Vor 25 Jahren wurde Gianni Versace ermordet
Es war der 15. Juli 1997, als das Leben von Gianni Versace abrupt ein Ende nehmen sollte. Als der Designer von einem Morgenspaziergang in seine Villa in Miami zurückkehrte, trafen ihn zwei Pistolenkugeln. Der Schütze? Ein 27-jähriger Serienmörder namens Andrew Cunanan, der bereits vom FBI gesucht wurde. Gianni stirbt mit 50 Jahren – und das am Zenit seiner Karriere. Das Motiv des Täters ist bis heute unklar, acht Tage später begeht Cunanan Selbstmord.
Mode für die Geliebte
Zu Lebzeiten zählte Versace zu den schillerndsten Figuren der Modewelt. Ab 1978 entwirft er Kreationen für seine eigene Marke. Und Versace steht für Opulenz, Luxus, Sinnlichkeit und Exzess. Zu dieser Zeit kann ihm nur einer das Wasser reichen – Giorgio Armani, der mit seinen androgynen Looks genau das Gegenteil von Versace bildet. Oder wie die Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour einmal sagte: "Armani entwirft für die Ehefrau, Versace für die Geliebte."
Mann ist Mann, Frau ist Frau
Passend dazu formuliert Versace den Leitsatz seiner Mode: "Ich will Frauen mit Busen und Hintern. Die Rollen sollen festgeschrieben sein: Ein Mann ist ein Mann, eine Frau eine Frau." Sätze, die heute für Furore und Empörung sorgen würden, damals jedoch den Hype um die Marke nur ankurbelten. Versace macht Models groß, zu seinem engsten Kreis zählen Elton John, Lady Di oder Sylvester Stallone. Und natürlich seine Schwester Donatella, die ihm im Kreativen unterstützt und als seine Muse gehandelt wird. Nach seinem Tod übernimmt sie die Marke.
Aufgehender Stern
Donatella kämpft – nicht nur mit einem schweren Erbe, sondern auch mit Drogenproblemen, der Magersucht ihrer Tochter und der Gier der Medien, sie fallen zu sehen. Doch nach und nach befreit sie sich aus dem Schatten ihres Bruders und macht Versace zu dem, was es heute ist: Zu einer Marke von einer Frau für Frauen. Die mittlerweile 67-Jährige ist zu einem feministischen Vorbild der Modewelt geworden. Oder wie sie selbst in einem "FAZ"-Porträt vor drei Jahren sagte: "Jetzt ist es an der Zeit, für Frauen zu kämpfen."