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Drei Golden Retriever | Credit: iStock.com/cmannphoto
Hunde - im Rudel am glücklichsten
Hunde - im Rudel am glücklichsten
iStock.com/cmannphoto

Warum Hunde soziale Kontakte brauchen

12.11.2021 um 12:49, Alexandra Sammer
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Fröhlich springen und rennen Hunde umher. Sie spielen miteinander, ärgern sich gegenseitig und bauen überschüssige Energie ab. Kein noch so langer Spaziergang kann den Vierbeiner so auspowern wie ein Besuch im Hundepark. Und das ist gut so.

In den drei Jahren, die mich meine Hündin Mila mittlerweile begleitet, habe ich viele andere Hundebesitzer kennengelernt. Man begegnet sich fast täglich, weil die Gassi-Runde schnell zur Routine wird. Schnell kristallisiert sich heraus, welche Hunde sozial sind und welche nicht. Schade ist es, wenn die Hundebesitzer beim Hundepark immer schnell vorbeimarschieren, obwohl die Fellnase mit wedelndem Schwanz zum Tor zieht und einfach nur mitspielen will.

Folgen der Langeweile

Viele nehmen sich heutzutage die Zeit nicht mehr, ihrem Hund den nötigen Auslauf und die sozialen Kontakte mit seinesgleichen zu ermöglichen. 20-minütige stressige „Mach dein Geschäft-Spaziergänge“ sind für viele zur Routine geworden. Der Hund fristet ein langweiliges Leben in der Wohnung oder im Garten. Die meisten Vierbeiner stecken das irgendwie weg, liegen zu Hause herum und werden dick, weil sie zu wenig Bewegung haben. Dann gibt es aber noch jene Hunde, die diesen Zustand der Langeweile nicht akzeptieren können. Das wird zum Problem.

Die Nachbarin meiner Mutter etwa hat einen Border Collie, der viel Energie hat und ausgiebige Spaziergänge braucht. Die bekommt er aber nicht, die Spaziergänge beschränken sich auf „Kurzes vor die Tür gehen und im Garten sein Geschäft machen“. Die überschüssige Energie kostet der Nachbarin mittlerweile die vierte Couch, und der Border muss in der Wohnung einen Maulkorb tragen, weil er die Besitzerin gebissen hat. Das Spielen mit meiner Hündin dauert meist nur ein oder zwei Minuten, danach bellt der Border nur noch und ist einfach überfordert mit der Situation, was zur Folge hat, dass mein Hund auch keine Lust mehr hat, mit ihm zu spielen. Die Nachbarin hat sich einfach wenig bis keine Gedanken gemacht, wie sie ihrem Hund ein gesundes Umfeld schafft.

Problemhunde aus dem Tierheim sind davon ausgenommen. Viele von ihnen kennen keine soziale Interaktion mit anderen Hunden und sollten daher am besten mit einem erfahrenen Trainer auf solche Begegnungen gezielt vorbereitet werden.

Zwei glückliche Hunde bei ihrem Auslauf | Credit: iStock.com/Jorge Bourges
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Wie man es richtig macht

Wie gut Tiere gedeihen, wenn auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird, sehe ich am Beispiel mener eigenen Hündin. Wir treffen ständig auf andere Hunde, große und kleine, mit oder ohne Leine. Bei keiner Begegnung hatte ich bisher ein Problem. Meist erfolgt eine freudige Begrüßung, ein kurzes Schnüffeln an Gesicht und Hintern. Wenn die Chemie passt, wird gespielt und gerannt. Wenn nicht, marschieren wir einfach weiter.

Die Zeit für regelmäßige Besuche im Hundepark einzuplanen gehört einfach auch zu den Aufgaben eines Hundebesitzers. Wenn man seinem Vierbeiner von Beginn an die Möglichkeit gibt, mit anderen Hunden zu interagieren, sein Verhalten beobachtet und sich viel mit seiner Fellnase beschäftigt, wird man einen glücklichen und treuen Freund fürs Leben haben.

Zur Autorin

Passion Author Alexandra Sammer aus Kärnten kann auf vielfältige Hobbys und Interessen verweisen. Eine ihrer Leidenschaften - Hunde. In ihren Beiträgen für www.weekend.at teilt sie ihre Erfahrungen und Tipps im Umgang mit den geliebten Vierbeinern.