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Am Anfang einer Beziehung steht die Frage nach den vorherigen Sexpartnern oft im Raum.
Am Anfang einer Beziehung steht die Frage nach den vorherigen Sexpartnern oft im Raum.
istockphoto.com/Drazen Zigic

Anzahl der Sexpartner: Wie viel ist zu viel?

27.06.2022 um 12:56, Teresa Frank
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Wie beeinflusst die Anzahl der Sexpartner die Attraktivität eines Menschen? Forscher haben sich mit dieser Frage auseinandergesetzt.

„Und, mit wie vielen warst du schon im Bett?“, diese Frage taucht wohl früher oder später in jeder Beziehung einmal auf. Das ist ganz normal: Schließlich möchte man wissen, welche Erfahrungen der potenzielle Partner in der Vergangenheit bereits gemacht hat. Aber hat die Anzahl der Sexpartner tatsächlich Einfluss auf die Attraktivität? Für einen Artikel im „The Journal of Sex Research“ haben sich Forscher der Universitäten in Nottingham, Bristol und Swansea genau mit dieser Frage beschäftigt. Im Zuge der Studie wurden 188 heterosexuelle Paare im Alter von 18 bis 35 Jahren dazu befragt. 

Weniger ist mehr

Bei der Befragung variierte die Anzahl der Sexpartner von 0 bis 60+ und das Interesse sollte sowohl für eine lang- oder kurzfristige Beziehung geäußert werden. Das Ergebnis ist wenig überraschend: Der potenzielle Partner sollte bereits über sexuelle Erfahrung verfügen, jedoch nicht zu viel. Die meisten bevorzugen es, wenn der oder die Zukünftige etwa 2 vorherige Partner hatte. Je weiter die Zahl stieg, desto geringer wurde das Interesse an einer langfristigen Beziehung. Besonders ab der Anzahl von 15 ging es mit der Attraktivität steil bergab. 

Unterschiedliche Hemmschwelle

Jedoch zeigen sich bei den Geschlechtern einige Unterschiede: Frauen finden Männer, die bereits mit mehr als sechs Personen geschlafen haben, weniger attraktiv. Männer haben dagegen eine höhere Hemmschwelle. Bei ihnen wird die Anzahl erst ab elf Personen zum Problem. „Im Gegensatz zu der Vorstellung, dass männliche Promiskuität toleriert wird, aber weibliche Promiskuität nicht, drückten beide Geschlechter gleichermaßen Zurückhaltung aus, wenn es darum ging sich mit jemandem einzulassen, der oder die eine übermäßig umfangreiche Sexualgeschichte hatte", wird in der Studie geschrieben. Interessanterweise entsprechen die Befragten selbst nicht ihren Vorstellungen: So hatten die Männer im Schnitt mit 8,4 und die Frauen mit 5,8 Personen zuvor Sex.

Wenig aussagekräftig

Die Zahlen der Studie sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn viele Menschen tendieren dazu, auf Fragen zur Sexualität nicht wahrheitsgemäß zu beantworten. So neigen Männer oft zu Übertreibung und Frauen zur Untertreibung. Zudem waren die meisten Befragten rund 21 Jahre alt – ein Alter, in dem man im Schnitt ohnehin noch nicht so viele Partner hatte. Generell lässt sich außerdem nicht sagen, dass jemand mit viel Erfahrung im Bereich Sexualität automatisch ein guter Liebhaber ist. Einfühlungsvermögen, Vertrauen und Geborgenheit wird man aus diversen One Night Stands kaum mitnehmen können. 

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