Bulgarien im Holiday-Check: Was taugt der Strandurlaub?
Auf der Suche nach einem günstigen Urlaubsangebot entschied ich mich für eine Auszeit in Bulgarien. Das Angebot war alles andere als schlecht. Sieben Nächte in einem 4-Sterne Hotel mit "all Inclusive"- Leistung, zudem noch Flug mit Transfer für nur 550 Euro. Ein Schnäppchen also. Da hieß es natürlich: ZUSCHLAGEN! Auf zum Sonnenstrand.
Mein Flug von Wien bis nach Bulgarien dauerte nur eine Stunde und 20 Minuten. Dort angekommen erwartete mich noch eine eineinhalbstündige Busfahrt bis zu meinem Hotel. Es war mitten in der Nacht, als der Bus endlich Halt machte und ich meinen Bestimmungsort erreichte. An diesem Abend machte ich leider die Erfahrung, dass das Personal recht unfreundlich war und konnte kaum Englisch sprach. Ich ging davon aus, dass der junge Rezeptionist einfach schon einen langen Tag hinter sich hatte, deshalb nahm ich mir das übel gelaunte Gesicht nicht weiter zu Herzen. Doch ich musste feststellen, dass sich die Stimmung aller Angestellten in diesem Hotel während der gesamten Woche wohl oder übel nicht änderte.
Dafür ein wunderschöner Sandstrand, atemberaubendes, schönes und 26 Grad Celsius warmes Wasser, außerdem noch richtig hohe Wellen. Traumhaft. Nach geschätzten 30 Metern hinein ins Meer ging mir das Wasser noch immer nur bis zum Bauchnabel. Dieser Strand eignete sich hervorragend für einen romantischen Abendspaziergang. Bloßfüßig in der Dunkelheit am Meer entlanggehen und sich den Wind um die Nase wehen lassen. Das bleibt auf jeden Fall in guter Erinnerung.
Im Gegensatz zu dem Hotel-Personal war meine Reiseleiterin überaus gut aufgelegt. Unter anderem entschied ich mich für eine Fahrt auf dem Katamaran sowie für eine Jeep-Safari. Beide Aktivitäten sollten gute sowie böse Überraschungen für mich bereithalten.
Es war mein Plan, die Zeit im Urlaub dafür zu nutzen, um endlich einmal abschalten zu können. Das jedoch war gar nicht so einfach. Bei jeder Mahlzeit im Hotel: Musik. Am Strand: Musik. Selbst während der Fahrt mit dem Katamaran: Musik, die hinter einem aus den Boxen dröhnte. Viel lieber wollte ich das Rauschen des Meeres hören, wenn ich schon einmal Urlaub am Schwarzen Meer mache. Andererseits vermittelte die fröhliche Party-Musik ein Gefühl, endlich einmal wieder frei von Stress und Arbeit zu sein. Für meinen Geschmack hätte es dennoch etwas weniger sein können.
Die Mahlzeiten im Hotel wurden meist fad zubereitet, viel Auswahl gab es leider nicht. In anderen Hotels sah das allerdings wieder komplett anders aus. Ich unterhielt mich mit einem deutschen Pärchen, das mir mitteilte, dass die Auswahl in ihrem Hotel reichlich war - Meeresfrüchte, Rindfleisch und vieles mehr. Dafür war mein Hotel sauber! Die Zimmer waren außerordentlich schön, geputzt wurde jeden Tag. Ein wichtiger Punkt für mich.
Die bereits angekündigte Jeep-Safari sollte sich als wahrer Horrortrip herausstellen. Über den Fahrstil mancher Bulgaren lässt sich mit Sicherheit streiten, doch unser Fahrer war von der ganz speziellen Sorte. Meine Fingernägel bohrten sich in den Sitz, ich hatte das Gefühl, als wäre das meine letzte Autofahrt hier auf Erden. Der Lenker kannte nur eine Geschwindigkeit: Vollgas. Bis zum Ende hatte ich mich wohl oder übel an den Fahrstil gewöhnt. Am Schluss machte es ehrlich gestanden sogar ein bisschen Spaß. Bei der Jeep-Safari besichtigten wir eine Höhle, einen Wasserfall und ein kleines Dörfchen, in dem uns die bulgarische Kultur und Geschichte nähergebracht wurden.
Preiswert war das Ganze auf jeden Fall. An meinem letzten Abend beschloss ich ein Restaurant aufzusuchen. Dort bestellte ich zusammen mit meinem Freund eine Vorspeise, zwei Hauptspeisen, zwei Nachspeisen, zwei Pepsi, ein großes Bier und vier Cocktails für umgerechnet 25 Euro! Man bekommt wirklich etwas für sein Geld. Doch nicht nur Restaurants, sondern auch zahlreiche Souvenir-Stände lockten mit ihren Angeboten. Hübsche Ketten, witzige Figuren und unzählige Seifen konnte man dort entdecken.
Der Urlaub war wieder genauso schnell vorüber wie er auch gekommen war. Trotz manch kleiner Unannehmlichkeiten war es dennoch ein wundervoller Urlaub, besonders wenn man berücksichtigt, wie günstig das Angebot war. Ein Strandurlaub in Bulgarien ist also auf alle Fälle zu empfehlen!
Bei ihren Reisen quer durch Europa kommt Weekend-Bloggerin Katharina Zach so manches unter. Ihre ungewöhnlichsten Reise- und Urlaubserlebnisse hält die Burgenländerin für weekend.at fest.
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