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Frau tastet ihre Brust vor einem Spiegel ab
Das regelmäßige Abtasten der Brust ist ein Muss!
Das regelmäßige Abtasten der Brust ist ein Muss!
iStockphoto.com/Drazen Zigic

Gibt es bald eine Impfung gegen Brustkrebs?

31.01.2023 um 15:36, Cornelia Scheucher
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Einem Forscherteam aus den USA ist ein kleiner Meilenstein gelungen: Sie haben einen Impfstoff entwickelt, der nach ersten Studien wirksam gegen Brustkrebs hilft.

Brustkrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Frauen. Ein gibt es jedoch gute Neuigkeiten aus den Vereinigten Staaten: Denn es könnte sein, dass bald eine Impfung gegen Brustkrebs auf den Markt kommt.

Seit 20 Jahren

Forschende der University of Washington School of Medicine in Seattle beschäftigen sich bereits seit 20 Jahren mit der aggressiven Brustkrebs-Variante "HER2-positiv". Bei dem Typ handelt es sich um eine nicht-vererbliche Krebsart, die rasant wächst und immer wieder zurückkehrt. Die HER2-Proteine sind für ca. 30% aller Brustkrebs-Fälle verantwortlich. Nun ist den Wissenschaftlern ein kleiner Meilenstein gelungen: Nach ersten Studienkenntnissen wirkt der von ihnen entwickelte Impfstoff gegen das Wachstum von HER2-Krebszellen.

Mittlere Dosis wirkt am besten

Für die Studie wurden 66 Frauen, die an dieser Art von Brustkrebs leiden, in drei Gruppen eingeteilt. Der ersten Gruppe wurden zehn, der zweiten hundert und der dritten 500 Mikrogramm des Impfstoffes injiziert. Dieser Vorgang wurde dann jeweils drei Mal wiederholt. Enorme Erfolge zeigten sich vor allem bei der zweiten Versuchsgruppe. "Wir kennen unsere Probandinnen jetzt seit zehn Jahren und 80% von ihnen sind noch am Leben", erklärte Mary L. Disis, Leitern des Cancer Vaccine Institute. 

DNA-basierter Impfstoff

Der verabreichte Impfstoff ist DNA-basiert, was eine Besonderheit darstellt. Bislang wurden Tumore immer mit einer Antikörpertherapie behandelt, also Impfstoffen, die auf Proteinen basieren. Den Patienten werden Proteine verabreicht, gegen die der Körper Antikörper bilden soll, um den Tumor zu bekämpfen. Der Impfstoff aus den USA enthält jedoch die genetischen Informationen zum Bau der Antikörper, die dann an der HER2-Bindestelle andocken und sie blockieren. 

Große Hoffnung

Bis es zu einer Zulassung kommen könnte, braucht es noch einige Testphasen. Disis zeigt sich jedoch hoffnungsvoll: "Wenn auch die Ergebnisse der zweiten randomisierten Testphase positiv ausfallen, dann ist das für uns ein starkes Signal, schnell die nächste, dritte Testphase einzuleiten. Ich habe große Hoffnung, dass wir ganz nah dran sind, eine Impfung zu haben, mit der wir an Brustkrebs Erkrankten effektiv helfen können." 

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