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Mit einfachen Wegen wappnet man sich gegen Ski-Verletzungen
Mit einfachen Wegen wappnet man sich gegen Ski-Verletzungen
photokult/iStock/Thinkstock

So beugt man Knieverletzungen beim Skifahren vor

14.12.2015 um 11:10, Roman Ostermann
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Wenn man sich unterm Jahr wenig bewegt, ist es ratsam, sich konditionell ein wenig auf die Ski-Saison vorzubereiten, um seine Kniegelenke zu schonen. Die besten Tipps von unserem Experten Dr. Roman Ostermann.

Der Berg ruft! Die Skisaison hat endlich wieder begonnen und damit die für viele Österreicher schönste Zeit im Jahr. Rein in die Skischuh, rauf auf den Berg, die Latten angeschnallt und schon geht’s los. Doch oftmals hat man den Rest des Jahres sportlich gar nicht so viel gemacht und fordert jetzt seinem Körper und besonders den Kniegelenken ganz schön viel ab.

Damit nicht gar eine unnötige Verletzung dem Spaß ein Ende setzt, ist schon eine gewisse Vorbereitung auf den Pulverspaß sinnvoll. Das gilt eben vor allem für jene, bei denen sich im restlichen Jahr oftmals der Schweinehund breit gemacht hat und die somit wenig für die eigene Fitness getan haben.

Schmerzhafte Knieverletzungen

Besonders die Kniegelenke werden beim Skifahren stark beansprucht und die Zahl der beim Skifahren zugezogenen Kniegelenksverletzungen ist Jahr für Jahr entsprechend hoch. Risse des vorderen Kreuzbandes und Meniskusverletzungen führen hier die Statistik an. Aber mit ein wenig Training einige Wochen vor dem geplanten Skiurlaub kann man das Verletzungsrisiko bereits deutlich reduzieren.

Das ideale Workout

Zuerst sollte man die Beinmuskulatur wieder auf Trab bringen. Laufband, Fahrradergometer oder was auch immer euch Spaß macht: 2-3 Mal eine halbe Stunde bis Stunde pro Woche kombiniert mit Kniebeugen sollte schon reichen, um die Muskulatur wieder auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten.

Ihr solltet zumindest zwei bis drei Wochen vor dem geplanten Urlaub beginnen!

Wichtiger um vor Verletzungen geschützt zu sein sind jedoch spezielle Übungen, die die „Propriozeption“ verbessern. Propriozeption ist die Wahrnehmung von Körperbewegung und -lage im Raum bzw. der Lage oder Stellung einzelner Körperteile zueinander. Klingt zwar etwas kompliziert, ist es aber nicht! Ihr trainiert einfach eure Muskeln, um im Falle einer plötzlichen extremen Bewegung rascher und vor allem gezielter zu reagieren. Eine mögliche Verletzung kann so besser verhindert werden.

Nun, was tun?

Folgende Übung ist einfach, aber durchaus wirkungsvoll: Man nimmt eine leere Plastikflasche (1,5 oder 2 Liter) und ein Holzbrett und baut sich daraus eine Trainingsstation. Holzbrett über die Flasche gelegt und aufgestiegen, so kann man hin und her balancieren und trainiert gleichzeitig Propriozeption und Muskelkraft. Je nachdem wie viel Luft man in der Flasche lässt, kann man das Training schwerer oder leichter gestalten. Fortgeschrittene können mit einem Bein trainieren und vor und zurück wippen.

Wer ein wenig Geld investieren möchte, besorgt sich ein MFT-Trainingsbrett oder luftgefüllte Kissen in unterschiedlichster Härte – beides ist im Sanitätsbedarf erhältlich. Das Beste daran? Das Ganze ist nicht nur sinnvoll, sondern macht auch echt Spaß!

Sportarzt und Facharzt für Unfallchirurgie Dr. med. univ. Roman Ostermann bloggt auf der Meinungsplattform fischundfleisch, wo jeder bloggen und mitdiskutieren kann.

www.fischundfleisch.com

Alle Infos zu Dr. med. univ. Roman Ostermann finden Sie auf seiner Website:

www.praxisostermann.at

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