Juli-Hitze: Nur knapp unter dem Allzeit-Rekord
Inhalt
- Globaler Trend trotz lokaler Regenfälle
- Meerestemperaturen und arktisches Eis auf Rekordniveau
- Klimawandel schreitet weiter voran
- Datengrundlage: Milliarden Messpunkte weltweit
Der vergangene Juli war weltweit gesehen der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus lag die globale Durchschnittstemperatur bei 16,68 °C, nur knapp unter den Rekordwerten der beiden Vorjahre. Im Vergleich zum Juli-Durchschnitt von 1991 bis 2020 ist das ein Anstieg um 0,45 Grad Celsius.
Globaler Trend trotz lokaler Regenfälle
Während Österreich und Mitteleuropa vielerorts von Regen und unterdurchschnittlichen Temperaturen geprägt waren, zeigte sich der Rest der Welt von seiner extremen Seite:
- Schweden und Finnland verzeichneten ungewöhnlich hohe Temperaturen.
- Südosteuropa kämpfte mit anhaltenden Hitzewellen und Waldbränden.
- In Südfrankreich brennt aktuell der größte Waldbrand seit 1949.
- In Spanien forderte die Hitze über tausend Todesopfer.
- Die Türkei meldete mit 50,5 °C einen neuen Temperaturrekord.
- Pakistan und Nordchina wurden von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht.
Meerestemperaturen und arktisches Eis auf Rekordniveau
Die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur im Juli betrug 20,77 °C, der dritthöchste Wert für diesen Monat überhaupt. Besonders auffällig waren die hohen Werte in der Nordsee und westlich von Frankreich und Großbritannien.
Alarmierend ist auch die Situation in der Arktis: Die Ausdehnung des Meereises lag zehn Prozent unter dem Durchschnitt, gemeinsam mit 2012 und 2021 der zweitniedrigste Juli-Wert der letzten 47 Jahre.
Klimawandel schreitet weiter voran
Obwohl die Serie an Rekord-Julis vorerst gestoppt scheint, warnt Copernicus-Direktor Carlo Buontempo: „Das bedeutet nicht, dass der Klimawandel zum Stillstand gekommen ist.“ Im Gegenteil: Ohne rasche Stabilisierung der Treibhausgaskonzentrationen drohen in Zukunft noch extremere Wetterphänomene, von Hitzerekorden über katastrophale Fluten bis zu immer häufigeren Naturkatastrophen.
Datengrundlage: Milliarden Messpunkte weltweit
Die Copernicus-Daten beruhen auf computergestützten Analysen aus Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Bodenstationen, ein globales Netz, das den Zustand der Erde lückenlos überwacht.