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Kochshows (hier mit Toni Mörwald) sind total angesagt, aber den Beruf wollen sich immer weniger junge Leute antun. Die Hälfte aller Kochlehrlinge denkt daran,…
Kochshows (hier mit Toni Mörwald) sind total angesagt, aber den Beruf wollen sich immer weniger junge Leute antun. Die Hälfte aller Kochlehrlinge denkt daran,…
Starpix / picturedesk.com

Thema der Woche in Salzburg: Köche gesucht

05.12.2016 um 16:36, Sarah Merl
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Saison-Arbeitsmarkt: Die Salzburger Gastronomie sucht händeringend nach Köchen. Für AK und Gewerkschaft ist der Mangel „hausgemacht“.

Die Klage über zu wenig Gastgewerbepersonal ist nicht neu und gehört schon lange als Begleitmusik zum Auftakt der Wintersaison. Aber heuer scheinen die Personalprobleme der Branche besonders gravierend zu sein. Vor allem gelernte Köche sind schwer zu finden. Per Stichtag 31. Oktober waren österreichweit 1.627 Jobs für Köche unbesetzt, das ist um ein Fünftel mehr als im Vorjahr.

Besonders schlimm ist der Personalnotstand in den Wintersporthochburgen Salzburgs. Im Pinzgau und Pongau waren insgesamt 650 Jobs für Köche, Hilfsköche und Abwäscher unbesetzt. Der Mangel sei massiv und betreffe die gesamte Branche von der Skihütte bis zum Nobelhotel, sagt der ÖVP-Landtagsabgeordnete Hans Scharfetter, Tourismussprecher seiner Fraktion. „Für manche Unternehmen ist die angespannte Personalsituation sogar existenzbedrohend.“

Rot-weiß-Rot-Karte. Scharfetter und andere Branchenvertreter fordern die Erweiterung der Liste der „Mangelberufe“ – das würde ermöglichen, auch Köche von außerhalb der EU anzuwerben. Arbeiterkammer und Gewerkschaft halten die Rot-weiß-Rot-Card für Köche für den falschen Weg. Thomas Berger, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft vida, fordert vielmehr eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. „Wenn der Neos-Politiker und Hotelier Sepp Schellhorn behauptet, er würde über dem Kollektivlohn zahlen, klingt das wie eine Werbeeinschaltung in eigener Sache.“

Geschenkt werde den Beschäftigten nichts, die Löhne über dem branchenüblichen Minimum seien nur durch Überstunden aufzubessern. „Das ist kein Entgegenkommen der Arbeitgeber, sondern beinharte Arbeit, teilweise bis in die späten Nachtstunden hinein“. Der vida-Mann kritisiert die niedrigen Löhne. „Ein ausgelernter Koch verdient in Salzburg 1.480 Euro brutto. Der Mindestlohn im Hotel- und Gastgewerbe liegt nur 60 Euro darunter.“

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