den Sternzeichen Skorpion und Schütze. Das würde bedeuten, dass sich alle Sternzeichen verschieben.

Die neue Wahlfreiheit des Horoskops

Das Leben, auch aus astrologischer Sicht, gibt uns, wenn wir wollen, eine neue Wahlmöglichkeit. Aber wenn wir die „Gleichen“ bleiben, haben wir vor dem Hintergrund der Eigenverantwortung und Selbsterkenntnis eine zusätzliche Wahlmöglichkeit durch den Schlangenträger bekommen. Jeder Mensch ist ein spezielles Individuum. Es hat nicht immer alles für jeden gestimmt, was die Astrologie einem Sternzeichen zugeschrieben hat.

Es war nie eine unumstößliche Wahrheit, es lag schon immer an jedem Einzelnen, was er aus seinem Leben macht. Typische Charaktereigenschaften und Sternenkonstellationen sind eine Tendenz und nicht in Stein gemeißelt. So können wir, dank dem Schlangenträger, unseren Blick öffnen, was in diesem möglichen geänderten Sternzeichensystem auf uns selbst zutreffen könnte. Nix ist fix – Alles ist möglich!

Frau schaut in die Sonne | Credit: iStock.com/AndreyPopov
Wie abhängig sind wir von unserem Sternzeichen?

Die „neuen“ Daten für die zwölf Tierkreiszeichen:

  • Sternzeichen Steinbock: 21. Januar bis 16. Februar
  • Sternzeichen Wassermann: 17. Februar bis 12. März
  • Sternzeichen Fische: 13. März bis 18. April
  • Sternzeichen Widder: 19. April bis 14. Mai
  • Sternzeichen Stier: 15. Mai bis 21. Juni
  • Sternzeichen Zwillinge: 22. Juni bis 20. Juli
  • Sternzeichen Krebs: 21. Juli bis 10. August
  • Sternzeichen Löwe: 11. August bis 16. September
  • Sternzeichen Jungfrau: 17. September bis 31. Oktober
  • Sternzeichen Waage: 1. November bis 23. November
  • Sternzeichen Skorpion: 24. November bis 28. November
  • Sternzeichen Schlangenträger: 29. November bis 17. Dezember
  • Sternzeichen Schütze: 18. Dezember bis 20. Januar

Zur Autorin

Mit ihren wohl überlegten Gedanken und praktischen Tipps liefert die in Wien lebende freie Autorin Valerie Vonroe wertvolle Anstöße für einen bewussteren Umgang mit den eigenen Potenzialen und Ressourcen – in jedweder Hinsicht.

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