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Alarmsignal eines Ertrinkenden | Credit: iStock.com/ FMNG
Die wichtigsten Anzeichen, woran man einen Ertrinkenden erkennt.
Die wichtigsten Anzeichen, woran man einen Ertrinkenden erkennt.
iStock.com/FMNG

Tod im Wasser: So erkennen Sie einen Ertrinkenden

22.05.2023 um 11:54, Simone Reitmeier
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Auf welche Alarmsignale gilt es zu achten, um einen Ertrinkenden zu erkennen? Heftiges Winken und hysterische Hilferufe gehören meist nicht dazu.

Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) ertrinken österreichweit pro Jahr zwischen 22 und 47 Menschen, davon etwa fünf Kinder unter 15 Jahren. Bei tödlichen Kinderunfällen ist Ertrinken die zweithäufigste Todesursache, immer weniger Kids und Jugendliche können schwimmen. Wie erkennt man jedoch einen ertrinkenden Menschen? Definitiv nicht an wildem Winken und Schreien im Wasser, denn Ertrinken ist in der Regel ein lautloser Tod. An diesen 7 Anzeichen erkennen Sie, dass jemand ertrinkt:

  1. Treiben wie eine Boje
  2. Keine Fortbewegung
  3. Kein Hilfeschrei
  4. Auffallende Ruhe
  5. Kopf ist im Wasser tief nach hinten geneigt
  6. Haare hängen ins Gesicht
  7. Versuch, sich auf den Rücken zu drehen

1. Der Körper befindet sich aufrecht im Wasser

Während der Körper eines Schwimmers horizontal im Wasser liegt und in Bewegung ist, „steht“ ein Ertrinkender ähnlich einer Boje senkrecht im Wasser. Die Arme werden nur leicht auf und ab bewegt, eine instinktive Reaktion, um an der Oberfläche zu bleiben.

2. Die Person kommt nicht vom Fleck

In der Regel braucht ein Ertrinkender all seine Kraft, um sich über Wasser zu halten. Das heißt, auch wenn Bewegungen erkennbar sind, kommt er oder sie nicht voran und gewinnt kaum Raum. Selbst dann nicht, wenn ein rettendes Utensil (Rettungsring, Baumstamm, Boje) bereits in unmittelbarer Nähe wäre.

Rettungsring | Credit: iStock.com/Igor Vershinsky
Auch ein nur wenige Meter entfernter Rettungsring ist meist unmöglich zu erreichen. Es fehlt schlicht und ergreifend die Kraft.

3. Kein Hilfeschrei

Ertrinkende machen nicht wie in Baywatch lauthals auf sich aufmerksam, dass sie Hilfe brauchen. Das ist aufgrund fehlender Kräfte und instinktiven Reaktion meist nicht möglich. Der Körper ist darauf ausgerichtet, die Atmung aufrecht zu erhalten, das Sprechen ist zweitranging. Kommt der Mund kurz aus dem Wasser, wird heftig geatmet – bevor er wieder unter Wasser ist.

4. Der Körper verhält sich im Wasser auffallend ruhig

Ertrinkende sind meist nicht dazu in der Lage, um Hilfe zu winken, Wasser zu spritzen oder sich zu bewegen, da der Körper instinktiv alle Kräfte auf die Atmung fokussiert. Die Beine werden stillgehalten, die Arme lediglich seitlich ausgestreckt und gegen die Wasseroberfläche gedrückt, um nicht unterzugehen. Gerade mal 20 bis 60 Sekunden kann sich ein Ertrinkender an der Oberfläche halten – nicht viel Zeit für eine Rettung.

5. Der Kopf befindet sich tief und nach hinter geneigt im Wasser

Der Schädel schaut gerade noch aus dem Wasser, ist nach hinten geneigt, die Augen sind geschlossen oder glasig, der Mund schnappt nach Luft – ein eindeutiges Zeichen für Ertrinken. Kinder kippen beim Ertrinken häufig mit dem Gesicht nach unten in das Wasser, der Rücken ist an der Oberfläche – so als würden sie unter Wasser etwas suchen. Eine fatale, irrtümliche Annahme.  

Ertrinkender Junge (Symbolbild) | Credit: iStock.com/coscaron
Der Kopf ist nach hinten geneigt, die Augen geschlossen und der Mund geöffnet. (Symbolbild)

6.  Die Haare hängen über Stirn und Augen

Auch das kann ein Anzeichen für einen drohenden Ertrinkungstod sein: Haare, die direkt über die Augen und ins Gesicht fallen, werden nicht mehr aus dem Gesicht gestreift.

7. Der Versuch, sich auf den Rücken zu drehen

Manche Ertrinkende versuchen, sich auf den Rücken zu drehen, um sich besser über Wasser zu halten. Das gelingt meist aber aufgrund fehlender Kräfte nicht.

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