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Aisha Animashaun

Leben in Los Angeles: Chancen & Herausforderungen

22.08.2017 um 23:19, Aishas Reise-Abenteuer
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Hollywood, Stars, Glamour und Luxus - das verbinden die meisten Menschen mit Los Angeles. Das Leben eines werdenden Filmemachers sieht hingegen um einiges anders aus.

Um in der Filmindustrie zu arbeiten, verschlug es mich - wie so viele - nach Los Angeles. Zu meiner Arbeit in der Traumfabrik komme ich noch zu sprechen - hier zum Auftakt meine ersten Eindrücke von der Westküsten-Metropole.

Viele Jobmöglichkeiten

Die Job-Möglichkeiten in Amerika sind enorm! Der Haken? Man muss immer 200 Prozent geben, um voranzukommen, speziell als ausländischer Arbeitnehmer. Das hört sich einfach und wie die Norm an, jedoch gibt es in den meisten Arbeitssektoren in Los Angeles viele Mitstreiter und daher muss man herausstechen - positiv natürlich und vor allem Zeit investieren, um aufzusteigen. Generell arbeiten Menschen in Los Angeles 40 bis 70 Stunden in der Woche mit Überstunden bei Bedarf. Man muss motiviert sein, schnell agieren und immer versuchen, sein Bestes zu geben und leider auch viel Freizeit opfern, doch dann wird man seinem Ziel auch in kürzester Zeit in Los Angeles näherkommen!

Weite Distanzen

Seinem Ziel näher zu kommen könnte sich jedoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln als schwierig erweisen. Es kann vorkommen, dass man von Santa Monica Beach nach North Hollywood bis zu drei Stunden benötigt. Diese Orte sind bemerkenswerterweise beide in Los Angeles. Drei Stunden, ungefähr eine Autofahrt von Wien nach Budapest, dauert es von Santa Monica nach North Hollywood! Mit dem Auto zu fahren spart Zeit, da Los Angeles jedoch für seine schlechten öffentlichen Verkehrsmittel bekannt ist, benutzen zu viele Angelenos ihre Autos, und es kommt häufiger zu stundenlangen Staus. Die Lösung? Nahe am Arbeitsplatz wohnen.

Lebenserhaltungskosten

Miete in einer WG: 1200 Euro, Essen: 300 Euro, Transport und Benzin: 100 Euro, Freizeit: 200 - 1800 Euro

Das sind meine persönlichen Mindestkosten hier. Los Angeles ist teuer, sehr teuer. Das war mir zuvor nicht bewusst. Während ich in Schottland studierte, habe ich etwa die Hälfte des Geldes zum Leben gebraucht - und das inklusive Studienmaterialien!

Freizeitaktivitäten

Wer bei Freizeitaktivitäten Geld sparen möchte, kann die verschiedensten Dinge unternehmen - zum Beispiel wandern in Malibu und den Sonnenuntergang am Venice Beach genießen. Die Berge rund um Los Angeles sind wunderschön und bieten einen fabelhaften Blick über die ganze Stadt. Man muss jedoch mindestens einen Tag einplanen, da man für den allgegenwärtigen Verkehr und das Wandern selbst sechs Stunden einplanen sollte. Fortgehen in Bars und Clubs kann am Wochenende über 100 Euro Eintritt kosten. Es gibt einige wenige Ausnahmen, die keinen oder unter 20 Euro Eintritt verlangen. Um Geld zu sparen, ist es am besten, unter der Woche das Nachtleben zu genießen, denn da gibt es meist keine Eintrittspreise, und überraschenderweise sind Clubs und Bars auch an Dienstagen immer voll.

Freundschaften

Natürlich ist es schön, den Freizeitspaß mit Freunden zu genießen. Da ich zuvor zwei Jahre in Amerika verbracht hatte, habe ich schon vorab Freundschaften in Los Angeles geschlossen, jedoch ist es auch so einfach, hier Anschluss zu finden, indem man zu Events geht, die einen interessieren - z.B. Ausstellungseröffnungen, Lego-Clubs oder Film-Nächte. Da ist für jeden etwas dabei. Es gibt viele Veranstaltungen - häufig auch gratis - bei denen sich Menschen mit denselben Interessen finden, um neue Freundschaften zu schließen.

So sind meine ersten Eindrücke von Los Angeles im Großen und Ganzen sehr positiv. Los Angeles mag teuer sein, und ich würde es keinem raten, ohne Plan und den nötigen Ressourcen einfach zu übersiedeln. Es ist und bleibt eine einzigartige Möglichkeit, um neue Freundschaften zu schließen, seinen Lebenslauf aufzuwerten und in den Bergen Malibus zu spazieren.

Weekend-Bloggerin Aisha Animashaun reist für ihr Leben gerne. Die Leser von weekend.at nimmt sie auf ihre "Travel Adventures", die sie rund um den Globus führen, mit.

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