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Warner Bros

"Bullyparade - Der Film" - ein grandioses Comeback?

21.08.2017 um 08:04, Jans Movie-Blog
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Fünfzehn Jahre sind seit der Einstellung der "Bullyparade" im Fernsehen vergangen, immerhin zehn Jahre seit dem letzten großen Kinoerfolgs des Comedians Michael Bully Herbig. Ihren Fans zuliebe kehren Herbig, Tramitz und Kavanian zurück. Ob sich das Konzept auch für die große Leinwand nach vielen Jahren Pause eignet?

Statt einer langen Geschichte präsentiert der Film fünf eigenständige Episoden, die Stars der Bullyparade schlüpfen in ihre beliebtesten Rollen. Fans durften vorab auf Facebook die Auswahl treffen. Insgesamt bekommen die Zuseher 26 verschiedene Rollen präsentiert: Neben den Charakteren aus den drei erfolgreichen Kinofilmen "Schuh des Manitu", "Traumschiff Surprise" und "Sissi und der wilde Kaiser" gibt es auch ein Wiedersehen mit den Brüdern Kasirske und Lutz und Löffler.

Kurzfilme mit Handlung

Aus Sicht des Regisseurs hat sich Herbig eine schwere Aufgabe vorgenommen. In nur knapp 100 Minuten müssen viele Rollen und fünf verschiedene Geschichten ihren Platz finden. Die Vorstellung der Charaktere entfällt dabei komplett. Der Film richtet sich an Fans der anderen Filme oder des TV Formats. Trotz der kurzen Zeit ist auch die Handlung der unterschiedlichen Episoden überraschend neuartig und schnell etabliert. Die Karsirke-Brüder versuchen den Fall der Mauer zu verhindern, Abahachi hat Probleme in der Liebe, Kork muss den Planet der Frauen retten, Sissi und Franzl suchen nach einem neuen Urlaubsschloss und Lutz erzählt von seinen Erlebnissen an der Wall Street.

Qualität der Kinofilme

Die Qualität der Produktion orientiert sich klar an der der bisherigen Filme, nicht an der TV-Serie. Michael Bully Herbig ist mittlerweile ein Regie-Profi geworden. Es gibt kaum Anlass zur Kritik, was die technische Umsetzung betrifft. Unzählige Handlungsorte und viele Kulissen sind allesamt liebevoll und detailreich umgesetzt. Auch die sonstigen Statisten und Gastrollen werden gut in die jeweiligen Handlungsstränge integriert. Neben den bekannten Gesichtern aus der Bullyparade gibt es aber auch jede Menge Cameo-Auftritte.

Gastauftritte

Hier hat Bully in die Vollen gegriffen: Viele bekannte Stars erhalten kurze Auftritte in der einen oder anderen Episode. Neben früher bereits eingesetzten Darstellern wie Til Schweiger bekommen wir auch Elyas M’Barek, Matthias Schweighöfer und Jürgen Vogel präsentiert. Außer den beliebten deutschen Stars gibt es mit Chuck Norris sogar eine wahre Hollywood-Größe zu sehen.

Gags, Gags, Gags

Die Dichte der Gags ist sehr hoch, das Niveau bleibt die meiste Zeit aber eher schwach. Schmunzeln musste ich häufig, wirkliche Lacher entlockte mir der Film aber nicht. Das jedoch lag eher am Format als an der Qualität des Humors. Letzten Endes bekommen wir nur bekannte und etablierte Charaktere zu sehen. Dem Film, und vor allem dem Humor, fehlt es hier an Neuem, sodass die seit Jahrzehnten bekannten Mechaniken nicht mehr wirklich überraschen und begeistern können.

Sag zum Abschied laut "Servus"

Um es mit den Worten des Indianers Abahachi zu sagen: "Servus". Das Remake der Bullyparade sorgt für einige Schmunzler und wird Fans gut unterhalten bzw. an "die gute alte Zeit" erinnern. Unterm Strich bietet der Film "mehr vom Gleichen" und kann in Sachen Humor leider nicht an die Erfolge der Kinofilme anknüpfen. Neueinsteigern in das Universum von Michael Bully Herbig empfehle ich daher eher die älteren Filme.

Weekend-Blogger Jan Gruber ist Blogger und Podcaster aus Leidenschaft. Seit über einem Jahrzehnt beschäftigt er sich aus diesem Hobby heraus viel mit Technik und Medien aller Art. Dennoch ist er kein Couchpotatoe, seine Freizeit genießt er beim Sport in der Natur. Für seinen Blog sieht er sich die neuesten Kino-Streifen an.

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