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Eine Frau in einem gesunden Tiefschlaf
Ein erholsames Schlafverhalten trägt wesentlich zu unserem Wohlbefinden und unserer Leistungsfähigkeit bei 
Ein erholsames Schlafverhalten trägt wesentlich zu unserem Wohlbefinden und unserer Leistungsfähigkeit bei 
iStock.com/fizkes

Tipps für einen gesunden, erholsamen Schlaf

28.08.2020 um 11:30, Stefan Kohlmaier
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Schlafstörungen reduzieren unsere Lebensqualität und bedrohen unsere Gesundheit. Wir klären Sie darüber auf, welche Anzeichen auf ein chronisches Problem schließen lassen und wie Sie diesem am besten entgegenwirken können.

Der französische Kaiser Napoleon Bonaparte war der Meinung, dass nur Dummköpfe mehr als fünf Stunden Schlaf pro Nacht benötigen würden. Diese Erkenntnis des legendären Feldherren ist jedoch mit äußerster Vorsicht zu genießen, denn ein regelmäßiger Schlafmangel oder langanhaltende Schlafstörungen können sich empfindlich auf unser psychisches und physisches Wohlbefinden auswirken. Außerdem war Napoleon dafür bekannt, sein nächtliches Schlafdefizit mittels mehrerer über den ganzen Tag verteilten Nickerchen – heute neudeutsch „Powernaps“ genannt – aufzuholen.

Optimale Dosis

Prinzipiell gilt eine Schlafdauer von 7,5 Stunden für einen erwachsenen Menschen als ideal. Da unser persönlicher Schlafbedarf allerdings entscheidend von unseren Erbanlagen beeinflusst wird, ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass sich manche Menschen schon nach fünf Stunden fit für den Tag fühlen, während andere dafür sogar zehn Stunden in den Federn verbringen müssen. Darüber hinaus verlangt unser Körper im Winter nach mehr Schlaf als im Sommer und nimmt unsere täglich benötigte Mindestdosis mit fortschreitendem Alter ab. Zudem wirken sich Erkrankungen und Stressphasen auf unser Schlafverhalten aus. Sobald unser tägliches Schlafpensum in mehreren Nächten hintereinander um zumindest eine Stunde unterschritten wird, beginnen wir uns tagsüber müde und abgeschlafft zu fühlen, während ein Überschuss im selben Ausmaß ein schlechteres Schlafen sowie häufigeres Aufwachen nach sich zieht.

Für Schlafprobleme mitverantwortlich: Stress vor dem Zubettgehen
 Anstatt Probleme bis spät in die Nacht hinein zu wälzen, sollten Sie mit diesen vor dem Zubettgehen abschließen 

Gesundheitsrisiko

Halten diese Schlafstörungen länger als vier Wochen an, wird es für die Betroffenen kritisch. Der Dauerstress, den diese chronische Schlaflosigkeit erzeugt, schränkt nämlich nicht nur die Leistungsfähigkeit bei Tage ein, sondern greift auch die Gesundheit an. Die Folgen sind eine erhöhte Infektanfälligkeit aufgrund eines geschwächten Immunsystems, ein gesteigertes Diabetesrisiko, für das ein gestörter Stoffwechsel verantwortlich zeichnet, sowie Fehlfunktionen des Herz-Kreislauf-Systems. Ferner trägt Schlafmangel zu einem Abbau der kognitiven Fähigkeiten sowie der Muskelmasse bei und vermindert somit unsere Geistes- und Körperkraft.

Läuferin mit Hund - Sport verhilft zu erholsamem Schlaf
Ein aktiver Lebenswandel mit ausreichend sportlicher Betätigung schafft die beste Grundlage für einen gesunden Schlaf

Gesund schlafen

Einem gesunden Schlafverhalten kann daher gar nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt werden. Neben einer entspannten Atmosphäre im Schlafzimmer sowie einem gemütlichen Bett spielt dabei unser Lebenswandel eine bedeutende Rolle. So lässt uns beispielsweise ein aktiver Tagesablauf, der auch ausreichend Raum für erfüllende Hobbies und sportliche Betätigung lässt, abends deutlich leichter in einen erholsamen, tiefen Schlaf fallen. Regelmäßige Schlafrituale wie etwa immer in derselben Reihenfolge vor dem Schlafengehen ausgeführte Tätigkeiten (z.B. Zähne putzen, Pyjama anziehen, Licht löschen etc.), ein kurzes Innehalten vor dem Einschlafen um abzuschalten oder fixe Zubettgeh- sowie Aufstehzeiten unterstützen unseren Schlaf-Wach-Rhythmus ebenfalls. Außerdem sollten wir abends auf schwer verdauliches Essen und große Portionen sowie Alkohol und Nikotin verzichten. Des Weiteren empfiehlt es sich, Grübeleien über private oder berufliche Probleme auf den darauffolgenden Tag zu verschieben, damit diese uns nicht im Unterbewusstsein beschäftigen und uns den Schlaf rauben. Entspannungstechniken wie ein autogenes Training oder Meditation können uns diesbezüglich behilflich sein, genauso wie ein warmes Glas Milch mit Honig oder Kräuter wie Lavendel, Baldrian oder Melisse.

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