Arzneipflanze des Jahres 2015: Diese Pflanze heilt fast alles
Johanniskraut wurde schon in der Antike in der Heilkunde verwendet. Jetzt hat der "Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" an der Universität Würzburg Johanniskraut zur Arzneipflanze des Jahres 2015 gewählt. Und das aus guten Grund: Das Kraut ist eine vielseitig einsetzbare Heilpflanze. Hier einige Einsatzgebiete:
Johanniskraut hebt die Stimmung
Bereits im "Lorscher Arzneibuch" (entstanden um 795) wird das Kraut als Mittel zur Behandlung von "Melancholie" empfohlen und gilt auch heute als eine mögliche Alternative zur Therapie von leichter bis mittelschwerer Depression. Da die Wirkstoffe der Pflanze im Gehirn dafür sorgen, dass das Glückshormon Serotonin in größeren Mengen produziert wird, lindert Johanniskraut Symptome von Depressionen genauso gut wie Antidepressiva, ist aber generell besser verträglich. Weitere mögliche Einsatzgebiete sind Beschwerden, die ihren Ursprung zwar in der Psyche haben, sich aber körperlich bemerkbar machen – zum Beispiel bestimmte Formen von Kopfschmerzen, Reizdarm oder Reizblase.
Johanniskraut beruhigt den Magen
Das Kraut eignet sich aufgrund seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften sehr gut bei Magenproblemen und Durchfall. Tipp: 15 g getrocknetes Johanniskraut auf 1 Liter Wasser geben und täglich auf 3 Portionen verteilt trinken.

Johanniskraut heilt Wunden
Wie Forscher der Universität Freiburg herausgefunden haben, wirkt das im Johanniskraut enthaltene Hyperforin antibakteriell und hemmt Entzündungen. Johanniskrautlotionen zeigen nicht nur bei leichter bis mittelschwerer Neurodermitis, sondern auch bei der Behanldung von Sonnenbrand und Schürfwunden Wirkung. Tipp: Salbe mehrmals täglich auf die betroffene Stelle auftragen.
Johanniskraut als Hustenstiller
Johanniskrautbalsame, die mit Thymian kombiniert sind, stillen Husten, wenn man damit die Brust einreibt.
Johanniskraut gegen Krebs und Alzheimer
Die Pflanze wurde auch im Kampf gegen Alzheimer und Krebs getestet – mit vielversprechenden Resultaten. Auch hier zeigt das Hypericin Wirkung. Laut einer Studie der Universität Magdeburg soll es bei
die Ablagerungen in Gehirn wieder lösen und das Gedächtnis verbessern.Außerdem soll Johanniskraut Krebsformen verhindern können, die durch Umweltchemikalien entstehen.

Vorsicht: Auch Johanniskraut hat Nebenwirkungen. So kann es unter anderem die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen. Wie "apotheker.or.at" zu bedenken gibt: "Zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, vor allem mit Antikoagulantien, anderen Antidepressiva, oralen Kontrazeptiva ("Pille“) und Theophyllin sind zu beachten." Wer Medikamente einnehmen muss, sollte sich vor der Einnahme von Johanniskraut ärztlich beraten lassen.
Mögliche unerwünschte Wirkung:
Besonders hellhäutige Personen sollten während der Einnahme von Johanniskrautpräperaten auf Höhensonne, Solarium oder exzessives Sonnenbaden verzichten, da es die Haut lichtempfindlicher machen kann. Schon gelesen?