Sichtung melden: Streifen-Spinne breitet sich aus
Inhalt
- Wespe als Vorbild
- Im Mittelmeerraum beheimatet
- Völlig ungefährlich
- Paarung endet oft tödlich
- Beobachtungen melden
Die Wespenspinne (Argiope bruennichi) breitet sich zunehmend in Österreich aus. Als wärmeliebende Art profitiert sie von den steigenden Temperaturen, die durch den Klimawandel begünstigt werden.
Wespe als Vorbild
Ihr Name rührt weder daher, dass sie gerne Wespen verspeist, noch dass sie auf dem Speiseplan der Insekten steht. Verantwortlich ist das äußere Erscheinungsbild: Die Streifen der Spinnen erinnern im ersten Moment an eine Wespe. Das trifft allerdings nur auf die Weibchen zu, die Männchen sind mit ihrer hellbraunen Farbe nicht nur weitaus unscheinbarer, sondern auch um einiges kleiner. Weibliche Wespenspinnen werden etwa 15 Millimeter groß, die Männchen nur 5 Millimeter. Der Achtbeiner wird auch Zebraspinne, Tigerspinne oder Seidenbandspinne genannt und baut bodennahe Radnetze mit typischem Zickzack-Muster.
Im Mittelmeerraum beheimatet
Ursprünglich stammt die Wespenspinne aus der Mittelmeerregion. Seit den 1930er-Jahren hat sie sich zunehmend nach Norden ausgebreitet und ist heute in ganz Mitteleuropa heimisch. In Österreich findet man sie in offenen, unbewaldeten Lebensräumen wie Ackerrandstreifen, Böschungen, Feuchtwiesen oder Trockenrasen. Neben klimatischen Veränderungen tragen auch genetische Anpassungen zur erfolgreichen Ausbreitung der Art bei. Ihre hohe Widerstandskraft gegenüber Hitze und Trockenheit unterstützt diesen Prozess zusätzlich.
Völlig ungefährlich
Angst muss man vor dieser Spinnenart nicht haben, sie gilt für den Menschen als ungefährlich. Laut Naturschutzbund sind ihre Giftklauen in der Regel zu kurz, um menschliche Haut zu durchdringen. Was die Beute anbelangt, ist der Krabbler nicht wählerisch: Von Fliegen über Schmetterlinge bis zu Heuschrecken wird fast alles gefressen.
Paarung endet oft tödlich
Was die Familienplanung betrifft, haben es die Männchen alles andere als leicht: Kommt es zur Paarung, müssen sie auf der Hut sein, um von ihrer Auserwählten nicht getötet zu werden. Zunächst balzen sie ab Ende Juni um die Gunst der Weibchen, indem sie am Netzrand zupfen und sich vorsichtig nähern. Haben sie Erfolg, gilt es, schnell zu sein. Das Weibchen beginnt manchmal damit, das Männchen einzuspinnen – das endet in etwa 70 Prozent der Fälle tödlich. Nur wenn der Spinnerich innerhalb von zehn Sekunden die Flucht ergreift, kann er überleben. Der Nachwuchs überwintert hingegen in kugelförmigen Eikokons und schlüpft im Frühjahr.
Beobachtungen melden
Um mehr über das Verbreitungsgebiet der Wespenspinne zu erfahren, bittet der Naturschutzbund, jegliche Sichtungen zu melden. Fotos und Infos können direkt unter www.naturbeobachtungen.at oder über die gleichnamige App hochgeladen werden.