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Manche pendeln mit dem Flugzeug
Manche pendeln mit dem Flugzeug
yuran-78/iStock/Thinkstock

Rekord: Die außergewöhnlichsten Pendlerstrecken

07.05.2021 um 06:40, Isabel Folie
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Die meisten Österreicher pendeln täglich rund 20 Kilometern zur Arbeit – doch andere Menschen nehmen einen Arbeitsweg von 4.000 Kilometer in Kauf! Hier fünf der skurrilsten Pendlerstrecken der Welt.

Ob Bus, Bahn, Auto, Rad oder Flugzeug – alle Wege führen ins Büro. Nur leider dauern diese manchmal doch etwas länger. Denn tagtäglich mehrere Stunden im Auto zu verbringen, kann mit der Zeit ganz schön an die Substanz gehen. Denn Forscher fanden heraus: Wer täglich weite Strecken einsam und grübelnd zurücklegt, ist anfälliger für Depressionen. Das Risiko ist bereits ab 50 Kilometern erhöht. Da scheut man sich plötzlich vor langen Pendelstrecken – und sorgt dafür, dass man von nun an immer ein Hörbuch mit im Auto hat oder sich im Zug gemütlich in ein Buch vertieft. Dabei sind 50 Kilometer für wirklich erprobte Pendler nicht einmal die Rede wert, denn sie müssen täglich ganz andere Strecken meistern.

1. 4.000 Kilometer

Natürlich kann man nicht täglich 4.000 Kilometer pendeln – aber wöchentlich. Immer mehr Menschen pendeln jede Woche mit dem Flugzeug zur Arbeit in die Großstadt, um am Wochenende wieder zu Hause bei ihrer Familie sein zu können. In New York ist es beispielsweise üblich, am Dienstagmorgen zur Arbeit zu fliegen und donnerstagabends wieder zurückzufliegen – an diesen beiden Tagen sind die Flüge nämlich am günstigsten. Montags und Freitags arbeitet man dann eben im Home Office. Die Mieten und Lebenserhaltungskosten in großen Städten sind oft so hoch, dass viele Menschen lieber diesen Weg gehen und wöchentlich Tausende Kilometer auf sich nehmen, um im Gegenzug ihrer Familie ein angenehmes Leben auf dem Land bieten zu können.

2. 30 Stunden Arbeitsweg

Auch nicht ohne: Shannan Sarson braucht geschlagene 30 Stunden , um von sich zu Hause zu seiner Arbeit zu kommen. Er wohnt in der Schweiz, in der kleinen Gemeinde Interlaken – seine Arbeit ist hingegen im nordaustralischen Karratha. Sarson arbeitet auf einem Konstruktionsschiff, immer drei Wochen am Stück. Um dorthin zu gelangen, muss Sarson zuerst mal nach Frankfurt mit dem Zug, von dort mit dem Flugzeug nach Singapur. Nach drei Stunden Aufenthalt geht es weiter ins australische Perth, wo Sarson eine Nacht bei seinen Eltern verbringt. Nach kurzer Rast fliegt er erneut zwei Stunden nach Karratha. Dort steigt er in einen Hubschrauber um, der ihn in den letzten 30 Minuten der strapaziösen Reise direkt auf das Konstruktionsschiff bringt. Was bei uns exotisch klingt, ist in Australien allerdings durchaus üblich, auch Freunde von Shannan Sarson, die ebenfalls auf Bohrinseln oder Schiffen arbeiten, pendeln rund um den Globus.

3. Über Stock und Stein

Um in Zentralkenia zur Schule zu kommen, müssen wissenshungrige Kinder einiges auf sich nehmen. Nicht nur, dass sie täglich 15 Kilometer hin und wieder zurücklaufen müssen, nein, sie müssen auf diesem Weg auch noch achtgeben, dass sie nicht in eine Elefantenherde hineinplatzen. Vor den Zebras und Giraffen, denen man ebenfalls auf dem Weg zur Schule begegnet, braucht man sich hingegen weniger zu fürchten. Pascal Plisson beleuchtete in seinem Dokumentarfilm "Auf dem Weg zur Schule" die mit Abstand abenteuerlichsten Schulwege der Welt. Nicht nur wilde Tiere kommen darin vor, auch Berge müssen erklommen werden oder die Prärie muss auf dem Rücken von Pferden überquert werden.

4. 1.200 Kilometer täglich

Wahnsinn: Curt von Badinski legt jeden Tag 1.200 Kilometer zurück – 600 vor und 600 nach der Arbeit. Badinski ist Maschinenbauingenieur aus Los Angeles. In der Früh gegen 5:00 Uhr fährt er mit seinem Auto zum Flughafen, wo bereits eine Propellermaschine auf ihn (durch die Sicherheitskontrollen muss er dank ausführlichem Hintergrundcheck nicht mehr) und acht Mitreisende wartet (rund 2.000 Euro muss Badinski dafür pro Monat zahlen). Nach rund eineinhalb Stunden Flug landet die Maschine in San Francisco und um halb 9 ist der Ingenieur im Büro. Der Arbeitstag geht regulär bis 17:00 Uhr, dann geht's wieder Richtung Heimat, um 21:00 Uhr ist Badinski dann zu Hause und kann es sich für kurze Zeit gemütlich machen, bevor er am Morgen wieder um 5:00 Uhr aufstehen muss. Badinski nimmt das Pendeln in Kauf, da ihm das Wetter in L.A. besser gefällt und seine Familie hier wohnt, er in San Francisco aber das besser qualifizierte Fachpersonal für sein Unternehmen findet.

5. Israel ist Pendlerhochburg

In welcher Stadt der Welt brauchen Pendler wohl am längsten, um ihr Ziel zu erreichen? Eine Untersuchung ergab, dass Israel die Stadt ist, in der die Menschen tagtäglich am meisten Zeit in Auto, Bus oder Bahn verbringen, um zu ihrer Arbeit und wieder nach Hause zu gelangen. Dank Stau und schlechter Infrastruktur gehen so jeden Tag 1 Stunde und 35 Minuten drauf …

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