Carolina Wilga: Vermisste Backpackerin im Outback gefunden
- Als Backpacker durch Australien
- Letzte Spur: Überwachungskameras
- Zufälliger Fund in der Wildnis
- Geschwächt, aber stabil
Die vor zwölf Tagen als vermisst gemeldete Deutsche Carolina Wilga ist in Australien wieder aufgetaucht. Wie unter anderem der „Guardian“ und „ABC News“ berichten, wurde die 26-Jährige am Freitag von einem Passanten in der Nähe des kleinen Ortes Beacon in Western Australia entdeckt – geschwächt, aber am Leben. Zuvor hatten Polizei und Helfer tagelang fieberhaft nach ihr gesucht.
Als Backpacker durch Australien
Carolina Wilga stammt aus Castrop-Rauxel in Nordrhein-Westfalen und lebt seit etwa zwei Jahren als Backpackerin in Australien. Dort arbeitete sie in Hostels, half auf Farmen aus und hielt sich oft in abgelegenen Regionen auf, berichtete der „WDR“. Für viele junge Menschen ist das Working-Holiday-Visum in Australien ein Traum. Für Wilga wurde es zwischenzeitlich zum Albtraum. Vor rund zwölf Tagen hatte sie zuletzt Kontakt zu Freunden. Seitdem war nichts mehr von ihr zu hören.
Letzte Spur: Überwachungskameras
Ihre letzten bekannten Bewegungen lassen sich genau rekonstruieren: Am 28. Juni wurde Wilga von Überwachungskameras an einer Tankstelle in Toodyay erfasst. Einen Tag später, am 29. Juni, tauchte sie noch einmal auf Bildern einer Ladenkamera in Beacon auf. Dort kaufte sie in einem General Store ein und telefonierte offenbar noch mit Freunden, denen sie laut „ABC News“ erzählte, sie wolle entweder weiter Westaustralien erkunden oder nach Osten reisen. Danach herrschte Funkstille: das Handy war aus, keine Posts mehr in sozialen Medien. Die Sorge wuchs, auch bei ihrer Familie in Deutschland.
WA Police continue to have welfare concerns for 26-year-old woman Carolina WILGA, who hasn’t been heard from since...
Gepostet von Western Australia Police Force am Samstag, 5. Juli 2025
Zufälliger Fund in der Wildnis
Am Donnerstag meldete die Polizei dann einen ersten Durchbruch: Wilgas Mitsubishi Delica Van war verlassen in der Wildnis des Karroun Hill Nature Reserve gefunden worden, rund 35 Kilometer von der nächsten befahrbaren Strecke entfernt. Laut Polizeiangaben gegenüber „ABC News“ war der Wagen gut ausgerüstet – mit Solarpanels und Wasser –, aber offenbar mechanisch defekt. Er dürfte sich festgefahren haben. Die 26-Jährige hatte sogar versucht, ihn mit Maxtrax und Holz zu befreien, jedoch ohne Erfolg.
Einen Tag nachdem ihr Wagen gefunden wurde, wurde Wilga schließlich auf einem Waldpfad entdeckt – dehydriert, von Mücken zerstochen, aber am Leben. „Es ist ein Wunder, dass sie gefunden wurde“, sagt der ermittelnde Inspektor Martin Glynn gegenüber dem „Guardian“.
The WA Police Force is pleased to confirm missing backpacker, 26-year-old Carolina WILGA, has been located safe and well...
Gepostet von Western Australia Police Force am Freitag, 11. Juli 2025
Geschwächt, aber stabil
Behörden beschreiben ihren Zustand als „fragil, aber stabil“. „Wie Sie sich vorstellen können, hat sie offensichtlich sehr viel durchgemacht“, erklärt Glynn. Sie habe mehrere kleinere Verletzungen und sei „von Moskitos heimgesucht“ worden. Ernsthafte Schäden wurden jedoch nicht festgestellt. Mit einem Polizeifahrzeug wurde Wilga zunächst nach Beacon gebracht und dann per Flugzeug in ein Krankenhaus nach Perth ausgeflogen. Premier Roger Cook teilte via „X“ (vormals Twitter) erleichtert mit: „Wir wissen noch nicht genau, was passiert ist. Aber heute Abend können wir alle aufatmen, weil wir wissen, dass Carolina sicher und wohlauf ist.“