Van der Bellen wird Klimakleber
Er habe die Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" vor zwei Wochen zum Tee in die Hofburg eingeladen, erklärte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einer von seiner Kanzlei am heutigen Samstag veröffentlichten Presseaussendung. "Wie Sie wissen, habe ich ja schon in meiner Neujahrsansprache auf die berechtigten Sorgen und Ängste dieser jungen Leute hingewiesen und davor gewarnt, sie als ‚Terroristen‘ abzustempeln."
Seitenhieb gegen Boulevardmedien
"Der gesunde Menschenverstand sagt uns doch, dass Superkleber kein Sprengstoff ist, auch wenn dies verantwortungslose Boulevardmedien immer wieder behaupten“, so der Bundespräsident. Er habe sich nun spontan entschlossen, selbst als Aktivist der "Letzten Generation"aufzutreten und sich – so es sein Terminkalender als Staatsoberhaupt zulasse – auch bei den kommenden Aktionen anzukleben.
Ratschlag an OMV: "Nasenbohren"
Es sei der Stillstand der heimischen Klimapolitik, der ihn in letzter Zeit sehr verärgert habe und zu diesem Schritt veranlasse, betonte Van der Bellen. Heftige Kritik übte er in diesem Zusammenhang an der teilstaatlichen OMV und ihren Probebohrungen nach Gas in Niederösterreich. „Ich bin da ganz einer Meinung mit der ‚letzten Generation'“, so der Bundespräsident, der verschmitzt lächelnd hinzufügte: "Die OMV-Manager sollten in ihren Nasen bohren und nicht in der Erde."
Freiheitliche reagierten sofort
Die erste Reaktion auf Van der Bellens Ankündigung kam postwendend - von der Wiener FPÖ. Deren Landeschef Dominik Nepp nannte Van der Bellen einen "lächerlichen alten Hofburg-Sesselkleber und falschen Westentaschen-Monarchen" sowie eine „grüne Schnarchnase, der den Österreichern zum Einschlafen das Klimamärchen erzählt“. Nepp schloss seine Aussendung mit den Worten: „Es bleibt nur mehr zu hoffen, dass der berechtigte Volkszorn der staugeplagten, hart arbeitenden Bevölkerung den Herrn Van der Bellen von der Ringstraße hinwegfegen wird wie ein Blattl im Frühlingssturm.“
Van der Bellen als Klimakleber? Von wegen! April, April, lieber Leser!