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30 Jahre Miami Vice - Helden in Pastell

15.09.2014 um 12:07, A B
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Am 16. September 1984 tauchte ein Millionenpublikum erstmals in den Drogenkrieg im Tropenwunderland ein. Der Miami Vice-Start veränderte die Welt der TV-Serien und prägte stilistisch ein Jahrzehnt.

Die Art, in der Regisseur Michael Mann (Heat, Der letzte Mohikaner, Public Enemies) als Produzent die fünf Staffeln mit 111 Folgen umsetzte, gilt als bahnbrechend.

Völlig neuer Typus

Harte Schnitte, schnelle Bildfolgen, pastellfarbene Beleuchtung und Kulissen, Hell-Dunkel-Effekte, rasante Action mit perfekt auf die Handlung abgestimmter Musik waren die Komponenten der Unverwechselbarkeit. Jan Hammers Titelsong wurde zum Nummer-1-Hit, war 22 Wochen in den Charts. Stars wie Tina Turner, U2, Bon Jovi und Madonna machten die Soundtracks zu Millionensellern.

Tummelplatz der Stars

Dazu kamen regelmäßige Gastauftritte von Musikgrößen wie Glenn Frey (Eagles), Leonard Cohen, Frank Zappa, Phil Collins. Wer sich alte Folgen ansieht, entdeckt die damaligen Jung-Stars Julia Roberts, Bruce Willis, Ben Stiller, Wesley Snipes und Liam Neeson. Cohen meinte: "Meine Kinder ­waren erstmals von mir beeindruckt, als ich in Miami Vice auftrat ..."

Stilbildend

Zweifelsohne liegt der Erfolg der Serie auch darin, dass sie ein Lebensgefühl vermittelte. Die Hauptakteure Don Johnson und Philip Michael Thomas alias Crockett & Tubbs galten jahrelang als Maß aller Dinge in Sachen modischer Lässigkeit. Schulterbepolsterte Designer-Sakkos mit hochgekrempelten Ärmeln, kombiniert mit ­pastellfarbenen T-Shirts und Loafers ohne Socken, Rolex-Uhren und Wayfarer-Sonnenbrillen von Ray-Ban wurden zum Inbegriff des 80er-Lifestyles. "Wie Dressmen in einem Werbespot für Kokain", urteilte damals ein Kritiker.

Das Leben danach

22 Mil­lionen Amerikaner verfolgten 1989 das Finale der Kultserie. Während es für Philip Michael Thomas (65), künstlerisch bergab ging, konnte Don Johnson (64) mit 122 Folgen "Nash Bridges" und dem Chartbreaker-Album "Heartbeat" an den Erfolg anknüpfen. In den 2000ern wurde es ruhig um den Vorzeige-Beau. Bis ihn Quentin Tarantino 2012 in "Django Unchained" auf die Leinwand holte.

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